5. surprise.

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[ " Liebe. Mit jeder Faser meines Körpers. Dein Antlitz, das Schwache Licht. Taucht dich in Gold, dessen Anmut und Schönheit nicht zu übertreffen wart. Ich Liebe dich. Und eines Tages wirst du es dir eingestehen: Du liebst mich auch. " ]

.....Shay vor mir stand..
Ich zuckte unweigerlich zusammen, als sie dort Stand. Ihre Schönheit, in diesem Licht, war einfach unbeschreiblich. Ich bekam Gänsehaut, doch ich konnte nicht zuordnen, ob es wegen des Fensters, oder wegen IHR war.
Lucy lächelte mich an, ging dann an unserer Lehrerin vorbei.
" Das ist so wunderschön hier! Ich muss mal nach Seito schauen" sie schenkte Shay ein breites grinsen, und die junge Frau erwiederte dies.
Sie stand dort, sah mich an, und ich wusste nicht, was ich denken sollte. Mein Blick schien etwa genauso viele Fragen zu stellen, wie mein Kopf, sodass sie ihren Blick senkte.
"Ich wollte nur mal vorbei schauen, ob hier alles in Ordnung ist? Seit ihr zufrieden mit eurem Zimmer.?" fragte sie. Ihre Stimme war ganz fein und weich, sie war so eine sanfte Persönlichkeit. 
Und wie ich sie so ansah, bemerkte ich wieder dieses leicht Traurige in ihrem Blick. Ich wusste nicht, wodurch das kam, doch irgendetwas sagte mir, das sie nicht ganz glücklich war.

"Oh, natrülich! Lucy und Ich, das passt schon ganz gut denke ich. Hier wird es keine Probleme geben" ich nickte, lächelte, drehte ihr dann den Rücken zu und zog mir aus der Reisetasche ein Shirt - was ich - ENDLICH - fand, und streifte es mir über.
Kurz dachte ich, sie wäre gegangen, doch dann stand sie plötzlich ganz nahe hinter mir.. Ich drehte mich um, sah sie an.
"Wollen wir.. nachher gleich vielleicht raus, eine rauchen?" fragte sie mich. Und ich nickte nur, konnte mich kaum rühren. Mein Körper fühlte sich schlapp an, doch irgendetwas in mir loderte auf.
"Wir könnten auch gleich gehen, wenn Sie das wollen." ich zwang mich zu lächeln, obwohl ich eher damit zu kämpfen hatte, was mein Körper wollte. Ich dachte an sie. Ich dachte schon die ganze Busfahrt über an Sie. Und auch davor, hatte ich schon viele Gedanken an sie gehabt. Ich hatte nur noch nie so intensiv wie gerade jetzt wahrgenommen, was in mir gerade passierte. Ich wusste, eher ahnte, was kommen könnte..
"Dann lass uns gehen.." flüsterte sie, ging einen Schritt zurück ohne den Blick von mir zu wenden und wartete an der Tür auf mich. Ich zog mir schnell meine Jacke über, folgte ihr dann. Sie lächelte ein wenig.
"Geheimnisse mit einer Schülerin. Das kann niemals gut gehen"  sie lachte, und auch ich musste leise lachen.
"Ich bin vertrauenswürdig, das können Sie mir glauben" ich sah zu ihr, beobachtete ihre Lippen die sich zu einem weichen lächeln geformt hatten. Ihre blonden Haare hingen locker an ihrem Oberteil herunter. Sie war schön, wirklich schön. Wir gingen den Flur hinunter, am Ende angekommen blickte sie mich an, als wollte sie Fragen, wo wir hin sollten.. Doch sie sagte nichts, sie sah mich einfach nur an. Ich zuckte kurz mit den Schultern, sah mich um. Wir waren in einer Art 'Kuppel' der Flure. Über uns der Himmel, links und rechts Glas. Und eine kleine Treppe, die nach oben führte. Ich lächelte verschmitzt, lief dann die Treppe nach oben. Sie lachte, folgte mir. Ich lief immer höher, schaute mich hin und wieder um, ob sie mit kam - aber sie folgte. Und irgendwann gab es ein Ende. Ich stand vor einer Tür, und ich war mehr als nur Gespannt, was dahinter war. Überzeugt öffnete ich sie.
" Wow" ich lächelte sie an.
" Schauen Sie sich das an.."  ich schaute mich um, stand gerade mitten auf einem Dach dieses Wahnsinnigen Gebäudes. Hier oben war so eine Art 'Garten'. Überall waren Blumen, Pflanzen - sofern ich das erkennen konnte, mehr als eine kleine leuchte die nicht heller war als eine Straßenlaterne gab es hier oben nicht. Ein wunder, das hier überhaupt Licht war. Ich breitete meine Arme aus, drehte mich einmal, zweimal um meine eigene Achse. Ich lies meine Gefühle schon immer selten frei, aber gerade traute ich mich einfach. Es war schön!

