Aquelda - Antrag

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Niara blickte durchs Fenster und sah wie ihr Vater gerade von der Jagd kam. Er war mit einigen Aqunas und Ventis aufgebrochen. Neben ihm ritt König Keno, der gerade etwas zu ihrem Vater sagte.

Keno war außer sich, als er vom Tod Amancayas erfahren hatte. Sie schienen Freund gewesen zu sein. Deshalb schlug mein Vater ihm die Jagd vor. Um sich abzulenken.

König Keno wollte direkt wieder abreisen, jedoch versprach er meinen Eltern erst nach dem Ball abzureisen, der morgen statt fand.

Niara hatte wenig Lust auf diesem Ball. Sie wusste nicht, was geschehen wird und hatte ein ungutes Gefühl dabei. Wie gewohnt, klopfte es an der Tür und zu ihrer Überraschung war es diesmal Prinz Erion.

"Eure Hoheit!", sagte Niara mit einer Anmut, welches selbst den selbstbewussten Prinzen zitternde Knie einbrachte.

"Ihr habt nicht an der Jagd teilgenommen?", erkundigte sie sich interessiert.

Sie hatte ihn in den letzten zwei Tagen nicht gesehen. Wo hatte er gesteckt?

"Nein, ich musste einige Dinge erledigen. Außerdem ist es draußen noch kälter als hier."

"Ich verstehe. Die Kälte in Aquelda...nun...ich hätte nicht gedacht, dass Ihr es so lange aushalten würdet."

Seit ihrer Ankunft im frostigen Königreich, waren die Ventis noch wärmer angezogen, als gewohnt.

"Ich hoffe nur, dass Ihr ohne die Kälte leben könnt. In Ventora ist es warm."

"Das kann ich Ihnen nicht beantworten. Vermutlich werden wir es nie erfahren."

"Genau darüber wollte ich mit Ihnen reden. Würdet ihr mich auf einem Spaziergang am Fluss begleiten?"

Niara hatte einen Verdacht, worum es wirklich bei diesem Spaziergang ging. Sie wusste, worum sie gebeten worden war. Ihr Königreich musste Verbündete finden um gegen die Firays zu überleben.

"Natürlich. Ich werde in einigen Minuten draußen sein."

Prinz Erion verbeugte sich und sagte: "Ich werde auf Euch warten."

Nachdem Niara einen Wintermantel um ihre nackten Schulter geworfen hatte, machte sie sich auf dem Weg in den Hof. Sie würde später zu ihrem Vater gehen und ihn begrüßen.

Prinz Erion wartete bereits draußen und lächelte, als er Niara sah. Er bot ihr seinen Arm an, welche sie annahm. Sein Arm war warm und sie genoss die Wärme, die von ihm ausging.

Schweigend gingen sie zusammen zum Fluss, der nicht weit vom Schloss entfernt war. Erst als sie dort waren, löste sie sich widerwillig.

"Wie gefällt Euch Aquelda?", fragte sie ihn.

"Nun, es ist genauso wie ich es mir vorgestellt hatte. Auch, wenn es hier grünlicher ist."

"Die Aqunas haben den Schnee entfernt, damit der Windclan sich wohl fühlt. Unser Land ist frostig und für Fremde bestimmt nichts schönes."

"Es ist anders als Ventora oder Firay."

Jetzt wurde Niara hellhörig.

"Ihr wart in Firay?"

"Als ich ein kleiner Junge war."

"Wie ist Ventora und Firay so?", fragte sie interessiert.

"Nun, Ventora ist von vielen Wäldern, Blumenwiesen und vieles mehr umgeben. Ein Traum. Firay besitzt auch Wälder nur sind diese nicht grün. Sie sind voller Dualden umgeben."

"Dualden?"

"Die Feuerblüten. Viele an einem Ort gleicht einem Flammenmeer."

Niara wünschte, dass sie es sich bildlich vorstellen könnte. Doch ihre Fantasie war nicht groß genug.

"Prinzessin Niara, Sie müssen bestimmt viele Verehrer haben."

"Nun, Eure Hoheit. Das kann ich Ihnen nicht beantworten."

"Erion. Nenne mich ruhig beim Namen."

Erion lächelte und nahm Niaras Hand in seine.

"Ich habe bereits mit meiner Mutter darüber gesprochen. Ich möchte um deine Hand anhalten, Niara."

Die Eisprinzessin wusste nicht, was sie erwidern sollte. Ihr Eltern wären bestimmt froh darüber. Sie wusste jedoch nicht, was sie dachte.

"Aquelda ist ein wunderschöner Ort. Doch hier gibt es kein einziges Sonnenlicht. Ich habe gehört, dass Ihr Mühe habt, euch Vorräte zu beschaffen."

Niara wurde hellhörig. Das wusste sie nicht. Aber wenn sie darüber nach dachte, war dies nur mehr als logisch. Warum hatte sie bis jetzt nicht daran gedacht, wie sie überhaupt ans Essen kamen? Bei den eisigen Temperaturen.

"Ich fühle mich geschmeichelt...Erion. Nur müsste ich dies vorerst mit meinen Eltern bereden."

Erion lächelte. Doch dieses Mal bekam Niara Gänsehaut. Er packte Niara am Arm und drückte fest zu. Niara wimmerte leise. Erions grüne Augen wurden schwarz und plötzlich zog ein gewaltiger Sturm um sie herum. Ihre Haare flogen durch die Luft und sie hatte Mühe, bei diesem Sturm zu atmen.

"Euch bleibt keine andere Wahl, als meinen Antrag anzunehmen. Wenn ihr mich jetzt ablehnt, dann wird meine Schwester den Erben von Firay heiraten. Willst du wirklich der Grund dafür sein, dass euer Aquelda fällt?"

Niaras Augen wurden violett und der Wind, der von Prinz Erion kam gefror. Niara war nicht bloß eine Aquna. Sie war eine mächtige Faye des Wassers und dies würde dieser Erpresser von Prinz nun am eigenen Leib spüren.

Erions Lippen färbten sich blau und er schien keine Luft zu bekommen.

"Niara!", hörte sie in weiter Entfernung die Stimme ihrer Mutter. Schnell beruhigte sie sich und wartete darauf, Ärger zu bekommen.

Prinz Erion stürmte wütend weg, als Jora kam und Niara wütend anfunkelte.

"Was zur Hölle hast du getan?"

"Er zwang mich ihn zu heiraten!", schimpfte Niara.

"Das ist keine Option, Icy. Du wirst ihn heiraten und ich hoffe sehr für dich, dass er dich nach deiner Aufführung immer noch will."

"Aber Mutter! Er hat mir weh getan!"

"Reich mir deine Hände!", forderte Jora auf.

Niara wusste nicht weshalb, jedoch kam sie der Forderung ihrer Mutter nach. Sie streifte ihrer Tochter kleine goldfarbene Armbänder um ihre zarten Handgelenke.

"Was ist das?"

"Versuch deine Macht zu benutzen!"

"Wofür?"

"Icy! Tu was ich dir sage."

Niara dachte sich nichts dabei, doch als sie vor hatte eine kleine Schneeflocke auf ihrer Handfläche erscheinen zu lassen, schmerzten ihre Handgelenke fürchterlich. Es fühlte sich an, als ob kleine Blitze ihre Gelenke trafen.

Unter Tränen fragte Niara ihre Mutter: "Was soll das sein? Es tut weh!"

"Das sind Magieblocker. Bist du in Ventora bist - als Gemahlin von Prinz Erion - wirst du sie tragen. Ich kann es nicht riskieren, dass du in deiner Wut einen Schneesturm erzeugst."

Feuer & Eis (Ayden & Niara)Where stories live. Discover now