22. In perfect harmony.

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Ich hielt das Handy eine ganze weile einfach nur in der Hand, ehe ich durch die Kontaktliste schwankte. Es fühlte sich falsch an, ihr Handy in der Hand zu halten, doch manchmal musste man falsche dinge tun, um anderes wieder gerade zu biegen. Und dann wählte ich die Nummer.
" Was willst du?" ein scharfer Ton am anderen Ende des Hörers. Ich fuhr regelrecht zusammen.
" Ich bin nicht deine Mom und sie weiß auch nichts davon, das ich hier anrufe - das soll so bleiben.... mein Name ist Amelia, und ich will dir einfach nur etwas sagen.. Ich bitte dich darum, mir ein paar Minuten zuzuhören, und danach darfst du von mir aus direkt auflegen oder sonstiges tun.." sagte ich schnell, damit sie mir nicht dazwischen redete oder direkt auflegte.
" Du hast 2 Minuten." kam von der anderen Seite. Ich hörte Stimmen, irgendwo im Hintergrund, vielleicht ein Fernseher oder  Freunde von Sam.
" Deine Mom ist kein schlechter Mensch. Sie ist ein toller Mensch. Und sie ist eben einfach nicht perfekt. Es ist Menschlich, fehler zu machen, und sie hat einen gemacht.. Doch wozu? Sam, sie hat dich beschützen wollen!" fing ich an.
" Beschützen wollen? Wovor? Ihrer grausamen art?!" rief sie aus.
" Hör mir doch zu, meine güte..." ich seufzte, nahm mir eine Zigarette, zündete sie an und zog daran.
" Sie liebt dich. Du bist ihre Tochter. Sie wollte nicht, das du dir all das gelaber anhören musst, deine Mom sei eine Hure oder sonstiges. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede.
Du glaubst sie wollte dich nicht, doch du liegst falsch! Sie liebt dich! Sie wollte dich immer, sonst hätte sie dich doch gar nicht erst bekommen. Sie liebt dich, okay. Sie liebt dich wirklich.
Jeder Mensch macht Fehler, und vielleicht wirst du ihr diesen Fehler den sie begannen hat nie verzeihen, doch du bist so jung, und sie kann dir so viel geben. Lass sie nicht einfach so fallen, du weißt doch nicht mal wie is wäre, sie als Mom zu haben. Ich verstehe, du bist enttäuscht und verletzt, das nehme ich auch an und sie auch - doch überdenke einfach, was du dort entschieden hast. Du kannst dir nicht im entferntesten vorstellen, wie es ihr damit geht. Ich an deiner Stelle wäre froh, deine Mom noch zu haben, statt ohne eine dazustehen.Die Zeit mit seinen Eltern sollte man genießen, denn manchmal ist sie viel schneller vorbei als man es vielleicht erwartet. Und ich kann dir sagen, Shay liebt dich wirklich, sie macht sich gedanken und sorgen um dich, und hat Angst, dich für immer verloren zu haben..." und kurz darauf hörte ich ein mir nur zu gut bekanntest tuten am anderen Ende der Leitung. Okay, damit konnte ich leben. Ich war zwar nicht fertig mit dem, was ich sagen wollte, doch erstmal hatte Sam etwas zum Nachdenken. Ich hoffte nur, das alles nicht noch schlimmer gemacht zu haben.
Ich hielt ihr Handy in der Hand, löschte dann den Anruf aus dem Verlauf und sperrte es wieder. Ich seufzte, nahm meine Zigarette wieder zu meinem Mund und zog. Auf einmal legte sich ein eiskalter Schauer über mich. Ich zog mir einen Poncho über, zog ihn eng um mich und zog ein weiteres mal. Es war egal, was ich nun machen würde - schlafen konnte ich so oder so nicht. Und nein, ich wollte auch nicht schlafen - eher das genaue gegenteil: Wach bleiben bis sie wach werden würde.

~Hee Babe~ eine Nachricht. Ich lächelte. Sie war von Lucy. Wie lange wir doch nicht mehr richtig geredet haben, wie sehr wir uns doch auseinander gelebt hatten. Und nun saß ich hier, meine Lehrerin und gleichzeitig verbotene Liebe lag in meinem Bett und schlief. Manchmal fragte ich, ob ich das verdient hatte - mit Lucy und Shay. Diese beiden waren die mir wichtigsten Menschen, sie waren etwas besonderes.
~ Hei mein Schatz..~ antwortete ich. Ohne Smilie, ohne irgendetwas anderes. Eigentlich, wenn ich ehrlich war, wollte ich nicht schreiben - nein, lieber würde ich in Gedanken an Shay versinken und sie mir immer wieder Bildhaft ins Gedächtnis rufen..