" Eine Bank" flüsterte sie, hob ihren Finger und zeigte darauf. Sie lächelte, ging darauf zu und setzte sich. Sie lachte, als ich mich drehte. Ihr lachen war so warmherzig, freundlich, offen. Obwohl sie eigentlich eher eine verschlossene Persönlichkeit zu sein schien, wenn ich ehrlich war..
Ich setzte mich neben Sie, seufzte. Dann zündete ich mir meine Zigarette an. Sie hatte ihre Bereits im Mund, aber noch nicht an, also gab ich ihr Feuer - zuvorkommend wie ich war. Sie zog, und ich tat es ihr nach.

" Warum verstecken sie sich so?" fragte ich sie, hoffte, nicht zu weit zu gehen. Denn nur weil ich ihr kleines Geheimnis kannte, machte mich das noch lange nicht zu einer Vertrauten.
"Ich kenne es nicht anders. Zu Hause, bei meinem Mann, ist es nicht anders. Er kann es nicht leiden, wenn ich rauche - also mache ich es heimlich" sie schien bedrückt, lies einen seufzer frei.
"Wie ein junger Teenager also.." flüsterte ich leise, atmete ein, pustete aus. 
" Das lassen sie sich gefallen? Ich meine.. sie sind keine 15 mehr, aus dem Alter sind sie doch eigentlich raus" ich ahnte, ich würde so langsam zu weit gehen, doch gesagtes konnte nicht Rückgängig gemacht werden.... Und gerade wünschte ich, ich könnte es. Ich hatte kein Recht, mich in ihr Leben zu mischen - immerhin war ich nicht mehr als ihre Schülerin.
"Bis auf den Fakt, das es dich absolut nichts angeht, hast du damit aber recht. Ich sollte mir nichts sagen lassen, oder ganz aufhören zu rauchen. Aber weißt du, wenn du älter wirst, wirst du verstehen, das du nicht zwangsläufig alles so haben kannst, wie du es dir wünschst. Manchmal muss man sich seinem Schicksal beugen.." Ich nickte, bezweifelte aber das sie es sehen konnte. Wieder setllte ich fest, wie sehr ich ihren dialekt doch mochte. Schottisch vielleicht, Englische wurzeln. Oder leipzig, das blieb ebenfalls noch in meiner Auswahl.
Sie war ein ruhiger Mensch, das merkte man ihr an. Und das sie so sanft reagierte, fand ich auch besonders. Ich lies meine freie Hand auf meinem Oberschenkel nieder, bemerkte aber nicht, wie dicht ihre Hand doch lag. Wir berührten uns, und kurz genoss ich diese Berührung. Sie bewegte einen ihrer Finger an meinem, zog dann ihre Hand aber wieder weg.
" Du.. Sie sind kalt." ich zog, ohne eine Sekunde zu überlegen, meine Jacke aus und legte sie ihr über. Ich lächelte sie an, schaute in ihre Augen und lehnte mich dann zurück. Sie zog die Jacke eng um sich, warf mir einen dankenden Blick zu. Dann rauchte sie ihre Zigarette zu Ende, ebenso wie ich.
" Sie sind eine wunderschöne junge Frau. Sie können mit ihrem Leben anstellen, was sie wollen. Vielleicht wird man reifer, weiser wenn man älter wird.. Wissen sie, sie sind vielleicht 10 Jahre älter als ich, und ich bin mir sicher sie haben in ihrem Leben schon viele interessante Dinge durchmachen müssen... aber verstecken sie sich nicht. Sie sind raucher, sie rauchen gerne... lassen sie sich das nicht nehmen." sagte ich zu ihr, als wir wieder vor der Tür zum Eingang standen. Sie war alt genug, um selbst entscheiden zu dürfen. Shay war, nach meinem Wissen, gerade 28. Sie war so jung, hatte grade alles was sie brauchte um Lehrer zu sein... sie sollte es sich nicht so kompliziert machen. Aber vielleicht ging sie mit dem versteckspiel auch eher dem komplizierten aus dem Wege.
Ihre Augen funkelten, das sanfte Licht schien auf ihre blonden Haare... Sie war so schön, und egal was andere sagten: Sie war ein Traum einer Frau. Sie war eine von den Models aus diesen Magazinen. Sie war schlank, nicht allzu groß aber auch nicht klein. Ihre Augen waren so schön, auch wenn man gerade weder das grau, noch die grünen Kristalle erkannte... 

