Feuer & Eis (Ayden & Niara)

Firay - Krieg

"Sie kommen! Außerdem hat man uns eine Botschaft überbracht!", sagte Aydens Berater, als er durch die Tür stürmte.

Ayden drehte sich um und sah seinen Berater fragend an.

"Um welche Botschaft handelt es sich? Ich denke nicht, dass sie verhandeln wollen."

"Nun, Eure Hoheit. Sie wollen, dass wir auf einem freien Feld kämpfen. Sie möchten das Schloss und den Hof nicht angreifen. Vermutlich um keine unschuldigen Menschen zu verletzen."

Ayden nickte und er ignorierte die Wärme, die sich in seinem Herzen bildete. "Wer führt die Armee an? Jemand, den ich kenne?"

Der Berater wurde bleich im Gesicht und er wusste nicht, wie er dem König die Wahrheit sagen sollte. Er wusste genau, dass er seine Gemahlin über alles liebte. Doch durch den Verrat, wollte er dies nicht.

Ayden blickte seinen Berater mit einem Stirnrunzeln an. Weshalb antwortete er nicht?

"Milan, antworte mir!", sagte er streng.

"Eure...Eure Gemahlin selbst."

Jegliche Farbe wich aus Aydens Gesicht. Seine Niara würde an vorderster Front kämpfen? Ayden hatte sein ganzes Leben lang trainiert, wohin Niara nicht einen einzigen Kampf in ihrem Leben geführt hatte. Sie würde sterben, wenn sie kämpfte.

Ayden hatte eine Strategie entwickelt. Er würde den Anführer der feindlichen Armee direkt töten. Der Krieg wäre beendet und Niara würde leben. Doch sein ganzer Plan war nun zerstört, da Niara nun selbst die Anführerin war.

"Mein König, sie wird noch von jemanden begleitet. Von Prinz Erion. Er ist mit vielen seiner Gefolgsleute hier."

Wenn man Ayden ein Messer ins Herz stechen würde, würde es nicht so sehr schmerzen, wie diese Information. Ausgerechnet ihr Ex-Verlobter kämpfte an ihrer Seite? Der Mann, den er am meisten verabscheute? Waren sie etwa zusammen? Prinz Erion würde ihr niemals ohne Bedingungen helfen.

Ayden ballte seine Hände zu Fäusten. Der Gedanke daran, dass seine kleine Fee mit diesem Bastard schlief, machte ihn wütend. Wütend auf jeden und vorallem, wütend auf Niara.

"Macht euch bereit, wir ziehen gleich los. Zu den Eydeafeldern."

"Natürlich Eure Hoheit."

Ayden schloss seine Augen. Er musste diesen Krieg beenden. Für seinen Vater, für seine Mutter und für sein Volk. Das hieß, dass er seine Gemahlin töten müsste. Doch konnte er das am Ende wirklich?

...

"Ich höre die Pferde. Sie kommen!", sagte Prinz Erion an Niara gewandt. Niara nickte und stieg auf ihren Drachen Avara, der sie die ganze Zeit über die Lüfte begleitet hatte. Prinz Erion wollte auch hinauf, doch Avara knurrte ihn bedrohlich an.

"Tut mir leid, aber er mag niemanden!", sagte Niara. Sie wusste, dass es eine einzige Person gab, die ihr Drache außer sie mochte. Ayden. Weshalb dies so war wusste sie nicht, aber die Tatsache hatte sie damals berührt.

"Wir treffen uns auf der Schlacht."

...

Ayden suchte vergebens nach Niara, als er sich durch die Menge kämpfte. Der einzige Trost war, dass er genau wusste, dass sie lebte. Ansonsten wäre die Schlacht beendet. Doch die Menschen bekämpften sich immer weiter. Blut wurde vergossen und unzählige Menschen starben.

Ein großer Schatten fiel auf Ayden und er blickte nach oben, wo gerade Niaras Drache über sie flog. Er kämpfte sich einen Weg durch die Menschen und folgte dem Drachen. Er wusste genau, dass Niara ihren Drachen begleitete.

Weit weg von dem blutigen Kampf landete der Drache schließlich und Niara stieg ab. Als sie sich umdrehte, wurden ihre Augen groß. Ayden stand schweratmend vor ihr. Seine rote Kleidung war durch das viele Blut verdreckt und sein Ausdruck war kalt.

Niara selbst war blutverschmiert. Sie hatte tapfer gekämpft, doch ihr Arm war verletzt, weshalb sie sich zurückgezogen hatte. Nie wäre sie geflohen, sie hätte bis zu ihrem Tod gekämpft. Doch sie riskierte nicht nur ihr Leben. Sondern auch das Leben ihres ungeborenen Kindes.

"So sieht man sich also wieder!", sagte sie hasserfüllt.

"Es ist Zeit, den Krieg zu beenden!", antwortete Ayden und machte sich bereit. Sein Körper zitterte und alles schrie danach, zu Niara zu laufen und sie nie wieder loszulassen. Doch der Gedanke, dass sie nun Prinz Erion gehörte, machte ihn wahnsinnig vor Wut.

"Du hast Recht. Lass uns den Krieg für immer beenden!"