Kapitel 51

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Song: Still New - Smith Westerns 

Leas Sicht

Ich drücke die Klingel von Katina. Drinnen regt sich nichts. Ich klingle erneut. Hoffentlich hat die Pute nicht verpennt.

Ich klinge noch mal, dieses Mal allerdings etwas länger. Ich höre wie es sich drinnen bewegt. Gut, sie ist doch wach.

Auf einmal öffnet mir ein halbgeduschter Jackson die Tür, der oberhalb komplett nackt ist und untenrum nur ein Handtuch anhat.

"Oh mein Gott, tut mir Leid", murmle ich und werde rot wie eine Tomate. Jackson ist ein wenig aus der Puste aber er lächelt mich breit an und sagt: "Schon gut.." Kurzes schweigen, bis er schließlich sagt: "Kannst reinkommen, wenn du willst."

Ich gehe ins Wohnzimmer und stelle mich peinlich berührt an die Treppe. "Dein Outfit ist schön", sagt Jackson und ich strahle ihn an. "Danke", antworte ich und schaue an mir herunter: ich trage eine lange schwarze Jeans und einen dunkelgrauen Pullover mit großen Maschen und darüber meine schwarze Lederjacke. Ein paar goldene Accessoires und schon hat man einen lässigen, schönen (aber nicht billigen) Look. Mein altes 'Ich' gefällt mir persönlich auch um so einiges besser, vor allem weil ich mir jetzt nicht mehr meinen Arsch abfriere.

"Ist sie schon wach?", meine Frage richtet sich an den immer noch halbnackten Jackson. Er zuckt mit den Schultern. "Sieh nach, ich werd jetzt erstmal wieder duschen gehen."

Ich lächle und gehe die Treppe hoch. Es scheint ja so, als wäre alles okay zwischen uns. Wow, ich hätte jetzt gedacht, dass Katina für den Rest ihres Lebens zu mir kommen muss, weil Jackson mich nicht mehr ins Haus lässt. Er ist sicher glücklich mit seiner neuen.

Ich atme durch. Ich bin schon seltsam; ich will ihn nicht, aber ich will auch nicht, dass ihn eine andere hat. Ich würde sagen: Frauenlogik.

Ich hoffe einfach mal, dass sich das mit der Zeit legt.

Ich gehe zu dem Zimmer von Katina und klopfe. Von drinnen ertönt ein genervtes: "Ich komme doch" und dann wird die Tür vor meiner Nase aufgerissen und eine fröhliche Katina strahlt mich an. Im nächsten Moment spüre ich auch schon, wie sie mich an sich drückt. "Heeeey!"

"Na du", erwidere ich lachend und drücke sie ebenfalls an mich. So stehen wir da für mehrere Sekunden. Ich glaube sie ist ebenso froh wie ich, dass ich wieder ich selbst bin.

"Können wir?", frage ich und Katina nickt eifrig. Wir gehen zu meinem Motorrad und fahren los zur Schule.

Als wir von dem Parkplatz zur Schule laufen, kommt mir auf einmal eine bekannte Person entgegen: Valerie. Doch sie schaut mich nicht mit ihrem üblichen, blöden Bitch-Blick an, sondern lächelt. "Hey ihr", begrüßt sie uns und läuft dann strahlend weiter.

"Wow, krass..", murmelt Katina und ich nicke. Schön, dass ich nicht mehr von ihr gehatet werde, aber eine gute Freundin werde ich ganz sicher nicht mehr sein - Wer will schon eine Freundin die einen sofort fallen lässt, wenn sie irgendein blödes Gerücht hört?

Katina legt ihre Hand um meine Hüfte und ihren Kopf auf meine Schulter. "Gott, was ist denn heute mit dir los?", lache ich und Katina grinst mich breit an. "Ich bin einfach glücklich." Sie beugt sich zu mir und drückt mir einen festen Schmatzer auf die Wange.

Gespielt angewidert verziehe ich mein Gesicht, kann aber nicht anders als wieder zu schmunzeln.

Im Schulgebäude angekommen ist es, als wäre ich ein anderer Mensch. Niemand nennt mich 'Schlampe' oder 'Bitch' oder fragt mich nach einem Quickie auf der Toilette.

Heute wird ein toller Tag. Ein richtig toller.

Genau bei diesem Gedanken erblicke ich Nico, dessen Gesicht eine große Beule an der Stirn und ein paar Schürfwunden am Kinn zieren. Mein Lächeln verschwindet von meinem Gesicht und ich bleibe wie angewurzelt stehen. Ich greife nach Katinas Arm. "K, schau..", sage ich langsam.

How Things changeWhere stories live. Discover now