" Uhh, wie schön du bist..!" flüsterte sie leise. Sie stand vor dem großen Spiegel ihres Schlafzimmers, betrachtete ihren nackten Körper, oder sah sie doch auf mich im Hintergrund?
" Schau dich an, Naturschönheit du.." flüsterte ich leise, zog die Bettdecke näher an meinen Körper - ich hasste mich, und das wusste sie. Doch sie liebte alles an mir, dessen war ich mir bewusst.
" Komm her!" flüsterte sie. Ich schüttelte ruckartig mit dem Kopf.
" Niemals!" rief ich geschockt aus. Ich - nackt, vor einem Spiegel.? Nein. 
" Komm schon, ich bitte dich darum - komm zu mir..!" sie warf mir diesen überall bekannten Dackelblick zu. Ich lachte leise auf - wie konnte man dieser Frau wiederstehen? Und dann ging ich zu ihr vor, schlang meine Arme von hinten um ihrem Körper, betrachtete ihre nackte Schönheit im Spiegel.
" Wie schön du bist.." flüsterte sie, küsste meine Wange. 
" Das bin ich nicht.." erwiederte ich, betrachtete ihren makellosen Körper. Wie schaffte sie das, so perfekt auszusehen? Wie schaffte sie es, einfach keinen Fehler an sich zu haben - Ihr Körper war der eines Models, und das war definitiv nicht bertrieben. Nur war sie nicht Magersüchtig oder zu dünn. Sie war einfach .. perfekt.
" Doch, schau doch.." flüsterte sie, stellte sich neben mich und sah mich im Spiegel an. Dann lächelte sie, trat hinter mich - legte einer Hand vor meine Intimste stelle. Ein kribbeln durchzog meinen Körper, ich lies meinen Nacken nach hinten auf ihre Schulter sinken..
" Gott, berühr mich doch nicht dort.." ich legte meine Hand auf die ihre, doch sie machte keine Anstalten, sie wegzunehmen.
" Deine Wangenknochen, deine wunderschönen Augen, diese Schlüsselbeinknochen.." sie strich mit einem Finger ihrer Freien Hand über all diese Stellen, übersähte meinen Körper mit einer Gänsehaut..
" dieser Bauch, mit all den Muskeln.."
" Dieser Fette Bauch, genau das wolltest du sagen.." sprach ich aus, was ich dachte.
" Nein. Da ist doch gar nichts mehr... du solltest wieder anfangen, dir ab und zu auch ein wenig was zu essen zu genehmigen. Du bist so dünn geworden.." flüsterte sie, betrachtete mich. Auch ich sah auf meinen Bauch. Sie hatte recht, irgendwo. Ich war nicht dick, doch in meinen Augen auch nicht dünn genug.
" Ich überlegs mir.." flüsterte ich zurück. Sie lächelte, ihr warmes lächeln was so viel Gefühl ausstrahlte. Und dann drehte ich mich in ihrem Arm..
" Shay?" hauchte ich, millimeter von ihrem Gesicht entfernt.. 
" Amelia?" fragend sah sie mich an.
" Du bist mir unendlich wichtig.." flüsterte ich, zog sie an mich.
" Und du mir.." erwiederte sie, zog mich in einen intensiven Kuss, voller Gefühl und emotionen. Meine schöne Frau, stets an meiner Seite - gab es etwas schöneres?

Ein lautes Rumpeln riss mich aus meinen Gedanken. Ich schreckte vor, riss die Augen weit auf. Und da sah ich sie, im Schatten der Dunkelheit, komplett nackt, wie sie auf mich zukam. Ich lächelte sanft, legte die Zigarette ab, die noch immer in meiner Hand war und kaum runtergebrannt war.
" Meine Schönheit.." flüsterte ich sanft, als sie direkt vor mir stand. Sie schmiegte sich an mich, ich schloss sie in meinen Poncho mit ein. So eine schöne Frau, hier bei mir, und selbst mitten in der Nacht in meinen Armen. Ich hielt sie, hielt sie einfach fest.
" ich liebe dich..." ein flüstern. Ein Blick. Ein lächeln. Ein Kuss. Ein ganz besonderer Kuss... Ihre Worte, wie Balsam für meine zerstreute Seele. Ich war verliebt, ebenso wie sie. Und wir würden das durchstehen..
" Wenn du wüsstest, was ich gerade mit dir machen möchte.." hauchte sie in mein Ohr. Eine Welle der Gefühle durchrannte mich. Mach es, bitte, mach es.! Mein Körper schreite nach ihr, meine Seele war so oder so voll mit ihr, und hatte gerne neue Erinnerungen zum festhalten. Gänsehaut, auf meinem Gesamten Körper...

[ So ihr lieben, mitten in der Woche - ein kleines Kapitel für euch, weil ich euch liebe! Ihr seit die besten dort draußen, jeder von euch, ihr alle. Ich habe mir gedacht, wenn ich schon zu hause bin, kann ich auch schreiben. Trotz 20 Seiten Lernstoff, sitze ich hier und schreibe, einzig und allein für euch dort draußen.
Leider nicht so viel action, doch... was nicht ist, kann ja noch werden? Wie auch immer - es wird wieder spannend, schon bald. ♥ ily Liz. xoxo. ]

Forever? ∞ [GirlxGirl] - Wattys 2016Where stories live. Discover now