25. Forever? - Forever!

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Ihre Augen
. Der Klang ihrer Stimme. Ihre Haare, so nass vom Regen. Der Mantel, die Tropfen die nicht mehr abperlen sondern in den Mantel sacken. Ich wusste nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Sie zu sehen, hier, machte mich so unheimlich glücklich, doch Traurig wenn ich an das dachte, was heute in der Schule war. Wie sie die letzten Wochen auf distanz gegangen ist. Die Liebe meines Lebens ging mir aus dem Weg, und ich wusste nicht einmal mehr Warum.
"Shay.." wisperte ich ihren Namen durch die Dunkelheit. Sie kam dichter, immer dichter. Ich war mir fast sicher, sie hatte keinen Ton gehört, doch musste ich ihren Namen aussprechen, musste mir selbst ins Gedächtnis rufen das sie gerade wirklich da war, und nicht einfach nur Einbildung.
Vielleicht - ja, vielleicht war das hier gerade auch nur ein Traum. Der Regen, ich fühlte mich als wäre alles schwarz weiß. Als wären wir der Mittelpunkt einer Geschichte, die gerade geschrieben werden würde. Als wären wir hier an diesem Ort, nicht durch Zufall, sondern weil es so geplant war. Schicksal. 

"Amelia.." flüsterte sie, stand nun direkt vor mir. Der Regen von Oben, wir durchnässt. Sie und ich. Meine Haare hingen mir ins Gesicht. Ihre Hand, ihre Finger. Sie Berührte mich.
Wie elektrisiert fuhren kleine Schauer über meinen Körper, gaben mir die wohlige Wärme zurück. Eine wärme, wie ich sie immer bei ihr spürte. Ich wollte weinen. Ich wollte schreien. Doch ich konnte nicht. Sie war so anziehend, doch konnte ich sie gerade, in diesem Moment nicht haben.
Sie lächelte, sanft, doch sah sie selbst in dieser Dunkelheit so fertig aus. Es tat mir so leid, was sie miterleben musste - das sie alles sehen musste. Dochtrug ich keine Schuld daran.
In diesem Licht, nur durch die Straßenlaterne angeleuchtet, sah man ihre Schönheit. Ihre Augen, ganz schwach, ihr Gesicht, ihre Lippen, ihre Haare. Sie war so schön, für mich Definierte sie den Begriff  'Schönheit'. Doch gehörte diese Schönheit in diesem Moment nicht mehr zu mir.
" Es tut mir leid.." hauchte sie. Ich runzelte die Stirn, zog meine Augenbrauen zusammen. Ich war tief im inneren noch immer total wütend auf sie, wusste nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte.
" Was tut dir Leid? Das du mich von dir stößt, als wäre ich dein größter Feind? Das du mich behandelst, als wäre zwischen uns nie etwas gewesen? Das du mir mit einem Messer direkt ins Herz stichst?" warf ich heraus. Meine Worte taten mir jetzt schon Leid, doch waren sie nichts mehr als die Wahrheit. Es war, was ich fühlte - Verletzt, Allein gelassen, Vereinsamt. 
Sie seufzte.
" Genau das tut mir leid.." sie flüsterte, ihre Stimme wurde immer leiser.
" Bitte? Ich kann dich nicht verstehen!" sagte ich, obwohl ich jedes Wort verstanden hatte.
" Genau das Tut mir Leid, Amelia. Genau das. Doch... ich hab es gesehen, ich habe es mit Erlebt. Ich musste mit ansehen, wie ich nichts tun konnte, wie er dich... Du weißt..." sie stockte, doch sagte ich nichts.
" Es tut mir alles Leid. Das ist zu viel für mich. Das ist einfach zu viel - und jedes Mal, jedes verdammte mal wenn ich dich ansehe, kommen all diese Bilder in meinem Kopf wieder hoch. Sie laufen ab wie ein Film und ich kann sie nicht Stoppen!" sie wurde lauter, ich spürte die aufregung in ihrer Stimme.
" Oh. Schön das es dir Leid tut. Aber weißt du was, Shay? Ich musste all das auch durchmachen, am eigenen Körper. Ich kann nicht mehr schlafen, ich kann nicht mehr atmen. Es schnürt mir die Kehle zu. Und du, wo du nur daneben standest, schubst mich weg. Mache ich das gleiche mit dir?!" mein Ton war sarkastisch und scharf zugleich. Meine Worte trafen sie, man sah es ihr an. Aber was sollte ich denn sonst sagen? 'Hey komm her, alles gut ich Liebe dich und Vergessen' ? Sicher nicht. Ich war kein Mensch für sowas.
"Ich bin diejenige, die deine Tochter mitten in der Nacht anruft, um ihr zu sagen das sie dich nicht hassen soll und das sie dich liebt. Ich bin die, die Nächte bei dir verbringt, weil du mich brauchst. Ich bin diejenige, die immer versucht für dich da zu sein - und jetzt? Was bin ich jetzt?" ich sah sie an, blickte in ihre Augen.
" Du hast sie angerufen?" entgeistert sah sie mich an, doch sofort normalisierte sich ihr Blick. Sie wurde wieder ernst.
"Du bist noch immer dieser Mensch. Und dafür bin ich dir doch auch dankbar.." flüsterte sie, Tränen standen in ihren Augen.
