Aquelda - Prinz Ayden

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"Du bist ein Fired!", flüsterte Niara. Sie wusste nicht, weshalb sie leise sprach. Sie hatte keine Angst, dass er ihr etwas antat. Im Gegenteil. Sie hatte Angst, dass man sie zusammen mit einem Fired erwischte. Wer würde ihr schon glauben?

Der Fremde lächelte und verbeugte sich, bevor er sich vorstellte: "Ich bin Ayden Argon. Prinz von Firay."

Niaras Mund klappte auf. Nicht nur ein Firay stand vor ihr sondern ausgerechnet der Thronfolger. Sie kannte seinen Namen nicht. Alle Bücher, die etwas mit dem Feuerclan zu tun hatten, wurden vernichtet. Sie wusste nur, dass seine Mutter eine Faye des Windes gewesen war und er beide Gaben geerbt hatte. Jetzt stand er vor ihr. Prinz Ayden Argon. Das Feuer höchstpersönlich.

Ayden legte einen Finger um Niaras Kinn und klappte ihren Mund wieder zu.

"Erschrocken mich zu sehen, moya icamya?"

Die fremde Sprache lies Niara erzittern. Sie wusste nicht, was es bedeutete, jedoch hatte sie eines gelernt. Sie würde niemals schwach sein. Sie reckte ihren Kinn nach oben und blickte stolz in rote Augen.

"Was habt Ihr in meinen Gemächern zu suchen?"

Prinz Ayden war beeindruckt von der der seltenen Schönheit. Da stand er vor ihr. Ein fremder Mann, der sich gerade als ihr Todfeind vorgestellt hatte und sie schien keinerlei Angst zu haben? Schlimmer noch, sie blickte ihn emotionslos an.

"Ist das nicht offensichtlich, Prinzessin?", antwortete er und nahm eine ihrer Haarsträhnen zwischen seinen Fingern. Sie fühlten sich Seide an.

Er sah, wie sie schluckte. Jetzt bekam sie Angst, doch nicht auf die Weise, in der er es sich erhofft hatte.

"Wollt Ihr...?"

Er wusste was sie dachte und er war wütend darüber. Er konnte sich nicht erklären, weshalb er es hasste, dass sie so über ihn dachte.

"Ich bin kein Frauenschänder, Prinzessin. Auch kein Mörder wie ihr Aqunas."

Die kleine Prinzessin wurde wütend und laut: "Wir sind keine Mörder! Wir verteidigen uns nur gegen euch Fireds!"

"Was ist mit meiner Mutter?", fragte Ayden direkt. Er sah, wie das kleine Wesen vor ihm bleich wurde. Sie wusste davon. Natürlich, sie war die Thronerbin von Aquelda. Bestimmt war sie dabei gewesen, als man den Tod seiner Mutter plante.

"Ist es das was ihr wollt?", fragte sie leise. Ayden erkannte in ihrer Stimme, Schmerz. Aber dies bildete er sich bestimmt bloß ein.

"Ihr wollt Rache? Nun, wenn es Euch glücklich macht. Hier bin ich. Ich werde mich nicht wehren."

Ayden wusste nicht, wie er ihr Verhalten beschreiben sollte. Entweder war sie das dümmste Mädchen auf der Welt oder das mutigste.

"Wie gesagt, ich bin kein Mörder. Ich brauche dich lebend. Du kommst mit mir mit. Nach Firay."

"Weshalb?", fragte Niara bestürzt.

"Um einige Angelegenheiten zu verhandeln. Wir müssen jetzt los. Niemand darf bemerken, dass ihr verschwunden seid. Jedenfalls nicht in den nächsten Stunden."

Niara wusste nicht was sie machen sollte. Sie hatte nicht viele Optionen. Wehren könnte sie sich bestimmt nicht. Immerhin hatte ihre Mutter mit ihren Magieblockern dafür gesorgt. Wenn sie nach Hilfe rufen würde, würde er sie töten oder man würde ihn festnehmen und töten. Die Konsequenzen mit Firay wären größer als je zuvor. Sie wollte nie einen Krieg haben. Er hatte behauptet, er würde verhandeln wollen. Vielleicht würde er sie Aquelda zurückgeben, im Tausch für Frieden. Sie hatte keine andere Wahl, als mit ihm mitzugehen und zu hoffen.

Prinz Ayden packte Niara am Arm. Dabei stellte sie etwas Erschrockenes fest. Prinz Erion wollte sie zur Frau haben und hatte ihr weh getan. Ihre Mutter, die sie über alles lieben sollte, hatte ihr weh getan. Dann gab es ihn. Den Feind höchstpersönlich, der sie so sanft berührte, als wäre sie eine zerbrechliche Porzellanpuppe.

"Ich...ich muss mir etwas anderes anziehen!", sagte die zierliche Stimme.

Ayden blickte an ihr herunter und musste schlucken. Schnell drehte er sich weg und sagte, dass sie sich beeilen musste. Er wunderte sich darüber, dass sie nicht einmal versucht hatte, ihre Kräfte zu benutzen um sich zu wehren. Schließlich war sie eine Aquna und konnte das Wasser kontrollieren. Er stellte fest, dass sie womöglich einfach keine Kämpferin sondern ein Feigling war, die sich vor den Konsequenzen fürchtete. Nun, dies würde die Sache schon viel einfacher machen.

Feuer & Eis (Ayden & Niara)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن