Because of You.

2.6K 92 44
                                    

-1 Woche später.... -

"Ich verstehe das ganze einfach nicht mehr" gab ich verzweifelt von mir. Das Bild fest umklammert in meinen Händen.

"Was verstehst du nicht mehr?"
- " Was all das sollte. Warum wir verfolgt wurden, warum wie nie ruhe hatten. Warum wir all das durchmachen mussten. Die ganze Zeit. Wir hatten nie zeit für uns, weil wir immer damit beschäftigt waren, zu fliehen. Wir mussten gehen.... Immer." ich sah sie an, tränen in meinen Augen. Bittere Tränen.
"Alles hatte seinen Sinn. Alles was ihr durchmachen musstet, hatte einen Sinn. Es ist immer so im Leben. Alles hat einen Grund, und manchmal will man diesen gar nicht erfahren, doch es gibt ihn. Manchmal hat man eben das schlechtere Los gezogen, manchmal aber hat das alles auch wirklich Hand und Fuß." sie lächelte und strich mir über die Wange.
"Das kann nicht wahr sein..." ich hielt das Bild in der Hand. Sie war schwanger. Shay.
"Sie kann doch nicht einfach... Warum wusste ich das nicht? Von wem...?" ich sah sie mit dicken Tränen in den Augen an. Noch liefen sie nicht, doch bald wäre es so weit. Ich spürte es.
Meine dünnen Hände strichen meine Haare nach hinten. Sie waren so stumpf und glanzlos. Ich verstand die Welt nicht mehr.
"Wie viel hast du jetzt runter..?" fragte sie mich.
" 15 Kilo.." murmelte ich.
"Man siehts. Du siehst nicht mehr Gesund aus..." flüsterte sie sanft. Das war keine Beleidigung, das war Realität.
"Kann ich auch nicht. Mit den 52 Kilo auf meine Größe...." ich versuchte, tief durchzuatmen. Innerlich dankte ich ihr, das sie das Thema leichter machte. Das sie da war.
"Immerhin hat sich die Verfolgung aufgeklärt, liebes..." sie seufzte sanft. Ihre schmalen Finger legten sich unter mein Kinn und drückten es hoch.
"Mach dir keinen Kopf. Immerhin haben sie den Kerl, der behauptet du hättest dieses Millionenschwere Gemälde..." flüsterte sie und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
"Ich habe dieses Gemälde, Alex." sagte ich monoton. Meine Stimme war fest. Standkräftig. Ich wusste genau, was ich da sagte.
"Bitte..?" sie sah mich entgeistert an.
"Mom hat es gemalt.." murmelte ich leise. - " Wie deine Mom?" sagte sie aus.
"Sie war Künstlerin" - ich lächelte.
"Verstehe..." murmelte sie nun.
"Ist nicht so wichtig" lachte ich leise. Gekünstelt. Ich war Meister.

"Ich denke, sie wollte dich nicht verlieren. Deswegen hat sie es dir nicht gesagt" flüsterte sie. ich zog meine Beine an. Nickte.
"Sie muss mich ja betrogen haben.." ich schüttelte mit dem Kopf und ging durch all die Bilder von ihr und ihrem Mann. Sie war verheiratet, das habe ich gewusst. Aber ich habe nie gewusst, das sie mich so belogen hat... Sie war noch immer mit diesem Mann zusammen. Jede freie sekunde in der ich nicht bei ihr war, war sie bei ihm..." ich schloss die Augen, tränen rannen meine Wangen hinab.
"Blöd gelaufen würde ich sagen" sagte ich und stand auf, Warf die Bilder alle samt in den Mülleimer.
"Sie hat dich geliebt Amy" flüsterte Alex und versuchte, meinen Arm zu berühren, doch zog ich ihn weg.
"Sie hat mich geliebt?" warf ich nach draußen, laut.
"Ja das hat sie, se..." - ich Schnitt ihr das Wort ab.
"Sie hat mich NIE geliebt! Schau dir das an!" - ich schmiss Alex die Bilder an den Kopf. Den Rest davon. Sie, Ihr Mann, Sam. Ultraschallbilder.
"Das ist doch alles nicht ihr ernst gewesen oder was? Sie hat mich benutzt! Wofür hab ich mir den Arsch aufgerissen, die ganze Zeit? Wofür? Um mir dann letztendlich Bilder von ihr, lachend, mit einem Mann, anzusehen? Ich war da für sie. Ich war immer da für sie. Ich habe alles für sie gemacht, und sie alles für mich. Aber sie hat das alles nur gespielt! Alles!" schrie ich, rannte aus dem Zimmer und verließ das Apartment. Ich lief raus, in die kalte Luft. Es war Winter. Alles war weiß.
"Das ist für dich!" schrie ich in die Luft, nahm das Ultraschallbild in die Hand was ich mir noch schnell vom Tisch genommen habe, nahm mein Feuerzug und zündete es an. Einfach so. Sie war gestorben für mich. Wortwörtlich.

Ich sah es verbrennen, sah, wie jeder Winkel der Farbe verbrannte und auch das Bild langsam aber sicher entstellt wurde. Es war so grausam. Alles. Mein Herz war zerissen, in X-Millionen Teile.

Das war alles umsonst. Meine ganze Liebe. Ich verstand die Welt nicht mehr. Warum, Wieso, Weshalb? Warum hat sie das gemacht?
- Ich war doch einfach nur verliebt in sie...

Und weg war sie. Für immer......

