Kapitel 13

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Song: Behind Blue Eyes - Limp bizkit

Nicos Sicht:

Die nächsten zwei Wochen vergehen unglaublich schnell, nur ist es kompliziert die Sache von mir und Lea geheim zu halten. Vor allem sehen wir uns außerhalb der Schule ebenfalls nicht, da ihre Eltern ihr Hausarrest verpasst haben. Trotzdem ist es traumhaft mir ihr zusammen zu sein. Allein wenn ich sie im Gang sehe oder ich sie lachen höre geht mein Herz auf. Wow Nico, du mutierst gerade immer mehr zur Pussy.

Heute ist Freitag und eigentlich hat Lea bis halb 5 schule, doch sie schwänzt ab 1 Uhr den restlichen Tag und ich soll sie mit dem Auto abholen. Ich war heute gar nicht erst in der Schule - ich hab ein Geschenk für sie gekauft. Nachdem ich ihre Kette nicht mehr gefunden hab und sie so traurig war, habe ich ihr eine anfertigen lassen und unsere Initialen eingravieren lassen. Total kitschig aber ich hoffe das bringt sie zum lächeln.

"Hey!", rufe ich bereits von weitem, als sie sich nach meinem Auto umsieht. Froh mich zu sehen, läuft sie auf mich zu und grinst von einem Ohr zum anderen. Als sie bei mir angekommen ist, schauen wir uns erst nach andern Personen um und als wir keine sehen, geben wir uns einen schnellen Kuss. Ich kann sie leider viel zu selten küssen.

"Ich hab was für dich", sage ich sanft und hole die Kette aus meiner Hosentasche. "Wow Nico, die ist wunderschön!", ruft sie entzückt und schaut mich mit ihren wunderschönen grünen Augen an. Ohne darauf zu achten, wer in unserer Umgebung ist, gibt sie mir einen weiteren Kuss und drückt mich an sich. Sie riecht verdammt gut. Ich lege ihr die Kette um und dann steigen wir in meinen BMW und fahren zu meinem Grundstück. Wie immer ist keiner zu Hause und wir können ungestört in meinem Zimmer rummachen.

Während wir so knutschend auf meinem Bett liegen, schiebe ich langsam meine Hand unter ihren Pulli, merke dann aber, dass sie unruhig wird.

"Alles okay?", frage ich stirnrunzelnd. Ich hoffe ich bedränge Sie nicht zu sehr. Ich bin es nämlich gewohnt, dass die Mädchen sich schon von selbst ausziehen wenn sie mich sehen und wenn dann eine (in diesem Fall DIE eine) sich komisch verhält, muss ja irgendwas falsch sein.

"Klar", lächelt sie und zieht mich wieder zu sich ran, doch ich merke das etwas nicht stimmt. "Komm, erzähl mir was dir im Kopf rumgeht.", bitte ich sie und wir setzen uns auf. "Es ist wirklich nichts", sagt sie erneut und lächelt mich an - fast glaubwürdig. Doch mittlerweile kann ich ihre Gesichtsausdrücke ganz gut deuten. "Wenn es dir zu schnell geht, dann können wir auch langsamer machen, wenn es das ist..", meine ich und schaue sie von der Seite an. Sie erwidert meinen Blick nicht, sondern spielt nur nervös mit ihrer Halskette. Was hat sie nur? "Ich meine, ich hatte keine besonderen Ansprüche an mein erstes Mal nur keine Ahnung wie du dir deins vorgestellt hast", füge ich hinzu und merke wie sich ihr Gesicht zu einem komischen Ausdruck verzieht. Nico, halt die Klappe. Du machst es nur schlimmer. Jetzt schaut sie mich an. "Denkst du ich bin Jungfrau?" Diese Aussage überrascht mich und ich kratze mich nervös am Hinterkopf. "Eh.. Ja? Also..", huste ich. "Bist du's denn nicht..?"

Sie schaut wieder weg. "Ist doch eigentlich auch egal.", sagt sie ohne eine Miene zu verziehen. "Weißt du, ich glaube ich sollte doch wieder zurück zur Schule. Mein Dad ist eh schon so sauer und wenn er rauskriegt, dass ich auch noch schwänze, platzt er bestimmt vor Wut." Mit diesen Worten springt sie vom Bett, rückt ihre Sachen zurecht und zieht ihre Olivgrüne Windjacke an.

"Hey hab ich was falsches gesagt?", frage ich sie verwirrt. Natürlich hast du das, Trottel. Sie schüttelt den Kopf während sie auch in ihre Schuhe schlüpft. "Bis Montag", lächelt sie leicht und geht zur Tür raus. "Warte!", rufe ich und jogge ihr hinterher. Sie ist schon fast die Treppe runter und ich habe Mühe ihr hinterherzukommen.

"Hey", sage ich und greife nach ihrem Handgelenk. "Was ist los mit dir? Rede doch mit mir." Sie nimmt meine Hand von ihrem Handgelenk runter und antwortet, ohne mich anzuschauen, nun leicht gereizt: "Es ist nichts." Ich lasse von ihrem Handgelenk ab und starre sie an. Frauen sind so kompliziert.

Sie geht weiter die Treppe herunter, aus der Haustür raus und schon fällt die Tür ins Schloss. Verwirrt gehe ich zurück in mein Zimmer und schmeiße mich auf mein Bett. Was hat sie nur?

Nach einer Weile grübeln, ziehe ich meine Sportsachen an und beschließe joggen zu gehen um den Kopf frei zu kriegen. Ich laufe in den Wald und merke bereits nach ein paar Metern, wie ich die ersten Tropfen abbekomme. Ein paar Minuten später schüttet es bereits in Strömen, aber das macht mir nichts aus. Um ehrlich zu sein, hat es sogar etwas beruhigendes durch den Regen zu rennen.

In Gedanken versunken, merke ich gar nicht, wie weit ich bereits gejoggt bin: zwei Straßen weiter und ich stehe direkt vor Leas Haus. Ich beschließe die kleine Strecke noch zu laufen, obwohl es bereits dunkel wird.

Ich stehe vor ihrem Grundstück und sehe wie im Wohnzimmer und in ihren Zimmer im ersten Stock das Licht brennt. Ich bleibe ein paar Sekunden stehen, doch beschließe dann zurück zu laufen.

Gegen 6 bin ich endlich - pitschnass - oben bei unserer Villa angekommen und sehe bereits die Limousine meines Vaters vor der Tür parken. Ich gebe den Code von unserem Sicherheitstor ein und jogge die letzten paar hundert Meter noch zur Eingangstür, wo mein Vater sich mit unserem Sicherheitschef unterhält. Naja, unterhält ist nett ausgedrückt. Er brüllt ihn eher an.

"Ich erwarte vollste Sicherheit! Ich will nicht, dass das endet wie letztes Mal, wo eine meiner Gäste meinte, jemanden auf dem Grundstück gesehen zu haben!", grölt er herum und unser Sicherheitschef, der über einen Kopf größer und fast doppelt so breit ist wie mein Vater, steht nur stumm da und nickt. Ein lustiger Anblick.

Jetzt bemerkt mein Vater mich. "Da ist ja mein Sohn. Nicolaj, morgen ist eine wichtige Dienstfeier. Ich erwarte deine Anwesenheit.", sagt er mit einem strengen Unterton. Ich nicke nur ohne eine Miene zu verziehen und gehe dann an ihm vorbei ins Haus. Die Eingangshalle ist vollgestellt mit verschiedenen Sachen und es herrscht ein riesiger Betrieb. Ich will mich schnell in mein Zimmer verziehen, doch werde von meiner Mutter abgehalten, die mit einem freundlichen Lächeln aus der Küche kommt: "Nico Schätzchen! Wo warst du denn, du bist ja ganz nass?" Angewidert umarmt sie mich leicht und mustert mich dann. "Ab in die Dusche und dann kommst du ins Anprobezimmer, du musst deinen Anzug noch anprobieren", sagt sie hektisch und schubst mich leicht in Richtung Treppe. "Mom, erstens nenn mich bitte nicht Schätzchen und zweites hab ich doch tausend Anzüge, wozu brauch ich noch einen?", seufze ich genervt. "Du wirst immer mein Schatz sein, ich bin deine Mutter. Und keine Widerrede, junger Mann. Das Motto dieser Feier ist außerdem weiß und Gold und du hast keinen passenden Anzug dafür.", sagt sie mir erhobenem Finger, lächelt mich aber im nächsten Moment wieder an. Ich grinse zurück und will die Treppe hochgehen, als sie mich aufhält: "Ach ja, deine kleine Freundin darfst du auch einladen." Verwirrt schaue ich sie an. "Ich bin vielleicht alt, aber nicht doof. Du denkst doch nicht ernsthaft, ich bemerke nicht wie du sie hier rein und raus schmuggelst", kichert sie wie ein Teenagermädchen während sie wieder zur Küche stöckelt und ich muss noch breiter grinsen.

Ich gehe duschen und gehe danach widerwillig zum Anprobe Raum um einen, Zitat: 'Creme-Champagner-farbenen Anzug mit fein ausgearbeiteten Gold-Details", über den sich meine Mutter und die Schneiderin unglaublich freuen, als ich ihn anhabe, anzuprobieren. Für mich ist er einfach beige mit ner goldenen Krawatte und ich finde ihn nicht einmal besonders schön.

Die Freude und Begeisterung meiner Mutter geht allerdings nach und nach auf mich über und ich freue mich schon auf den nächsten Tag. Nur dieses eine schlechte Gefühl sitzt mir im Nacken: Was ist mit Lea? Soll ich sie fragen ob sie kommen will? Was war heute nur los mit ihr..?

Nachdenklich, wie schon den ganzen Tag über, mache ich mich Bettfertig und gehe dann früh schlafen.

Das war jetzt ein eher kürzeres Kapitel, aber im nächsten geht es dann um die große Feier und vielleicht offenbart Lea ja Nico ihr Geheimnis..? Wir werden sehen, viel Spaß beim weiterlesen! ❤️

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