" Morgen. Selbe Zeit, selber Ort?" sie lächelte, ich nickte. Wir betraten das Haus wieder, gingen dort entlang. Ich nahm ihr vor meiner Zimmertür meine Jacke wieder ab - sie bestand darauf, auch wenn ich sie ihr lassen wollte. Immerhin war ihr Zimmer noch ein Stück entfernt. Ich hielt sie in meinen Händen fest, die Jacke. 
" Bis morgen..." flüsterte ich.
" Das ihr mir ja vernünftig bleibt.." erwiederte sie.. Ich nickte.
" Schlaf gut, Amelia.." sie lächelte mich an, ihre Augen glänzten.
" Bis Morgen... Miss Brooks"  ich musste mich zurückhalten, nicht 'Shay' zu sagen. Es war komisch, in jedem Gedanken von mir war sie mit ihrem Vornamen... in der Realität sah das anders aus. Ich strich ihr über ihren Arm, spürte, wie eine Gänsehaut entstand. Doch ich lies sie wieder los, hielt sie nicht...

Und so drehte sie sich um, wandte mir ihren Rücken zu. Ich musste mich anstrengen, ihr nicht zu lange auf den Hintern zu schauen. Heiße Sache!
Diese Frau war der Wahnsinn, und dieser Körper war einfach perfekt.
Ich schüttelte den Kopf über mich selbst, betrat das Zimmer und lies mich auf mein Bett fallen. Lucy war noch nicht wieder da, wahrscheinlich spielte sie in einem der anderen Zimmer irgendetwas der Spiele mit, oder sie tranken heimlich alkohol. Doch ich war dafür einfach nicht wirklich gemacht. Nein, ich flirtete lieber mit Lehrern. Ich seufzte, war frustriert über mich selbst. Vielleicht sollte ich morgen auch einfach mitmachen...
Ich lies mich auf mein Bett sinken, verrenkte mich um mir meine Klamotten auszuziehen. Dann zog ich mir mein Schlafshirt an, lies mich in mein Kopfkissen fallen, und schloss einfach die Augen, in der Hoffnung, diese Nacht ein einziges Auge zumachen zu können. Ich zog meine Jacke, die eben noch Shay getragen hatte, ganz nahe an mich, atmete tief ein und stellte beruhigt fest, das sie nach ihr roch. Kaum konnte ich es erwarten, das endlich morgen werden würde. Dann könnte ich sie endlich wieder sehen...


[ - Für immer. - ]

Forever? ∞ [GirlxGirl] - Wattys 2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt