27 | misscomunication

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>> R E W I <<

Die Weihnachtstage waren vorbei und heute war bereits der 29. Dezember. Fiona und ich waren noch für Silvester Abend einkaufen gewesen weil wir nichts mehr im Kühlschrank hatten. Leider wollte Fiona gefühlt alles was es im Supermarkt gab. "Aber schau mal, vielleicht bekommen wir irgendwie Husten. Dann brauchen wir Cola", sagte sie. "Fiona, der Laden ist voll, wir haben nicht viel Zeit wieso denn jetzt Cola?", fragte ich. "Na, Cola war früher Medizin!" erklärte sie. "Nimm Hustenbonbons bei Husten", seufzte ich. Und so ging das den ganzen Vormittag. Anstrengend aber war schon okay.

Zuhause angekommen, bepackt mit gefühlt tausend Tüten, ließen wir uns erschöpft auf das Sofa fallen. "Hey na", begrüßte Felix uns. "Silvester Abend, Party bei Simon. Was sagst du?", er sah mich erwartungsvoll an. "Au ja, super!" rief Fiona und klatschte begeistert in ihre Hände. "Fiona, doch nicht du", sagte Felix genervt. "Zisch ab", mit einer Kopfbewegung die auf die Treppe hindeutete. "Du feierst seit Jahren nicht mehr mit mir", sagte sie noch und trottete dann die Treppen nach oben. "Felix, sie is' jetzt voll traurig", schmollte ich. "Get over it", sagte er bloß und widmete sich dann wieder der Party. "Ich hab um ehrlich zu sein keine Lust mich schon wieder abzuschießen", sagte ich. "Die letzten Jahre hab' ich Neujahr nicht mal mitbekommen weil ich ab 22 Uhr schon dicht war", erzählte ich. "Na gut, dann schlag was vor." Ich überlegte. "Feiern wir doch mit der Familie", schlug ich also vor. "Aber dann sind wir nicht alleine", murrte er beleidigt. "Aber auf der Party oder was?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. "Außerdem", ich zog ihn zu mir und er setzte sich auf meinen Schoß. "Können wir danach auch ganz andere Sachen machen", flüsterte ich. "Alleine", fügte ich noch hinzu.

Er beugte sich zu mir runter und unsere Lippen trafen sich zärtlich. Ich legte meine Hand an seine Wange und zog ihn noch näher an mich heran während er seine Arme um meinen Hals legte. "Deal", hauchte er zwischen den Küssen und legte seine Lippen direkt wieder auf meine. Ich drehte die Position so dass er auf dem Rücken lag und ich mich über ihn lehnte. Es entstand schon wieder eine Knutscherei, wie so oft. "Mensch, könnt ihr das nicht in euren Zimmern machen?", wir schreckten auseinander als wir in das Gesicht unserer Eltern sahen. Meine Mutter verdrehte die Augen. Peter sah sie nur verdutzt an und hielt sich einfach zurück. Felix und ich liefen rot an. "Wieso musst du immer zu allem ein Kommentar abgeben?", fragte ich peinlich berührt. "Schätzchen, wenn ihr beide dabei seid euch aufzufressen, sollen wir zusehen?", fragte sie ernst gemeint. Auf einmal kam mir eine Idee. Ich fing an zu grinsen und packte Felix am Handgelenk. "Gut, dann führen wir das eben oben weiter fort", ich zog ihn mit mir mit und er schaute mich verwirrt an. Ich spürte Peter's entsetzten Blick in meinem Rücken. Langsam liefen wir die Treppen hoch und ich schlug mit meiner Hand auf Felix' Arsch bevor wir oben angekommen sind. "Was war das denn?", zischte mein Freund. "Also ich fand's lustig", gab ich zurück. Er schmunzelte und verdrehte die Augen.

Wir verzogen uns in mein Zimmer, kuschelten und sahen Breaking Bad. Das war eine von Felix' Lieblingsserien. Nach einiger Zeit, wir hatten gerade die 6. Folge gestartet, da fing er an meinen Hals sanft zu küssen. "F-felix", ich keuchte leicht als er mir einen Knutschfleck am Schlüsselbein machte. Er grinste als er das sah und er leckte bestimmend, aber dennoch entschuldigend darüber. "Schlaf' mit mir", hauchte er. Ich riss meine Augen erschrocken auf. "Was?", fragte ich unglaubwürdig. "Ja. Schlaf mit mir", wiederholte er sich. Ich setzte mich ein wenig auf. "Sicher?" Die letzten Male, als ich einen Schritt weitergehen wollte, blockte er immer ab oder sagte dass er noch nicht so weit war, was ich natürlich akzeptierte. Er nickte.