" Ich habe da keine Lust drauf, Shay. Ich bin nicht dein Spielzeug. Ich war es nie, ich werde es nicht sein und ich Will es auch nicht sein! Ich bin keine von diesen Kids, die du rumschubsen kannst, ihnen immer wieder sagst wie sehr du sie Liebst nur weil du sie nicht verlieren willst - dein Spielzeug." kam über meine lippen. Ich war erstaunlich ruhig.
"Denkst du das wirklich?" traurig trafen sich unsere Blicke. So viel Schmerz..
" Manchmal habe ich das Gefühl, ja." gab ich ehrlich zu.
" Dann will ich dir mal was erzählen. Hör.. bitte einfach zu!" ihr Ton war so scharf, das ich regelrecht Angst vor dem bekam, was sie sagen würde. Ich nickte.
" Ich Liebe Dich - und ich sage das nicht einfach so. Du bist der Mensch in meinem Leben, für den ich alles machen würde. Der Mensch, für den ich durch das Feuer gehen würde. Sämtliche Schmerzen dieser Welt würde ich auf mich nehmen, nur um dich von dem zu befreien. Und im moment kann ich das nicht. Ich realisiere, das ich dich nicht vor all dem Scheiß auf dieser Welt beschützen kann! Ich kann es nicht, ich werde es nie können. Was ich damit sagen will, ist, das du nicht mein Spielzeug bist. Du bist kein Mensch den man herumschubst. Ich Liebe dich, ich liebe dich wirklich. Von ganzem Herzen!" sie kam ein Stück näher, ich wich von ihr.
" Ich Brauche dich. Und ich weiß, das du mich genauso Liebst wie ich dich. Ich bin so in dich verliebt, das ich grinse, allein schon wenn ich deinen Namen höre.." sie fing an zu grinsen, und auch ich musste mich zusammen reißen es ihr nicht gleich zu tun. Ernst bleiben, Am! 
"Amelia, Verlass mich nicht. Ich habe einen Fehler gemacht, und es tut mir Leid-  ich wollte dir nie weh tun, ich wollte es wirklich nicht...." Sie machte mich verrückt. Ich verzieh ihr, innerlich, sofort. Ich liebte sie. Ich wollte sie. Uns. Mir standen Tränen in den Augen, doch schob ich das innerlich auf den Regen. Intensive Gefühle, Trauer, Schmerz, gemischt mit einem riesigen Berg von Glück rann durch meinen Körper, brachte meine Adern wieder zum pulisieren.
" Hast du aber!" warf ich sauer ein. Oh, eignetlich war ich doch gar nicht mehr so sauer. Ich Liebte sie doch genauso. Sobald sie da war, war meine Welt wieder okay und fing an, sich wieder zu drehen. Sie gab mir all die Luft zum Atmen, die ich brauchte. Sie war meine tägliche Dosis einer Droge, von der ich abhängig war.
" Ich weiß das. Und es tut mir Leid, ich sagte es bereits. Ich kann nicht rückgängig machen, was ich gemacht habe. Ich kann nich Rückgängig machen, was geschehen ist. Aber ich meine es echt ernst: Ich Liebe dich. Ich brauche dich, wie die Luft zum Atmen. Du bist alles was ich Will. Du bist meine Frau, der Mensch mit dem ich Alt werden will. Der Mensch, den ich heiraten will. Für dich würde ich alles tun- ich würde auch jetzt alles tun, nur damit du bei mir bleibst. Ich würde mein Leben geben, nur um dich noch einmal küssen zu können. Um das, was war wieder zurückzuholen - doch es ist einfach weg, dahin als wäre es nie da.." flüsterte sie. Tränen sammelten sich in ihren Augen, ließen sie Glasig und durchsichtig wirken. Sie legte ihre 'Starke' Maske ab. Sie war so verdammt ehrlich, alle Worte aus ihrem Mund kamen von ihrem Herzen. Sie sprach aus, was sie fühlte, hielt nichts zurück - nein. Sie lies das alles raus... Und ich? Ich spielte die Doofe Kuh die das alles nicht sah, wo es doch eigentlich gar nicht so war. 
"Es ist nicht weg..." flüsterte ich nachgiebig, zog sie zu mich heran und drückte meine Lippen auf ihre... Wir standen dort, in dem Licht der Laterne, das Wasser von oben prasselte auf uns nieder, lief unsere Gesichter, unseren Körper hinab.. Ich erfllte ihr den Wunsch, mich zu küssen - wo ich es doch die ganze Zeit schon wollte, nichts sehnlicher als sie spüren wollte.
" Ich Liebe dich, Amelia. Für immer..." flüsterte sie nachdem ich mich von ihr Gelöst hatte. Diese Gefühle, bei diesem Kuss gerade eben. So intensiv, alles kribbelte und war wie Stromschläge durch meinen Körper - alles wachte auf, wurde innerlich wohlig warm und breitete sich aus, wie ein Feuer.
" Forever?" flüsterte ich, sah ihr eindringlich in die Augen.
" Forever.." erwiederte sie, wich meinem Blick nicht aus.
Diese Frau. Dieses Leben. Diese Liebe. Für immer? Für immer!
Und Plötzlich hörte ich ein lautes quietschen.

Forever? ∞ [GirlxGirl] - Wattys 2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt