How Things change

Kapitel 45

Song: Girl like me - Ladyhawke

Leas Sicht

Wie versprochen, gehe ich heute zu Katina, damit wir uns gemeinsam fertig machen können. Zuerst wollten wir die Sache zu mir verlagern, aber mein Dad und Ingrid streiten ununterbrochen und davon brauche ich wirklich mal eine klitzekleine Pause. Dafür nehme ich auch die Anwesenheit von Jackson in Kauf.

Ich klingle an der Tür und nach ein paar Sekunden wird sie mit einem großen Schwung geöffnet. Aber nicht von Katina. Stattdessen macht mir ein etwas verschlafener Jackson die Tür auf. "Hey", begrüßt er mich locker. "Hi..", erwidere ich schüchtern.

"Du hast kein Shirt an.", rutscht es mir raus. Eigentlich bin ich gerade in Gedanken mit meinen Händen über sein Sixpack gefahren, doch w i e s o sage ich dann so etwas? Jackson schaut mich ein wenig verdutzt an. "Eh.. ja ich weiß..", murmelt er.

"Tut mir Leid, das sollte nicht..-"

"Ist gut, alles cool."

Wir stehen in der Tür, bis Katina uns erlöst. "Okay ihr beiden, ihr könnt euch auch drinnen peinlich anschweigen. Draußen ist es nämlich arschkalt."

Jackson entgegnet nichts, sondern öffnet die Tür einen Spalt mehr, sodass ich mich an ihm vorbei ins Haus quetschen kann. Gaaanz nah an seinem durchtrainierten Körper vorbei..

Was ist nur mit mir los? Ich will Nico und dann sehe ich Jackson und schwups - Er verdreht mir den Kopf.. Doch das ist einfach nicht fair gegenüber Jackson; ich muss mich unter Kontrolle halten und ihn nicht weiter als Trostpflaster ausnutzen.

Schnell huschen wir die Treppe nach oben und ich werfe noch einen letzten verstohlenen Blick zu dem halbnackten Jackson im Wohnzimmer.

Ich fläze mich auf die Couch in Katinas Zimmer, während sie kurz ins Ankleidezimmer ihrer Mutter verschwindet.

"Sehnsüchtige Blicke.. Unauffälliges Abchecken..", ich schrecke hoch und schaue in das Gesicht von Katina, die vollgepackt mit Kleidern wiederkommt.

"K!", stöhne ich. Katina pfeffert mit einer eleganten Bewegung die kurzen Stofffetzen auf ihr Bett.

"Ich verurteile dich dazu, heute nicht an Jungs zu denken. Am besten noch, verurteile ich UNS dazu.", sagt sie und macht sich daran, die Kleider zu sortieren. Ich runzle die Stirn. "Wieso wir? Ist irgendwas mit dir und Zack?

"Nein.. Also ja, schon irgendwie. Er hat immerhin weitererzählt was du getan hast und ich bin seitdem ziemlich sauer auf ihn."

"Aber Katina.. Streite dich doch nicht wegen mir mit ihm..", sage ich und habe direkt ein schlechtes Gewissen, dass meine Probleme anderen so viel Leid bereiten.

"Es geht ja nicht nur um dich. Es geht einfach um die Tatsache, dass er etwas weitergesagt hat, was er nicht hätte sagen sollen.", entgegnet sie und stellt währenddessen den Schminkkoffer ihrer Mutter zurecht.

"Aber eigentlich zeigt das doch nur seine Loyalität zu Nico.."

Katina stoppt und schaut mich griesgrämig an. "Verteidigst du ihn etwa gerade?", fragt sie mit einem angesäuerten Unterton und ich weiß, dass ich besser die Klappe halten sollte. "N-nein. Also ich will nur, dass wieder alles gut zwischen euch ist."

Katinas Laune ist von 100 zu 0 gesunken. "Lass es einfach."

Nicos Worte. Anscheinend wollen einfach alle, dass ich meine Klappe halte.