Kapitel 54

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Song: Bob Bradley - Only one

Nicos Sicht

"Jetzt tu doch was!", brüllt Leas Vater und fuchtelt wild in der Gegend rum, während er dabei ist mein Auto zu demolieren. "Mr Jones.", sage ich vorsichtig. "Ich.. rede mal mit ihr, okay?"

Er seufzt und lässt dann zu, dass ich das Auto aufschließen und auf der anderen Seite einsteigen kann.

"Können wir fahren?", Lea sieht mich ein wenig hilflos an, während ihr Blick immer wieder zum Fenster wandert, wo ihr Vater immer noch rumsteht.

Ich seufze. "Lea das können wir nicht.. Ihr solltet euch vertragen. Du hast eine Familie die dich liebt und ein Vater der sich um dich sorgt, das ist das wichtigste im Leben." Ich muss an mein eigenes Leben denken. Mein Vater sorgt sich einen scheiss um mich und meine Brüder, und genau dieses Verhalten hat auf Michael abgefärbt. Und Jordan kriegt er bestimmt auch noch. Und meine Mutter.. Sie ist ein Wrack und versucht mit allen Mittel ihre 'Familie' irgendwie zusammenzuhalten, kein Wunder bei so einem Ehemann.

Sie runzelt die Stirn und reißt mich aus meinen Gedanken. "Nico, alles klar?" Ich nicke hastig. "Ja. Also kannst du dich jetzt mit ihm vertragen?"

Die Stimmung ist ein wenig gereizt und Lea schweigt erst einmal.

"Ich will da nicht rein. Das ist nicht meine Familie, okay? Es ist eine Frau die ich nicht leiden kann und mein Vater verhält sich auch wie ein Fremder mir gegenüber.. Kannst du nicht verstehen, dass ich so nicht leben will?", ihr Blick ist nicht mehr verwirrt, sondern beinahe flehend und ich wünschte ich könnte irgendetwas tun um ihr zu helfen, doch andere Menschen kann man schlecht ändern, da spreche ich aus Erfahrung.

"Lea, geh doch einfach rein.", sage ich, mies gelaunter als es klingeln soll. Lea stöhnt. "Nico, dann sag doch wenigstens was los ist!"

"Ist schon okay.", erwidere ich zähneknirschend und füge schnell hinzu: "Gehst du jetzt rein?"

Ich schaue zu Lea, die mittlerweile die Arme verschränkt hat. "Kannst du vergessen."

Ich seufze und steige aus dem Auto heraus. "Mr Jones?" Leas Vater wartet immer noch vor dem Auto und schaut nun mehr besorgt als wütend. Neben ihm steht Leas Stiefmutter und ich erkenne den edlen Seidenmorgenmantel den sie trägt von meiner eigenen Mutter. Ich ignoriere das 3000$ Teil und wende mich direkt an Leas Vater: "Sie sagt, dass Sie sich wie ein Fremder verhalten..", mein Blick wandert zur schlecht gelaunten Stiefmutter von Lea, bevor ich langsam sage: "Und sie kommt mit Ihrer Frau nicht klar, wie Sie wissen."

Bevor Leas Vater auch nur ein Wort sagen kann, schmeißt Ingrid ihre Hände in die Luft und flucht irgendetwas von unerhörte Göre, während Mr Jones nur still danebensteht. Irgendwann unterbricht er seine wütende Frau und sagt: "Ingrid. Lass uns alleine."

Ingrid schaut ihn entgeistert an und ich erwarte neues Gebrüll, aber stattdessen grummelt sie wieder nur was von unerhört und geht dann zurück ins Haus. Mr Jones starrt mich an. Ich kann seinen Blick nicht genau deuten, aber ich bin das von Vätern meiner Freundinnen gewohnt, die mich anscheinend schon aus Prinzip nicht leiden können.

"Was hat sie über Ingrid gesagt?"

Ich kratze mich nervös am Hinterkopf. Wie soll man dem Vater seiner Freundin sagen, dass seine Frau eine blöde Schlampe ist? "Sie wissen ja davon, dass Ingrid geplant hat, Lea ins Internat abzuschieben um sie los zu werden.. Und dass Lea meint, dass Ihre Frau viel zu viel Geld ausgibt.. Und nun ja, ich will jetzt nicht die Worte verwenden wie sie es getan hat, aber Lea meint, dass Ingrid, Sie Sir, nur ausnutzt und Lea ihr dabei im Weg steht."

How Things changeWhere stories live. Discover now