Firay - Wärme

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"Wir müssen etwas unternehmen, Castiel. Dieses Kind hat mein Leben gerettet. Ihr Leben bewusst geopfert. Außerdem kann ich Ayden nicht so sehen. Seit gestern hatte er sie nicht mehr aus den Augen gelassen!", sagte Amancaya zu ihrem Gemahl.

"Als er mir erzählt hatte, dass er sich ausgerechnet in die Tochter von Majan verliebt hatte...ich wusste in diesem Moment nicht weiter. Aber mit einem hatte er Recht. Diese Heirat hätte diesen Krieg beendet. Im Gegensatz zu meinen Vorfahren, wollte ich kein Leid sehen. Ich wollte Frieden. Jetzt weiß ich nicht weiter."

...

Ayden hielt Niara seit mehreren Stunden in seinen Armen. Er gab ihr die Körperwärme, die ihr fehlte. Als er sie umarmt hatte, fühlte er ihren Herzschlag. Es war, als hätte seine Wärme sie aufgetaucht. Doch jedes Mal, wenn er sie los ließ und ihr Körper wieder kalt wurde, hörte ihr Herz auf zu schlagen.

Er wusste nicht, welche Magie hier eine Rolle spielte. Aber er wusste, dass er sie - wenn nötig - ein ganzes Leben lang fest in seinen Armen halten würde.

"Moya ceua, moya ciéma...was kann ich tun, damit du deine wunderschönen Augen öffnest? Bitte wach auf. Kämpfe dagegen an und lass mich dir zeigen, wie sehr ich dich liebe und dich beschützen werde. Mein Leben würde ich ohne zu zögern für dich opfern. Niara, wach auf. Lass uns zusammen glücklich werden. Werde meine myia. Lass uns die Königreiche zu einem Reich machen und die ganze Welt retten. Ich schaffe das nicht ohne dich."

Ayden spürte langsam, dass auch sein Körper immer kälter wurde. Als Firay und Hüter des Lichts, durfte dies nicht geschehen. Sein Körper dürfte niemals an Wärme verlieren und doch geschah genau dies. Was, wenn er Niara nicht mehr warm halten konnte? Was, wenn sie dadurch nie wieder aufstehen wird?

"Halte durch, Niara!"

...

Ayden hörte Stimmen. Viele Stimmen, die ihm fremd waren. Man hörte die Aufregung und das ganze Durcheinander. Was geschah hier? Schnell legte er Niara zurück ins Bett und verlies das Gemach. Er müsste in wenigen Minuten wieder zurück sein, ansonsten würde Niaras Körper wieder eiskalt werden.

Er stürmte in den Thronsaal und blieb für einen Moment stehen. Niaras Eltern waren hier? Er rechnete erst in einem Monat mit ihnen. Wie sollte er ihren Eltern erklären, dass ihre einzige Tochter mehr tot als lebendig war?

"Ayden, ist alles in Ordnung?", fragte König Castiel.

Dieser nickte lediglich und stellte sich neben seinen Eltern. Seine Gedanken kreisten ständig um Niara. Er durfte nicht lange von ihr getrennt bleiben.

"Wie ich sehe, ist die Königin unversehrt!", began König Majan.

Aydens Vater wurde wütend und sagte lautstark: "Wie ihr sehen könnt, lebt sie. Euer Attentat auf meine Frau ist fehlgeschlagen."

Majan blickte kurz zu seiner Frau und sagte: "Castiel, ich hatte nie den Befehl erteilt, die Königin von Firay zu ermorden. Auch nicht Euren Sohn oder Euch selbst. Das wäre feige und jemanden zu töten, kommt für mich nur am Schlachtfeld in Frage. Es gibt einige Rebellen in Aquelda, die verlangen, dass wir Firay ein für alle mal auslöschen. Ich habe die Vermutung, dass sie Schuld daran sind. Aber ich habe diesen Befehl niemals gegeben."

Majan klang ruhig und es schien nicht, als würde er lügen.

"Wir wollen keinen Krieg mit Euch. Wir wollen lediglich unsere Tochter mit nach Hause nehmen."

"Das geht nicht!", sagte Prinz Ayden angespannt.

"Wir wollen Niara!", schrie Jora laut auf.

"Bereden wir das alleine!"

Castiel schickte jegliche Bediensteten weg, auch Majan folgte seinem Beispiel. Erst als im Thronsaal nur noch die Königspaare und Ayden anwesend waren, sprach der Prinz: "Niara war niemals eine Gefangene. Ich hätte dafür gesorgt, dass sie Euch beide selbst empfängt. Aber zurzeit...schläft sie. Ein Aquna hat meine Mutter mit einem Eisherz getroffen. Sie wusste, dass sie keinen Eiskern besaß. Aber Niara brachte dieses Opfer, um für Frieden zu sorgen."

Jora schien zu wissen, was er meinte. Ihr Mann wusste nichts davon, sie hatte es niemanden gesagt. Keiner wusste, dass sie verwundbar war. Auf diese Weise wollte sie ihre geliebte Tochter beschützen.

"Ihr lügt! Sie kann das Eisherz nicht entfernt haben. Sie hatte Magieblocker um ihre Handgelenke."

"Ich bin der Hüter des Lichts. Ich habe genug Kraft, um sie ohne diesen Stein zu entfernen. Bereits vor ihrer Ankunft am Hof, hatte sie ihre Kräfte wieder. Damit sie sich selbst beschützen konnte."

"Meine Tochter...ist tot? Ihr habt sie umgebracht. Weshalb sollte sie einen Fired helfen?"

Ayden nahm den Brief aus seiner Weste, den er immer bei sich führte und überreichte diesen an die Königin.

"Das...das ist ihre Handschrift!", sagte sie und las sich alles durch.

Als sie fertig war, sah sie mich erschrocken an.

"Sie liebte Euch?"

"Genau wie ich sie liebe."

Feuer & Eis (Ayden & Niara)Where stories live. Discover now