Aquelda - Magieblocker

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Niara wachte durch den eisigen Wind auf, der ihr ins Gesicht klatschte. Sie richtete sich auf und rieb sich ihre Augen.

"Na, aufgewacht?", hörte sie eine Stimme.

Ayden blickte sie von unten an und jetzt bemerkte Niara auch, dass sie wohl eingeschlafen war. Langsam stieg sie von Avara runter und entfernte sich einige Schritte von Ayden, der ihr viel zu nah schien.

"Wie lange habe ich geschlafen?", erkundigte sie sich.

"Wenige Stunden. Wir sind immer noch in Aquelda und es tut mir leid dir das zu sagen, aber du musst dich jetzt von deinem Drachen verabschieden."

"Was? Wieso kann Avara uns nicht nach Firay begleiten?"

"Weil ein Drache in der Luft viel zu viel Aufmerksamkeit erregt. Außerdem würde man ihn töten, sobald ein Fired sie sieht. Anders als unsere schwarzen Drachen, ist sie weiß."

Niara schluckte. Er hatte Recht. Sie ging auf Avara zu und streichelte sie.

"Wir sehen uns wieder, versprochen!", flüsterte sie ihrem Drachen zu.

"Flieg jetzt los."

Avara schlug mit ihren Flügeln und flog davon. Niara blickte ihrer Tiergefährtin hinterher und versuchte ihre Trauer zu verbergen. Sie war nie von ihr getrennt gewesen. Wer weiß, wann sie sich das letzte mal sahen.

"Du wirst sie wiedersehen!", ertönte die Stimme des Feuerprinzen.

"Wie heißt dein Drache?", erkundigt sie sich neugierig.

"Rai."

"Glaubst du, Rai und Avara würden sich gut verstehen?", kicherte Niara.

Aydens Herzschlag setzte kurz aus. Er hatte sie bisher noch nie lachen gehört. Selbst wenn es ein kleines Lachen war, erfüllte es doch sein Herz. Warum dies so war, konnte er nicht beschreiben.

"Bestimmt!", antwortete er geistesabwesend.

"Wollen wir los?", fragte er sie anschließend.

...

Zwei Tage lang waren Niara und Ayden bereits unterwegs. Der Wald war eisig und mittlerweile hatte Ayden ihre Hand genommen, da Niara ständig ausgerutscht war.

"Warum hast du dich nicht gewehrt? Weshalb benutzt du deine Magie nicht?", erkundigte sich Ayden nach einer Weile.

Niara antwortete ihm nicht, weshalb Ayden stehen blieb und nach hinten blickte.

"Was verschweigst du mir?", fragte er und sah sie intensiv an.

"Du bist mein Feind. Weshalb soll ich es dir sagen?", antwortete Niara und bereute es direkt. Immerhin hatte sie gerade indirekt zugegeben, dass sie etwas verschwieg.

Ayden schmunzelte daraufhin.

"Die Eisprinzessin hat also keine Kräfte. Ausgerechnet die Thronerbin von Aquelda kann das Wasser nicht kontrollieren?"

Niara riss ihre Hand aus seinem Griff und sagte: "Das geht dich gar nichts an."

Ayden belies es dabei und sah Niara genau an, dann seufzte er.

"Ich werde dir nichts tun. Wenn ich dies gewollt hätte, dann hätte ich dich schon längst getötet. Lass uns eine Pause machen."

Ayden hatte bemerkt, dass Niara ziemlich erschöpft war. Sie müsste es noch ein wenig aushalten, denn bald waren sie an der ventorischen Grenze und dort würden schon einige Fireds auf sie warten.

Sein Vater wollte nicht, dass er den ganzen Weg allein beschreitet. Natürlich gab es da noch Rai, mit dem sie nach Hause hätte fliegen können. Jedoch konnte er dies in Ventora nicht riskieren. Nicht nachdem er die Verlobte des ventorischen Prinzen entführt hatte. Ayden blickte zu seiner Gefangenen, die sich auf einen Felsen hingesetzt hatte. Er dachte, dass es schwer sein würde. Doch sie hatte sich nicht einmal gewehrt. Es schien, als ob sie freiwillig mit ihnen mitgegangen war.

Er blickte auf ihre Handgelenke. Diese goldenen Armreifen schienen sie zu stören. Es sah so aus, als ob sie sie versuchte zu entfernen.

"Ein Andenken deiner Mutter?", fragte ich und reichte ihr etwas zum Essen.

Sie blickte mich fragend an und sah, dass ich auf ihre Handgelenke deutete.

"Leider."

"Was meinst du?", erkundigte sich ihr Begleiter interessiert.

Niara schien mit sich zu kämpfen und gab es schließlich auf.

"Das sind Magieblocker. Ich kann meine Kräfte nicht verwenden, solange ich sich anhabe."

Magieblocker? Er hatte davon gehört, jedoch sie nie gesehen.

"Weshalb trägst du sie?"

"Weil ich eine Gefahr dargestellt habe. Wenn ich zu viele Emotionen zeige, dann kann ich meine Kräfte nicht nicht kontrollieren."

"Ich habe schon mal davon gehört. Man benötigt viel Kraft um sie zu entfernen."

Einen Stein genau genommen, der viel Energie besitzt. Nur lag dieser Stein versteckt in einem der Königreiche. Diesen zu finden war unmöglich. Das musste Niaras Mutter doch gewusst haben.

"Ich weiß. Meine Mutter hatte Angst, dass ich meinem Verlobten etwas antue. Fast hätte ich das auch."

Ayden musste darüber schmunzeln.

"Du hast ihn angegriffen?", lachte er.

"Er denkt, ich wäre nur ein Objekt. Etwas, was nur nach seiner Pfeife tanzt."

"So ein Bastard. Hast du es deiner Mutter gesagt?"

"Sie wollte nicht auf mich hören."

Ayden blieb still. Seine Mutter war anders. Sie hätte das Königreich und ihr Leben nur für sein Wohlergehen aufgegeben.

Niara blickte plötzlich direkt in Aydens Augen. Dieser Blickkontakt brachte sein Herz zum Rasen.

"Das mit deiner Mutter. Es tut mir leid. Ich habe es nicht gewusst und wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich alles in meiner Macht getan, um diesen Anschlag zu verhindern."

Ayden musste schlucken. Er glaubte ihr. Viel mehr, hatte er sie falsch eingeschätzt. Sie war anders, als man die Aqunas beschrieben hatte. Immerhin sah sie ihn nicht drohend an, obwohl er ihr Feind war. Er wusste beim Schloss nicht, wie er mit den ganzen Wachen flüchten könnte. Sie hatte ihm geholfen. Ohne zu zögern. Sie hätte ihren Drachen auch befehlen können, ihn zu töten. Er hätte nichts dagegen tun können. Stattdessen war sie an seiner Brust eingeschlafen und hatte sich an ihn geschmiegt. Ihn hatte es nicht gestört. Im Gegenteil.

Feuer & Eis (Ayden & Niara)Where stories live. Discover now