Kapitel 29

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Song: Dancin - Aaron Smith

Leas Sicht:

Müde strecke ich mich. "Guten Morgen mein Engel", sage ich und knuddle meinen Hund der sich über Nacht in das Ende meine Bettdecke eingekuschelt hat.

Ich stehe auf, schaue aus dem Fenster und drehe die Heizung in meinem Zimmer noch eine Stufe höher. Unser Vorgarten ist mit Morgentau bedeckt und bereits vom Anblick der Kälte draußen fröstelt es mich. Ich hole mir meinen warmen Oxford-Pullover aus dem Schrank und eine dunkelblaue skinny Jeans. Dazu kuschelige Uggs, ein wenig Schminke und schon ist mein heutiges Outfit fertig.

Aus der Küche strömt bereits ein köstlicher Duft und ich folge meiner Nase zu dem leckeren Frühstück was mein Vater gerade zubereitet. "Morgen Schatz", sagt er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Morgen Paps", erwidere ich und schaue neugierig in die Pfanne, in der er gerade Eier mit Speck zubereitet.

Wir frühstücken zusammen und ich frage gar nicht erst, wo sich Ingrid jetzt schon rumtreibt.

Nach dem gelungenen Morgen mache ich mich auf den Weg zum Bus. Mein Vater will nicht, dass ich mit dem Motorrad fahre, wenn es so glatt ist.

Ich stecke meine Hände in meine Jackentaschen und beobachte meinen Atem der bei der Kälte zu sehen ist.

Ich weiß nicht was mit Nico los ist. Er war gestern nicht in der Schule, er schreibt nicht zurück und er ignoriert meine Anrufe. Ich hätte ihm das mit Jackson nicht erzählen sollen, das hat alles kaputt gemacht. ICH habe alles kaputt gemacht.

Gedanken versunken schlendere ich über den Gehweg als mir plötzlich eine Schneeflocke auf die Nasenspitze fliegt. Ich schaue nach oben in den Himmel und sehe, dass es anfängt zu schneien. Ein kleines Lächeln huscht über mein Gesicht, denn ich liebe Schnee über alles. Das Wetter ist so schön, dass ich beschließe den kompletten Weg zur Schule zu laufen.

Die Bäume sind nach kürzester Zeit mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt und ich kann mich gar nicht an dem wunderschönen Winter-Wunderland satt sehen. "Lea!" Ich drehe mich um und sehe wie Jackson durch den Schnee zu mir gejoggt kommt. In seinem blonden Haar haben sich Schneeflocken verfangen und seine blauen Augen strahlen mich an. "Na", begrüßt er mich und ohne dass ich irgendwas erwidern kann, umarmt er mich plötzlich. Ich drücke ihn an mich und es fühlt sich vertraut an. So fühlt sich Geborgenheit an.

Nach der Umarmung lassen wir von einander ab und laufen weiter in Richtung Schule. "Wie geht's dir so?", frage ich ihn nach einer Weile. "Mir geht's gut. Hab nur viel Stress mit der Schule im Moment. Oberstufe ist echt nicht so einfach." Wir unterhalten uns eine Weile über unsere Fächer und unsere Lehrer, bis wir fast bei der Schule angekommen sind.

"Weißt du woran ich gerade denken muss?", fragt Jackson auf einmal. "Als du und Katina letztes Jahr diesen schnulzigen Film geschaut habt und ich euch dann mit der Monstermaske von unserem kleinen Cousin erschreckt hab und du geschriehen hast, als würde ich dich abstechen wollen." Jackson kriegt sich kaum noch ein vor Lachen und auch ich pruste laut und ziehe somit ein paar Blicke auf uns.

"Hey.", sagt plötzlich eine bekannte Stimme zu mir. Ich höre auf zu lachen und schaue in Nicos Gesicht. "Hey", antworte ich ein wenig schüchtern. Das zwischen uns fühlt sich im Moment so fremd an - noch nichtmal eine Umarmung als Begrüßung. Nico steht einfach mit starrem Blick da und mustert mich.

"Ich werd dann mal gehen", sagt Jackson und lächelt mir zum Abschied zu; ich lächle zurück und erhalte davon einen noch wütenderen Blick von Nico. "Was?", zische ich. "Wir sind Freunde." Nico schnaubt verächtlich: "Das sehe ich." Ich will nicht mit ihm streiten. Vor allem nicht wegen Jackson. "Gehen wir irgendwo hin und reden?", frage ich ihn ohne eine Reaktion auf seine vorigen Worte zu zeigen. "Okay."

How Things changeWhere stories live. Discover now