24. It's not a journey

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It's not a journey,
Every journey ends, but we go on..
The World turns and we tun with it.
Plans disappear,
dreams take over..
but wherever I go
- There you are.

My Luck. My Fate. My Fortune.

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-2 weeks later-

Ich folgte den ewig wirkenden Fluren der Schule, Lucy an meiner Seite.
" Wie gehts dir nun eigentlich? Die ganze Zeit hast du mir nicht geantwortet!" fragte sie, lächelte mich freundlich an. Oh Lucy, wenn du nur wüsstest. Wenn du nur verstehen würdest, wie mein Leben die letzten paar Wochen verlaufen ist.
" Und auf meine Nachrichten hast du auch nie wirklich geantwortet... Gelesen, doch nie geantwortet" nun blickte sie betrübt drein.
Ich lächelte sie an. " Es geht mir gut. Sehr gut geht es mir. Ich hatte viel zutun, es war einfach unheimlich schwer mal eine Minute Zeit für mein Handy zu finden. Es tut mir so leid.." ich setzte meinen Dackelblick auf, sah sie damit an. Sie lachte.
" Ach komm her. Halb so wild, du bist ja wieder da!" lachte sie und zog mich an sich ran. Ich lachte gespielt, ging mit ihr den Ganz weiter herunter, bis wir an unserem Klassenraum ankamen. Dort setzten wir uns auf unseren Platz - natürlich nebeinander - und warteten auf den Unterricht. Angeregt unterhielten wir uns, wobei ich doch ein dezentes desinteresse an dieser Konversation hatte. Ich dachte an Shay, wie es ihr ging. Nicht ein Wort, die letzten 2 Wochen. Nicht eine Nachricht, keinerlei Kontakt. In ihrer Wohnung war niemand aufzufinden, bei ihrem Handy ging direkt die Mailbox an. Sie hatte sich abgekapselt von der kompletten Welt. Auf meine Nachrichten nicht eine Antwort.
Mit allem, was in dieser Nacht passiert war, hatte sie so viel mehr zu Kämpfen als ich. Ich setzte einfach meine Maske auf, wie ich es immer tat - sie war kein Mensch für sowas. Sie war immer ehrlich, legte ihre Gefühle offen. Doch war sie in der Schule immer sehr diskret. Shay war offen und herzlich, und hatte mit allem negativen aus ihrer Vergangenheit abgeschlosen. Doch jetzt? Jetzt musste sie wieder kämpfen. Jetzt fing sie von vorne an. Vielleicht wegen mir - wenn dieser Mann nicht irgendetwas von mir wollen würde...
Ein schauer lief mir über den Rücken. Vielleicht gab sie mir die Schuld - zu recht. Ich war schuld, doch wusste ich nicht mal was dieser Kerl von mir wollte.
Es klingelte zum unterricht, die Schüler waren aber alle samt vertieft in laute Gespräche, so auch Lucy und ich, allerdings halb so laut wie der rest. Wir hatten jetzt unterricht mit ihr, eigentlich. Nur war ich mir nicht richtig sicher, ob sie auch hier war - wie auch, wenn sie nie antwortete...

