Kapitel 35

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Song: Tear you apart - She wants revenge

Nicos Sicht

"Wenn du willst fahr ich dich nach Hause", sagt Derek, der bemerkt wie sehr ich noch in meinen von Eifersucht getrieften Gedanken versunken bin, während wir in der Raucherecke stehen und eine Marlboro qualmen.
"Passt schon.", erwidere ich knapp. Ich will meine Wut eigentlich nicht an dem Typen auslassen, der mir versucht beizustehen, doch meine miese Laune zu überspielen ist gerade einfach nicht drin.

Ich ziehe an meiner Zigarette und starre in die Luft. "Ich weiß dir gehts scheisse.. Aber die Party wird bestimmt trotzdem mega cool", versucht Derek weiterhin mich aufzuheitern. "Mir ist nicht so nach feiern", entgegne ich kalt. "Aber..", beginnt er, doch ich unterbreche ihn. "Ich hab keine Lust mir die Birne wegzusaufen, während Lea wahrscheinlich gerade mit Jackson fickt.", keife ich ihn an und lasse erneut meine Gefühle an ihm aus. "Ja.", erwidert er, jedoch ohne eine Miene zu verziehen. Er kennt mich und meine Wutausbrüche schon lang genug und weiß wie er damit umzugehen hat.

Verwirrt schaue ich ihn an. "Nico, nur so kommst du über sie weg. Dir die Kante geben und mit irgendwelchen Zufallsbekanntschaften ins Bett gehen. Genauso bist du damals auch über Maya hinweggekommen."
Da hat er auch mal wieder Recht. Ich seufze. "Du hast recht." Nur Lea ist natürlich nicht mein einziges Problem. Meine komplette, völlig gestörte Familie verbringt im Moment ihre Ferien in unserem Anwesen und obwohl wir genug Zimmer haben, wird es schwer ihnen aus dem Weg zu gehen, wenn meine Mutter versucht uns irgendwie wieder zusammen zu bringen und wieder zurück zur 'perfekten Familie' zu finden.

Als hätte Derek meine Gedanken gelesen sagt er: "Da ist noch was. Sagst du mir es jetzt sofort oder muss ich es wieder aus dir rauspressen?"
Ich schmunzle. "Du bist n guter Freund Derek." Er nickt, schnippt die Asche seiner Zigarette weg und seufzt mit eine breiten Grinsen auf seinen Lippen: "Ich weiß."

~~~

Wir haben bereits 9 Uhr und meine besten Freunde sind bei mir um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Michael und seine Verlobte sind freiwillig ins Hotel gegangen und da meine Eltern auf Geschäftsreise sind haben wir das Haus für uns alleine. Naja, bis auf Jordan, der sich für den späteren Abend angekündigt hat, nachdem er ein paar alte Bekannte besucht hat.

"Okay ich glaub wir haben alles. Alkohol, Dj-pult, Lautsprecher.. Und die 300 Pizzen kommen in etwa anderthalb Stunden.", fasst Dylan zusammen. Das wäre ein guter Job für ihn; Partyplaner. Ich stehe frisch geduscht und mit einem dunkelblauen Hemd an der Tür und schaue unser Kunstwerk an - das große Zimmer ist am festlichsten von den Zimmern im Erdgeschoss geschmückt und mit der modernsten Technik ausgerüstet um Lichteffekte und einen guten Sound zu garantieren. In einer Ecke stehen etliche Fässer Bier und so viel Wodka, Tequila und Rum, dass man ihn kaum noch zählen kann.

"Wieviele Leute wollen nochmal kommen?", fragt Zack, der sich mit verschränkten Armen neben mich gestellt hat. "400-500", erwidere ich. Zack nickt mir anerkennend zu. "Wow, so krass war nichtmal Dylans Party.", grinst er und klopft mir auf die Schulter. Dylan, der gerade mit einem der Elektriker spricht dreht sich um und ruft: "Hey! Das hab ich gehört!" Wir lachen und als Derek schließlich auch zu uns stößt, nachdem er sich noch bei sich zuhause umgezogen hat, chillen wir uns auf die Sofaecke um noch kurz zu entspannen, bevor die ersten Leute kommen.

Dylan kramt in der Tasche seiner schwarzen Lederjacke nach einer kleinen Tüte, die er sogleich auf den Tisch schleudert. Ein paar Gramm Koks - natürlich hab ich nicht erwartet, dass er sich an die Keine-Drogen-Regel meiner Mom hält, aber dass er gleich den harten Stoff auspacken muss? Ich rolle mit den Augen, was Dylan aber nicht bemerkt, denn er hat das weiße Zeug bereits auf dem Glastisch verteilt und ist gerade dabei die kleinen Kristalle mithilfe seiner Kreditkarte in schmale Bahnen zu verteilen.

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