8. Over You!

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Und da stand Sie! Ich spürte sie, inmitten meines Raumes. Inmitten des Zimmers.
"Amelia?" ihre sanfte, süße Stimme hallte durch den Raum... Ich zuckte zusammen, ein leichtes zucken. Was machte sie hier, wo sie sich doch eben noch von Lucy hat anflirten lassen.
Ich nahm ein Wattepad, drückte es auf meine noch immer leicht blutenden Finger. Oh mist, wie konnte man nur so unheimlich dumm sein, und gegen eine Wand schlagen?
"Amelia?"  wieder ihre Stimme. Ich drückte den Hebel des Waschbeckens, machte das Wasser aus. Einen Moment lang brauchte ich, ehe ich meine Stimme wieder fand.
" Was wollen sie hier?" nachdem ich das sagte, spürte ich, wie ernst ich klang. Ich trat in den Türrahmen des Bades, sah sie an. Diese Frau - umwerfend! Ihr Gesicht, ihre Haare. Sie war so schön, wie sie dort stand. Sie war etwas ganz besonderes.
" Ist alles okay bei dir? Ich hab draußen was gehört, habe mir sorgen gemacht." .. sie sah mich mit diesem Blick an, den ich nicht beschreiben konnte. Irgendwie mitleidig, doch sanft und Gefühlvoll...
"Es geht mir gut. Machen sie sich um mich keine Sorgen" ich zuckte mit den Schultern. Sie zu Siezen war fast schon komisch, aber irgendwie konnte ich nicht anders. Ich war verwirrt - von ihr. Von mir.

Und dann weiten sich ihre Augen, ihr Blick starrte auf meine Hand. Sie kam auf mich zu, nahm meine Hand hoch, sah darauf.
" Was hast du getan?" sie sah mich entgeistert an. In meinem Blick hingegen regte sich nichts, ich versuchte, keine Emotion durchzulassen, wo mir eigentlich einfach nur nach weinen zumute war. Ich wollte bei ihr sein, ich wollte in ihre Arme fallen. Ich wollte sie festhalten, und nie wieder loslassen. Aber nein, nichts dergleichen geschah. Ich sah in ihre Augen - auf mir Monotone Leere.
Es tat weh. Sie tat weh. Oder doch eher Lucy. Ich war meiner Gedanken einfach nicht mächtig, keine klare Emotion von dem, was ich eigentlich fühlen wollte, war zu finden. Es war, als würde ich mich selbst verlieren. Durch SIE!
" Ich.. ach, ist doch total egal." Ich zog meine Hand von Shay weg, drehte mich um und ging wieder in das Bad, sie folgte mir, kam ganz nahe, drückte mich rückwärts - so lange, bis ich mich zwangsläufig aufs Klo setzen musste. Ich legte die Stirn in Falten - das war doch jetzt nicht ihr ernst?
Sie nahm meine Hand wieder, strich darüber. Die Knöchel waren Blutverschmiert, aber nicht mehr wirklich am bluten. All das trocknete gerade an.
Sie seufzte, blickte direkt in meine Augen. Ich verlor mich in ihr, lies sie machen. Sie holte den Verbandskasten aus dem Schrank, verband meine Knöchel und ein Stück von meinem Arm damit es hielt. Ich sah ihr zu, folgte ihren geschickten Fingern, wie sie das ganze verband. Es war faszinierend, und ich war mir sicher: Sie machte das nicht zum ersten mal.
Sie kniete vor mir, sah mich an, als sie fertig war.
"Sagst du mir, Warum?" ich schüttelte leicht mit dem Kopf. Was sollte ich ihr auch sagen? Ich wurde eifersüchtig, weil meine beste Freundin mit ihr redete? Je länger ich darüber nachdachte, desto intensiver wurde mir klar, das es totaler Schwachsinn war. Sie ist meine Lehrerin. Sie ist Verheiratet!

" Das ist okay. Natürlich. Ich zwinge dich nicht zum reden" sie sah mich an, lächelte ganz schwach. Ich glaubte wirklich, das sie sich sorgen machte. Es lag in ihrem Blick. Wie sie mich ansah. Die ganze Zeit über.
Und dann erhob sie sich, reichte mir ihre Hand.
" Na komm.." sie flüsterte. Ich nahm ihre Hand, stand auf, und dann stand ich vor ihr.. 

Wir waren uns so nahe. Nur wenige zentimeter trennten uns voneinander. Ich spürte ihren Atem, ihre wärme. Das Geühl, zu weinen - in ihren Armen- wurde immer stärker. Doch dann war ich geflasht. Jegliches Tiefgefühl, jegliche Bedenken waren vollkommen verschwunden. Ein enormes Hochgefühl durchströmte meinen Körper..
Ihre Lippen legten sich ganz sanft auf meine. Shay hatte mich geküsst!
All diese Gefühle, gepaart mit unsicherheit, legten sich in meinen Körper. Sie löste sich von mir, sah mich an. Unsicherheit.
Doch ich lächelte nur, zog sie an mich, küsste sie. Erst waren unsere Küsse noch ganz vorsichtig und sanft, doch langsam aber sicher wurden sie intensiver, leidenschaftlicher.
Ich spürte, wie sie immer näher kam - sofern das überhaupt noch möglich war. Meine Hand wanderte an ihren Hals, ich hielt sie bei mir, lies sie nicht wieder weg. Sie hatte eine Hand an meiner Taille, die andere strich meinen Arm hinauf. Ich lies sie machen, wo ich doch eigentlich nie gewähren lies. Doch bei ihr, war alles anders. Bei ihr fühlte es sich richtig an..
Doch einen kurzen Moment später, löste ich mich von ihr. Eng umschlungen hielt ich sie bei mir, sie machte allerdings auch keine anstalten, gehen zu wollen. Eher schmiegte sie sich an mich. Im nächsten Moment aber küsste sie mich wieder, lange, intensiv, leidenschaftlich. Ich atmete den weichen Geruch ihres Parfumes zwischen 2 küssen ein, nahm es regelrecht in mir auf - Es roch so gut! Und es lies sie gleich noch einmal begehrenswerter wirken.
Plötzlich hörte ich es. Schritte. Das Klappern einer Tür. Ich lies von ihr ab, sie schubste mich halb von ihr Weg. Ruckartig drehte sie sich um und schaute zur Tür - doch niemand war zu sehen. Niemand war erkennbar. Das Zimmer war leer, einfach... leer. 

Und in dem Moment wurde mir eins Bewusst: Sie war meine Lehrerin. Das hier war nicht erlaubt. Und es jagte mir schauer über den Rücken. Angst.

[Ein neues, kurzes Kapitel, meine Lieben! Und OMG DANKE für die 1.002 reads!! Ihr seit der blanke Wahnsinn. ♥ ]

Forever? ∞ [GirlxGirl] - Wattys 2016Место, где живут истории. Откройте их для себя