"Du hast auch keine Angst?" fragte ich. Er schüttelte den Kopf. Ich wusste genau wie unsicher er war, ich spürte das einfach. Doch er zog sich trotzdem sein Shirt über den Kopf und warf es achtlos hinter sich auf die Bettdecke. Ich wollte ihn nicht auslachen, aber dieTatsache dass er mich gerade versuchte geil zu machen, war einfach so witzig, weswegen ich lauf los prustete. "Sorry", ich hielt mir sofort meine Hand vor meinem Mund. Er wirkte so durcheinander und ich glaubte ihn mit meinem lachen verletzt zu haben. Er stieg von mir runter und zog sich sein T-Shirt wieder an. "Hey", ich hörte sofort auf zu lachen und wurde wieder ernst. Ich legte meine Hand auf seine, doch er zog seine bloß weg. "Du bist einfach viel zu selbstbewusst wenn es um Sex geht", murmelte er. "Schatz, sag doch wenn du Angst hast", einfühlsam und vorsichtig streichelte ich seinen Rücken. "Ich hab keine Angst", sagte er und sah mich böse an.

"Doch, hast du."
"Nein, hab ich nicht."
"Doch, hast du."
"Nein, hab ich nicht!", rief er.

Ich zog meine Augenbrauen hoch. "Okay." Ich packte ihn an der Hüfte, legte ihn mit dem Rücken auf mein Bett und setzte mich auf ihn. Ich zog mir mein Pullover aus und danach sein T-Shirt. Felix verfolgte alle meine Bewegungen etwas überfordert mit seinen Blicken. Kaum wollte ich seine Hose aufmachen, stoppte er meine Hände und setzte sich soweit wie er konnte auf, da ich ja auf ihm saß. "O-okay, vielleicht habe ich doch ein b-bisschen Angst", stammelte er. "Schon gut. Ich zeig's dir", ich lächelte ihn an. "Aww", machte er. "Du Scheiss Angeber", er schlug mir gegen die Brust. "Ey, komm mal klar", sagte ich erschrocken. Es klopfte an der Tür und meine Mutter kam- ohne auf eine Antwort zu warten- einfach rein. Überrascht sah sie uns an.

Ich stieg von ihm runter und Felix hielt sich meinen Pullover vor seinen nackten Oberkörper. "Was ist denn los?", fragte sie verwirrt. Wir schwiegen erst. Das ging meine Mutter immer hin nichts an. "Wir wollten miteinander schlafen." Ich sah entsetzt zu Felix. "Alter? Das ist voll peinlich?!", sagte ich. "Achso jetzt ist er dir peinlich oder was, aber gerade einen auf dicke Hose machen?", regte er sich auf. "Und du hast mich versucht geil zu machen", gab ich giftig zurück. Darauf hin verschränkte er seine Arme vor der Brust. "Man, du hast einfach zu viel Sex gehabt", er rannte aus meinem Zimmer und schloss sich im Badezimmer ein.

"Sebastian, manchmal kannst du so ein Arschloch sein", sagte meine Mutter mit einer wütenden Stimme. "Könntest du dich da nicht einfach bitte raushalten? Aus meiner Beziehung, aus meinem Sexleben- einfach allem was dieses Thema betrifft?" bat ich sie und ließ mich nach hinten in meine Kissen fallen. "Dann kümmer' dich wenigstens um deinen Freund, der wahrscheinlich gerade weinend auf dem Badewannenrand sitzt", motzt sie mich an und schließt mit einem lauten Knall meine Zimmertür.

Und ab diesem Moment wurde mir klar, dass es nicht für jeden selbstverständlich war, Sex in einer Beziehung zu haben.
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Hey, Hey!

Das ist höchstwahrscheinlich das einzige Kapitel für die komplette Woche außer ich schaffe es was am Mittwoch updaten.

Bald Lemon, denk' ich. ^^

Rewilz || Geschwister sollen sich nicht küssen!Where stories live. Discover now