39 | i'm here for you

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>> R E W I <<

"Basti! Basti, wach auf", meine Mutter rüttelte an meiner Schulter. Müde sah ich zu ihr auf. "Was ist denn los?", fragte ich genervt und schob meinen Kopf unter mein Kissen. "Basti, bitte, du musst jetzt was tun!" sagte sie. Ich wusste genau, worum es ging. Doch ich wollte nicht helfen.

"Felix braucht dich jetzt und außer dir kann ihm niemand dabei helfen", sagte sie. "Mir doch scheissegal", murrte ich. "Sebastian Meyer, auf den Unsinn habe ich keine Lust", sie zog mir meine Decke weg. "Mama", rief ich empört. "Es ist mitten in der Nacht, ich schreib 'ne Klausur morgen, bitte lass mich schlafen", motzte ich sie an. "Könntest du bitte aufhören nur an dich zu denken? Dein Freund- oder eher gesagt Exfreund hat seit vier Tagen nicht mehr wie fünf Stunden geschlafen und das ist verdammt ungesund. Er raucht wieder, stürzt total ab, und jetzt gerade liegt er schlaflos in seinem Bett, zittert und hat eine halbe Panikattacke", sie schaute mich wütend an. Ich verstummte.

Es ging ihm so schlecht?

"Na und? Ihm würde es jetzt nicht so gehen, wenn der Wichser mir nicht fremdgegangen wär", ich verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. "Spring' über deinen Schatten. Ich weiß es ist schwierig und ich kann verstehen dass du sauer bist. Aber ich glaube da steckt noch was anderes dahinter", sie streichelte mir durch die Haare und lächelte mich sanft an. "Glaubst du?", fragte ich. Sie nickte. "Und jetzt geh zu ihm. Sogar die kleinen sind wach geworden", sie zog mich auf die Beine. Ich öffnete meine Zimmertür und sah in Flur vor Felix' Tür meine Schwestern und Peter sehen. "Er will alleine sein", flüstert Vida. Ich zuckte bloß mit den Schultern und sah meine Familie an. "Geht schlafen, ich- ich kümmer' mich um ihn", sagte ich.

Zögernd ging ich zu Felix rein und schloss hinter mir ab. "Hey", flüsterte ich. Es war ganz dunkel, doch ich erkannte trotzdem Umrisse. Felix lag in seinem Bett, ganz an die Wand gepresst und sein Kopf in dein Kissen gedrückt. Ich konnte hören wie er nach Luft schnappte und weinte. So fühlte sich seine Schlafstörung an? Seit drei Wochen schlafen wir nicht beieinander und jede Nacht ging es ihm so? Eine Welle der Schuldgefühle überrollte mich.

Ich setzte mich auf die Bettkante und strich über seinen Oberarm. Er zuckte zusammen. Ich überwund mich einfach und schlüpfte unter seine Bettdecke. Er drehte sich zu mir um und sah mich verwirrt an. "Willst du nun einschlafen, oder nicht?", fragte ich. Er wischte sich seine Tränen weg und sah mich mit seinen dunkelbraunen Augen leer an. Sie leuchteten nicht. Schüchtern legte er seinen Kopf in meine Halsbeuge doch ich legte meine Arme um seinen Oberkörper und zog ihn näher an mich heran. Er hörte langsam auf so stark zu zittern. "Ich bin da, Lix, alles ist gut", flüsterte ich leise gegen sein Stirn. Ich küsste ihn sanft auf die Stirn, streichelte über seinen Rücken, fuhr durch seine Haare und versuchte ihn so zu beruhigen. Er entspannte sich schnell und er erwiderte nun die Umarmung. Er nahm meine Hand und verschränkte unsere Finger.

Irgendwie war mir alles zu viel. Aber andererseits war da ein Gefühl in mir was mir sagte, dass es richtig war. Dass es richtig war, hier bei ihm zu sein. Ich spürte wie es in meiner Halsbeuge nass wurde. Er weinte noch. "Alles ist gut", wiederholte ich mich. "Morgen sieht es ganz anders aus", murmelte ich. "Du musst auch nicht in die Schule, okay? Ich bin da, ja? Ich pass' auf dich auf." Ich weiß, ich habe gesagt dass ich Felix nicht mehr liebe. Doch jetzt war ich mir unsicher. Dass wir uns gerade so nah waren, fühlte sich geborgen an und ich konnte nicht fassen, wie ich vor paar Tagen noch denken konnte, dass ich nichts mehr für ihn empfand. Ich liebte ihn. Seine verschlafenen Haare, die gerade zwischen meinen Finger verweilten. Sein süßes Gesicht wenn er schläft oder wenn er es zumindest versucht. Sein kleiner Körper der sich an mich schmiegte. Das liebte ich zum Beispiel an ihm. Und noch so viel mehr. Er bedeutet mir einfach viel mehr, als ich mir wirklich eingestehen wollte.

Und es tat so weh einen Menschen den man liebt, so leiden zu sehen.
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Man, Rewi ist so süß zu Lix uff oder?
Schade dass Lix es nicht schätzt..

Es ist nur ein kleines zwischendurch Kapitel, aber die Idee wollte ich unbedingt miteinbringen

Rewilz || Geschwister sollen sich nicht küssen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt