Firay - Hass

1.1K 67 0
                                    

Niara war bereits seit zwei Tagen in Firay und diese waren ziemlich turbulent.

Zuerst hatte sie den König kennengelernt, der sie über Aquelda ausfragen wollte. Doch Niara schwieg, denn sie würde niemals Informationen über ihr Königreich an Feinde weitergeben.

Ayden. Nun. Sie hatte ihn seit ihrer Ankunft nicht mehr gesehen. Sie hätte ihr Gemach verlassen können, doch sie fürchtete sich zu sehr vor dem feindlichem Volk. Schon bei ihrer Ankunft hatte sie die verhassten Blicke gespürt. Das könnte sie nicht ertragen.

Aber sie wollte Firay sehen. Immerhin war die Gegend wunderschön. Sie wollte es erkundigen und Ayden hatte ihr die Erlaubnis gegeben, sich umzusehen. Nun, im Schloss. Aber aufhalten würde sie keiner.

Sie zog sich ein eng anliegendes Kleid an, welches ihre Brust noch mehr nach oben drückte. Das Kleid war rot und brachte ihre Haarfarbe noch mehr zur Geltung. Sie musste sich eingestehen, dass sie die Farbe des Feuers wunderschön fand. Doch leider war es die Farbe des Feindes.

Sie lies das Essen wieder unberührt auf ihrem Tisch stehen und verlies das Zimmer. Niara war schwach und ausgelaugt, aber befürchtete dass das Essen womöglich vergiftet sein könnte. Deshalb würde sie keinen Bissen zu sich nehmen.

Viele starrten sie in den Hallen an und schenkten ihr tödliche Blicke. Stolz wie eine Prinzessin reckte sie ihr Kinn und verlies den wunderschönen Palast.

Ausgerechnet der 2m-Riese Edmund stellte sich ihr in den Weg.

"Wohin des Weges, Prinzessin?"

"Ich möchte mir die Beine vertreten."

"Tut mir leid, aber Ihr dürft das Schloss nicht verlassen."

"Ayden hat behauptet, dass ich keine Gefangene bin. Ich kann nicht den ganzen Tag in einem Zimmer verbringen!", sagte Niara wütend.

"Wir können nicht zulassen, dass Ihr in den Wald flüchtet."

Niaras Augen wurden violett und unbewusst fing es um sie herum an zu schneien.

"Hören Sie mal zu, Sie aufgeblasener Holzkopf. Ich lasse mir von niemanden etwas verbieten. Erst Recht nicht von Ihnen."

"Vermutlich rüsten sie sich gerade für einen Angriff auf. Wer weiß, wann die Aqunas hier sind."

"Vater, ich weiß nicht, ob dieser Krieg eine gute Lösung ist."

Ayden wusste nicht, weshalb er an seiner eigenen Entscheidung zweifelte. Vielleicht dachte er an die blauen Augen, die in selbst in seinen Träumen verfolgten. Seit zwei Tagen hatte er die kleine Eisprinzessin nicht mehr gesehen. Er hielt sich absichtlich von ihr fern. Seine Selbstbeherrschung war in ihrer Nähe gleich Null.

"Welchen Zauber hat diese Hexe dir auferlegt? Diese verdammten Aqunas haben deine Mutter getötet! Du hast Rache geschworen."

"Keine Sorge. Damit kommen sie nicht durch. Nur habe ich eine andere Lösung. Die Ventis haben uns auch verraten. Ihnen werde ich es auch noch zeigen."

Der König seufzte.

"Du bist mein Sohn. Der zukünftige König Firays. Ich vertraue dir und unterstütze dich bei deinem Vorhaben. Also erzähle mir, was du planst."

Bevor Ayden antworten konnte, fiel sein Blick aus dem Zimmer. Moment, es schneite? Blitzartig - durch den Wind begleitet - rannte er nach draußen und sah, wie Niara sich selbstbewusst vor Edmund gestellt hatte. Sie war zwei Köpfe kleiner als er und wirkte durch seinen Körperbau noch zerbrechlicher.

Ihr Mut beeindruckte Ayden. Sie schien überhaupt keine Angst zu haben. Niara trug ein flammenrotes Kleid, weshalb Ayden mehr Fantasien bekam, als ihn lieb war. Verdammt. Er wusste, dass ihr die rote Farben stehen würde. Doch dass sie ihm den Atem damit raubte, auf dies war er nicht gefasst.

Er blickte sich um und sah wie die Bewohner Firays neugierig die Schneeflocken betrachteten, die vom Himmel herabfielen. Erst als sie den Ursprung dieses ungewöhnlichen Wetterphänomens erkannten, wurde es unruhig.

"Die Hexe aus Aquelda will uns verfluchen."

Ayden spürte den Hass der Menschen, die sich auf die kleine Prinzessin richtete. Schnell stellte er sich vor ihr und sagte: "Sie ist keine Hexe und sie wird uns auch nicht verfluchen!"

"Ach ja? Weshalb leuchten ihre Augen so?"

Ayden drehte sich zu Niara um und stellte fest, dass ihre blauen Augen eine wunderschöne, violette Farbe eingenommen hatten. Doch sie strahlten ein kleines Licht aus und erschrocken stellte er fest:

"Du bist eine Faye."

Feuer & Eis (Ayden & Niara)Where stories live. Discover now