Und da kam sie auch schon. Langsam, mit ihrem Stock kam sie herein. Sie sah schrecklich aus, doch war ich mir sicher das es nur mir auffallen würde. Sie war blass, blasser als Sonst, ihre Augen Blutunterlaufen, auch wenn sie versuchte hatte es überzuschminken. Und oh gott - meine Frau wirkte noch viel dünner, als vorher. Sie war immer schon dünn, aber gerade.. Sie war eine laufende leiche - sie sah aus, als hätte man ihr das Leben genommen und sie wieder erweckt. Doch das war nicht der fall...
Sie redete nicht... noch nicht. Bitte, sag irgendwas. 
Als sie sich setzte, mit ihrem Stock an ihrer Seite, wurde die gesamte Klasse totenstill.
" Sie sind wieder da, Miss Brooks" rief einer der Schüler freudig aus den hinteren Reihen. Kein Blick, keine Regung in ihrem Gesicht in meine Richtung. Das tat weh, es war ein Stich direkt in mein verletztes Herz... Shay... Was ist mit der Frau passiert, die ich so sehr liebte. Wo war all dieses leuchten in ihren Augen hin? So viel Schmerz... Es brachte mich regelrecht um.
" Ja, ich bin wieder da" se lächelte. GESPIELT! Nie im Leben war das echt.
" Bevor ihr euch fragt, wo ich war, werde ich es gleich sagen. Ich hatte einen schweren Autounfall, lag ein paar Wochen im Krankenhaus und hatte dann noch Zeit, mich ein wenig zu erholen - jetzt bin ich aber wieder voll und ganz für euch da und Einsatzbereit.!" sagte sie klar und deutlich.
" Stimmt es, das dieser Unfall mit Amelia war?" die ganze Klasse sah auf mich. Bis auf Shay. Ich blickte in die Runde, wusste nicht, wo ich mit mir hin sollte. 
Beruhigend legte Lucy eine Hand auf meinen Arm. Ich war diesem Mädchen so dankbar, das wenigstens sie für mich da war. 
" Ja. Das Stimmt. Aber ich denke auch ihnen geht es besser, oder Amelia?!" sie sah mich noch immer nicht an. Sie wagte es nicht.
" Si...cher. Ha...ha..lb so wil..d.." stotterte ich vor mich hin. Meine Stimme versagte jämmerlich. Shay nickte.
" Dann lasst uns anfangen!"
Sie war ein Monster. Nein - sie nicht. Das, was die letzten Wochen aus ihr gemacht worden ist, war das Monster. Tief im inneren war sie die Frau, die ich liebte, doch grade war sie einfach nur ein Monster.
Der Unterricht erfolgte - kein Blick, keine regung in ihrem Gesicht. Ihre Gesichtszüge blieben einfach immer gleich. Sie brachte mich um! Eines Tages würde sie es wirklich schaffen!
 Dieser Tag würde mir irgendwann das Leben kosten. Noch nie in ihrem Unterricht wollte ich, das es einfach nur endete - doch gerade wollte ich es. Ich wollte und konnte sie nicht mehr sehen, ich konnte nicht mehr ertragen das alles zwischen uns nun einfach so weg war - kaputt war. 
Die Klingel. Erlösung. Ich sprang auf, lief heraus aus dem Raum, aufs klo. Ich zog meine Beine an, hielt sie fest, setzte mich auf den Toilettendeckel. Ich wollte nicht mehr. Das durfte alles nicht wahr sein?!
Und dann sprang ich auf, lief zu ihr. Zu Shay, der Frau die ich noch immer liebte. Sie war das wichtigste in meinem Leben. In meinem Kopf legte ich mir irgendwie zurecht, was ich sagen wollte. Hoffte, ich würde es auch wirklich rausbringen. Und dann klopfte ich, atmete ein paar mal tief durch.
" JA?!" ihre Stimme. So scharf, stumpf. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Sie machte mir Angst...
Ich öffnete die Tür, trat hinein...
"Miss Brooks... ich... würde gerne.."
" Oh Amelia. Was willst du hier?!" sie sah mich an, hatte mich einfach so unterbrochen. Ich wurde nervös.
" reden.." flüsterte ich.
" Reden? Über was?" fragte sie mich. Oh gott, alle Worte die eben noch in meinem Kopf waren, alles verschwunden. Alle Worte wie vom dichten Nebel umhüllt.
" Ich weiß nicht, was mit dir abgeht, aber ich verstehe dich nicht! Du schläfst mit mir, mehrmals, du sagst mir, das du immer für mich da sein wirst, erzählst mir das alles gut ist. Das du mich liebst. Du sagst mir immer wieder, das ich dir wichtig bin - zeigst mir mehr als deutlich, das das was du für mich empfindest nicht nur aus Jux und Dallerei passiert. Und jetzt sowas?" ich unterbrach mich selbst, sah sie entgeistert an. Keine reaktion, sie sah mich nicht einmal an. Nein, sie versuchte irgendetwas in ihren aufzeichnungen zu lesen.
"Was ist das für ne Show, Shay? Was zur Hölle habe ICH dir denn getan? Es tut mir leid, das du es sehen musstest, es tut mir Leid, das wir draußen waren. Es tut mir Leid, das ich misshandelt wurde und das du all das miterleben musstest. Wäre ich nie in dein Leben getreten, so hättest du all das hier nicht gehabt - nein, du wärst frei gewesen, hättest einen Mann gefunden, vielleicht geheiratet und Kinder bekommen. Stattdessen hast du mich und schubst mich vor dir her als wäre ich dein Spielzeug, das dir so langsam über würde.." ich seufzte.
" Du hast recht. Stattdessen habe ich dich." sagte sie, drehte sich um und sah mich an. Ihr Blick, so eiskalt. Ein schauer lief mir über den Rücken...
" Ich bitte dich, Amelia, jetzt dieses Büro zu verlassen. Ich wünsche dir einen angenehmen Tag..." sie schockte mich. Meine Augen weiteten sich - sie wollte das hinwerfen. Alles. Die ganze letzte Zeit über den haufen schmeißen, als wäre nie was gewesen. Als würde ich nicht existieren.
Ich stieß einen laut aus, der einem verkappten lachen glich.
" Angenehmen Tag, Miss Brooks" und dann verlies ich ihr Büro, sie wie sie es verlangte. Ich ging und lief einfach aus der Schule, lief durch die Straßen, rannte durch die Straßen. Mein Atem kam Stoßweise, als ich einen lange Pflasterpfad entlang lief. Ich spürte, wie die Kälte meinen Körper hinaufkroch. Ein Gefühl von Schwindel legte sich auf meine Haut.
Nein. Sie konnte das doch nicht einfach so abschließen als wäre nie etwas gewesen?
Monotone leere in meinen Knochen, mein herz schien zersprengt in tausende kleine Teile....
Ich musste zu diesem Termin. Doch wie, wenn meine Seele so zerstreut und angefressen war, wie gerade jetzt? Wie, wenn ich nur an Shay denken konnte. Ich war mir doch egal..
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" Und, wie gehts e´s ihnen damit?" 
- " Womit" mit einem leeren Blick starrte ich stur gerade aus - hinaus aus dem Fenster. Ich hörte sie, hörte was sie sagte, doch wich ich ihr einfach komplett aus. 
" Sie wissen, wovon ich rede, Amelia!" entgegnete sie mir. Ich stieß ein lachen aus, doch sofort wurde ich wieder ernst.
" Sicher weiß ich das.." hauchte ich ber meine lippen. Ganz leise, so still. Ich kannte es selbst nicht von mir - ich war verwirrt von all dem, was passierte. Verwirrt von meiner eigenen Persönlichkeit und von Shay...
" Und?" bohrte sie weiter nach.
" Sie tut mir Leid - das sie alles sehen musste. Das sie es ertragen muss, all diese Scheiße de passiert ist..." sagte ich.
Stille.
" Ich reed über sie, Amelia. Ich rede über SIE, und nicht über ihre Freundin" 
Wieder Stille. Eine gähnende leere machte sich in mir breit, gesteigert von meiner Wut. Sie kapierte es nicht! Diese Frau verstand es nicht.
" Verstehen sie es nicht, oder wollen sie es nicht verstehen?!" giftig warf ich ihr diese Frage zu. Sie seufzte.
" Sprich" - sie spürte, ich wollte etwa sagen. Gewisserweise war es auch ihr job, das zu spüren. 
" Es geht mir hierbei nicht um mich, sondern um sie! Sie sollte hier sitzen, ihr sollten sie helfen wieder in ihre Welt zu kommen. Ihr - nicht MIR!" giftete ich. Mein Ton war schäfer als ich eigentlich wollte, doch war ich so in rage...
" Sie sollte alle Hilfe bekommen, die sie verdient hat - Sie ist es, die alles sehen musste, und nichts tun konnte- Sie braucht diesen Termin, Nicht ich! Kapieren sie es?! Ich Will nicht reden - es gibt nichts zu reden!" ich schanppte mir meinen Mantel.
" Und Nennen sie mich NIE WIEDER AMELIA!" mit diesen Worten streifte ich meinen Mantel über, warf ihr einen düsteren Blick zu und rannte aus dem Raum, hinaus in die Freiheit.