_________

"Amelia!"
"Miss. Die 2 Wochen sind um.." lächelte ich sie an, setzte mich vor sie auf den Stuhl. Sie nickte.
"Ja, damit hast du recht. Wie geht es dir?" fragte sie.
"Wie soll es mir gehen? grausam. Die Liebe meines Lebens ist Tod. Mein Herz ist zerteilt. Meine ganze Liebe war vollkommen umsonst.... So ist es eben, wenn man Menschen an sich ran lässt. Man zerbricht letztendlich daran. Das Herz wird nie wieder repariert..." murmelte ich vor mich hin. Sofort stiegen mir Tränen in die Augen. Diese Scheiß Heulerei!
"Meinst du wirklich, das es umsonst war?" fragte sie mich. Ich nickte.
"Ich glaube, ja." seufzte ich.
"Das glaube ich nicht" sie sah mich an, tief, eindringlich. "Ich denke eher, das du daran wachsen kannst, Amelia. Du wächst an dem, was passiert ist. Es wird dir nie wieder passieren" fuhr sie fort.
- "Wenn ich jemals wieder jemandem vertrauen kann" warf ich dazwischen.
"Das wirst du..." - sie redete weiter, und weiter, ich antwortete ihr lieb und brav. Doch irgendwie war an alle dem nichts richtiges dran. Es war alles so ein gewusel von Gedanken, das ich innerlich kaum verstand wie ich es überhaupt schaffte, zu antworten. Ich konnte so oder so kaum mehr reden.
Ein riesen Kloß machte sich in meinem Hals breit.
"Ich habe sie geliebt. Sie war niemals ein Fehler.." brachte ich heraus.
"Und genau das wollte ich von dir hören. Deine Liebe war echt, ehrlich. Was sie in dieser Beziehung gemacht hat, ist eine ganz andere Sache. Das steht auf einem ganz anderen Blatt" sagte sie.
"Wichtig ist, was du gefühlt hast" - ihre Worte waren so die Wahrheit. Ich weinte. Das erste mal seit so vielen Wochen weinte ich einfach. Es kam aus meinen Augen wie Wasser, lief und lief vor sich hin.
Gefühlte 20 Minuten saßen wir da, sie redete, ich lauschte. Sie sagte so schöne Worte, so eindringlich ging sie auf mich ein.
Tränen liefen. Gefühle rannen. Ich war eins mit mir. Eins mit meinen Gefühlen. Und erst jetzt bemerkte ich, wie weh das ganze doch tat. Ich war ein wrack geworden, einfach kalt und zersört. Ich war dünn, obwohl ich Aß wie eine irre - Und das nur wegen Shay. Nur wegen Ihr. Wegen meiner Liebe zu ihr.

War das Sinn und zweck der Sache? War das Wirklich der Sinn der Liebe? Jämmerlich daran zugrunde gehen, nachdem man getrennt wurde?
Meine Welt war zerbrochen.
"Hier ist etwas eingetroffen, für dich" sagte sie. Ich sah sie fragend an. Auf einmal holte sie einen Zettel aus der Tasche.

"Liebe mich, mit jeder Faser deines Herzens. Nimm mich, mit jedem meiner Fehler. Halt mich, als hättest du in deinem Leben nie etwas anderes machen wollen. Und verlass mich nicht, denn ein Leben ohne dich wäre für mich unerträglich. Du, Nur du. Und ich. Zusammen, für immer. Für immer.. S. "

Mit zitternden Händen nahm ich ihn entgegen und las. Die worte die darauf geschrieben waren, liefn mir immer und immer wieder durch den Kopf. Den hatte ich geschrieben. Das war meine Handschrift. Shay....
Gekrakelt las ich die Worte:

Ich erinnere mich.

Ich verstand die Welt nicht mehr. Mein Kopf raste, meine Gedanken ratterten.
"Den habe ich geschrieben. An sie..." sagte ich schockiert, nahm meinen Mantel und knüllte den Zettel in meine Tasche. Ich zog mich an, so schnell ich konnte, nahm meine Zigaretten von dem Tisch der Psychologin und verlies den Raum. Weg hier!
Was sollte das?

Und dann blieb ich wie angewurzelt stehen. Mein Hals wurde trocken, ein Kloß bildete sich. Ich spürte wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich.
Das darf nicht wahr sein. In welchem Film war ich?
"Sh.... Shay...." flüsterte ich, streckte meine Hand in die Richtung. Da stand sie. Sie stand einfach dort. Die Haare waren schwarz, sie war schwarz - diese Ganze Frau war nur noch in Schwarz gekleidet. Aber sie war es. Ich schwur, auf alles was mir lieb und heilig war. Sie war es wirklich.
Und auf einmal wurde alles schwarz.....

[ Und auch der Kloß in meinem Hals ist genauso schwer wie der in Amelias. Das war Forever's letztes Kapitel.

Das Baby ist groß geworden, und ich selbst kann das noch gar nicht so richtig glauben. Man setzt sich nicht auf einmal an ein neues Kapitel und schreibt wieder los, lässt sich auf irgendetwas ein und geht auf das Abenteuer mit seinen Charakteren. Ich denke aber, das meine Schreiberei hiermit kein Ende gefunden hat.

Es tut weh zu wissen, das es vorbei ist. Aber ebenso bin ich einfach nur Stolz. Es ist so viel arbeit hier rein geflossen, Forever ist wahrhaftig mein Herzblut. Ich hoffe sehr, euch hat meine Story gefallen, und ihr hasst mich nicht allzu sehr für das Ende. :D
Lasst sie in euren Köpfen ruhig weitergehen...

love, Liz. ]


Forever? ∞ [GirlxGirl] - Wattys 2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt