How Things change

Kapitel 15

Song: Earned it - The Weeknd

Nico's Sicht

Ich schaue nervös auf meine Rolex. Es ist bereits Viertel nach 5. Natürlich habe ich sie nicht um Punkt 5 erwartet, ich meine, wer kommt schon pünktlich zu einer Party? Doch trotzdem bin ich nervös. Was wenn sie die Beziehung eben nicht öffentlich machen will? Oder noch schlimmer, ihr Vater das Paket vorher gefunden hat und sie jetzt noch mehr Ärger am Hals. Ich stehe vor der geöffneten Eingangstür und begrüße zusammen mit meiner Familie (naja, zumindest einem Teil von ihr) die Gäste. Ich kenne kaum welche von ihnen, doch bin trotzdem höflich und behandele sie wie Könige - so wurde es mir von meinem Vater bereits im frühen Alter wortwörtlich eingeprügelt.

Ich recke mich um besser sehen zu können, aber mittlerweile ist es schon fast stockdunkel und obwohl der Weg beleuchtet ist, erkennt man die Gesichter der Leute erst wenn Sie kurz vor einem stehen. Während meine Mutter über mein Verhalten schmunzelt, guckt mich mein Vater immer wieder kritisch an. Diesen Blick bin ich allerdings gewohnt, also macht mir das nicht sonderlich viel aus.

Auf einmal sehe ich eine einzelne Person die nicht mit einem Wagen vorgefahren kommt und vorsichtig, aber dennoch elegant durch den Kies stapft. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. Sie ist es.
Als sie mich sieht, erkenne ich ebenfalls ein schüchternes Lächeln auf ihrem Gesicht. Ich steige die Treppenstufen runter und reiche ihr die Hand um ihr hoch zu helfen, die sie dankbar annimmt. Dann gebe ich ihr erst einen Kuss auf die Wange und sage: "Schön dich zu sehen"

Sie schaut mir in die Augen und erwidert: "Es ist auch schön dich zu sehen." Wir lächeln beide und schauen uns tief in die Augen, bevor mein Vater den Moment zerstört. "Hallo, William Forbes mein Name. Freut mich sehr dich kennenzulernen." Er reicht ihr freundlich die Hand und lächelt sie mit demselben Zahnpastalächeln an, was auch unsere anderen Gäste zu sehen bekommen.

"Lea Jones, freut mich ebenfalls", sagt sie ebenso freundlich und ergreift seine Hand. Würde man nicht wissen, dass sie normalerweise nicht 'in diesen Kreisen verkehrt', könnte man genau das Gegenteil meinen: Sie verhält sich wirklich wie ein Profi. Nachdem sie auch meine Mutter freundlich begrüßt und sich überschwänglich für das tolle Kleid bedankt hat - sie hat wohl die Kollektion meiner Mutter erkannt - hakt sie sich bei mir ein und wir gehen gemeinsam in die hellerleuchtete Eingangshalle. Ich drehe mich nochmal zu meinen Eltern um und meine Mutter zeigt mir mit einem breiten Grinsen beide Daumen nach oben. Ich verdrehe die Augen, lächle dann aber strahlend zurück.

Durch die Eingangshalle gehen wir zum großen Saal wo die eigentliche Feier stattfindet. Der Saal ist hell erleuchtet und mit verschiedenen Blumen und anderen Accessoires dekoriert. Die Kellner in ihrer feinen Uniform wuseln herum und sorgen dafür, dass alle Gäste immer genug Champagner und kleine Häppchen haben. Ein paar kleine Mädchen mit süßen Kleidchen spielen fangen und werden aber direkt von ihrer Mutter eingefangen und wieder zurück zu ihrem Tisch gebracht. Ein Streichquartett spielt gerade ein bekanntes Stück und ein paar der Gäste tanzen.

Wir bleiben mitten im Raum stehen und ich frage sie höflich: "Darf ich um diesen Tanz bitten, Miss?" Sie grinst und antwortet: "Liebend gern, Sir."
Als wir in der Tanzposition stehen, beugt sie sich vorsichtig zu mir und flüstert mir ins Ohr: "Ich kann gar nicht tanzen" Ich schmunzle und erwidere: "Keine Angst, ich führe."

Wir tanzen einen Walzer und ich merke, dass sie langsam ihre Nervosität und Schüchternheit abschüttelt und ihr das Tanzen sogar gefällt.

Nach einer Weile haben wir genug und ich gehe los um uns was zu trinken zu holen. "Warte einfach hier und seh' weiterhin so hübsch aus", hauche ich ihr zu und sie strahlt mich an.

Auf dem Weg zur Küche, treffe ich verschiedene Gäste die ich versuche schnell abzuwimmeln um Lea nicht ganz so lange alleine zu lassen. Ich schlängle mich durch die Menschenmenge und hab mir schnell die Gläser geschnappt, als mir jemand ins Auge fällt: Maya.