Die Demönen in meinem Kopf, die Depression in meinen Adern. So laufe ich, immer weiter geradeaus, die Straße hinunter. Weiter, immer weiter. Das Leben, die letzte Kraft in meinen Adern würde mich tragen. Regen prasselt nieder, hinterlässt seichte spuren auf meinem Körper.
Diese Dämonen würden mich fressen, eines Tages. Sie sind in meinem Kopf, und manchmal werden sie real. Manchmal werden sie realer als man sie gerne Hätte. Sie kommen, immer näher, sind in deinem Kopf, machen dich agressiv, fressen dich. Fressen dich, von innen heraus nach außen auf.
Doch wollte man das doch gar nicht. Man wollte die Liebe, das Glück, die Gefühle.
Stop!
Ich stand, inmitten auf der Straße, sah mich um, atmete tief ein und aus. Zigarette. Shay. Shay. Shay.
Ich lief los, wieder lief ich, die Zigarette in die Hand - der regen prasselte immer eben weg auf meinen Körper, durchnässt, von den schauern. Kalt, von der Temperatur. Die Haut kreidebleich, die Psyche droht zu scheitern. Doch ich liebte sie. Ich würde sie immer lieben. Und ich wusste, das auch sie mich liebte. Sie konnte mir sagen, was sie wollte - sie liebte mich. Tief in ihrem Inneren Liebte sie mich, nur zeigte sie es nicht. Sie zeigte es niemandem, nicht mal sich selbst.
Doch ich würde es schaffen - ich würde sie bekommen. Das alles war nicht umsonst - ich musste nicht so leiden, um sie dann einfach so zu verlieren.

Eine Gestalt, in dem Dunkel, mitten auf der Straße. Kapuze, helle Haare. Schneller Atem aus ihren Lungen. Durchnässt, des Regens wieder.
Shay!
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[ Es tut mir Leid! SO viel melancholie, mir geht es heute nicht gut, und es passt so gut zu der Gefühlswelt von Amelia. Verzieht, das es so 'depressiv' ist. Es wird schöner werden, irgendwann. Ich Liebe euch, das ihr lest. Ich liebe jede von euch dort draußen. Danke, das ihr meine tollsten Leser überhaupt seit! ♥ xoxo Liz.]

Forever? ∞ [GirlxGirl] - Wattys 2016Where stories live. Discover now