56 | exciting

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>> R E W I <<

"Fiona wird gemobbt", ich warf meinen Rucksack auf Felix' Bett. "Chill mal dein Leben", erschrocken sah er zu mir auf. Ich bin einfach in sein Zimmer reingeplatzt und hatte ihm dementsprechend ein wenig überrascht. "Wie kommst du auf sowas?", fragte er nach dem ich seine Schulsachen vom Schreibtisch schob, um mich auf die freie Fläche zu setzten. "Dein ernst?" Er zog eine Augenbraue hoch. "Sie wurde heute auf dem Schulhof rumgeschubst und sowas", erzählte ich. "Was? Wieso hast du nichts getan?" Fragte er. "Ich bin ja auf die zugegangen aber da sind sie alle schon abgehauen." Er seufzte. "Bist du sicher dass das der Grund für ihr Verhalten ist?" Ich zuckte mit den Schultern. "Lix, ich hab keine Ahnung. Sollten wir mit ihr reden?" "Nein, du weißt doch wie sie das letzte mal reagiert hat. Wir warten mal ab und beobachten das ganze noch etwas. Voreilige Schlüsse sind bescheuert."

Überrascht blickte ich meinen Freund an, aus dessen Mund diese Worte kamen. "Seit wann so vernünftig?" Fragte ich grinsend und drückte ihm einen liebevollen Kuss auf den Mund.
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Zwei Wochen waren seit dem vergangen und ich hatte mich leider überhaupt nicht mehr um das Problem von Fiona gekümmert, da ich mitten in meine Prüfungsphase steckte. Im ganzen Haus wurde keine Musik gespielt, nach 19 Uhr war absolute Ruhe und auch Felix versuchte mich so selten wie möglich besuchen zu kommen, einfach nur damit ich mich nicht ablenkte und konzentriert lernen konnte. Allerdings hasste es Felix, dass ich nur noch seltener bei ihm im Bett schlief, da ich morgens früher raus musste um bei meinen Prüfungen so früh wie möglich da zu sein. Dies förderte Felix' Schlafprobleme sowas von. Alleine hielt er es nicht lange aus, ohne anzufangen zu weinen oder die ganze Nacht wach im Bett zu liegen.

Meine letzte Prüfung war geschafft und als ich total fertig, müde allerdings auch erleichtert nachhause kam, standen Peter, Felix, Vida, Fiona und sogar mein Vater vor der Haustür und grinsten mich an. "Hi?" Begrüßte ich sie fragend. Auf einmal sprang meine Mutter hervor und ließ die Sekt Flasche knallen. "Um gottes Willen", erschrocken wich ich zurück. "Du hast es hinter dir!" Rief meine Mutter und drückte Peter die überlaufende Flasche in die Hand. Sie kam auf mich zu und umarmte mich stürmisch. "Kommt, das müssen wir feiern", meine Mutter zog mich am Arm in die Küche und alle folgten uns. Ich konnte nichts sagen, sie füllten die Sektgläser voll und für die beiden kleinen gab es Orangensaft. "Peter, du kleiner Spießer. Lass die Kinder doch bisschen trinken", sagte meine Mutter lachend und nahm Vida und Fiona die Gläser mit Organsaft weg. Aufgeregt redete meine Familie durcheinander, doch Felix kam stumm zu mir und lächelte mich sanft an. "Hey. Ich bin stolz auf dich", murmelte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich legte meinen Arm um seine Schulter.

"Auf Sebastian, seine vollendeten Prüfungen und seine Zusage zum Studium", meine Mitter drückte uns die Sektgläser in die Hände. Wir stießen an und während sich die anderen unterhielten, Spaß hatten (okay, meine Mutter und Peter diskutierten immer noch darüber ob Vida und Fiona Sekt probieren dürfen), schwiegen Felix und ich und dachten beide nach. Wie es sich wohl jetzt ändern würde, wenn ich nicht mehr da bin. Ob Felix wiederholt und wie es sein wird, wenn er komplett allein auf sich gestellt ist. Auch wenn er seine Freunde und die Familie hier hat, war immerhin ich die Person, die er am meisten vertraute. Ich sah ihn unsicher an. Er schien mich zu verstehen, ohne dass ich irgendwas sagen musste. Tapfer blickte er mich an und zwang sich zu einem Lächeln. Ich zog ihn etwas näher an mich heran und er lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter.
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"Sarah Meile", wurde ein Mädchen aus meinem Biologie Kurs aufgerufen. Das Publikum applaudierte und sie lief nach vorne auf die Bühne zu deren Rektor, um sich ihr Abitur Zeugnis abzuholen. Ihr wurde gratuliert, das Zeugnis überreicht und sie durfte sich wieder setzten. Ich habe wirklich 12 Jahre auf diesen idiotischen Moment gewartet, an dem ich wissen würde, dass es vorbei ist. Dass ich nie wieder diesen Ort betreten muss. Die Schule, die ich über alles hasste allerdings gleichzeitig so sehr liebte. Ich hätte meine Freunde und Felix nie kennengelernt.

"Sebastian Meyer", ich stand auf, begab mich nach vorne und schüttelte dem Rektor die Hand. Er überreichte mir die Mappe und ich setzte mich wieder. Wow, das war es schon? Nicht dass ich mir mehr erhofft hätte, aber irgendwie war das Gefühl jetzt nicht so krass befreiend, wie ich gedacht habe. Ich setzte mich wieder neben Felix und nachdem alle fertig waren, konnten wir uns auf den Weg nachhause  machten. Wir hätten auch noch auf dem Schulhof bleiben können um sich noch mit anderen Abiturienten zu unterhalten, aber das wollte ich nicht.  

"Ich bin frustriert", sagte Felix, der sich auf meinem Stuhl niederließ und mich prüfend ansah. "Wieso?" Fragte ich besorgt. "Weil ich das nie schaffe", belächelte er verzweifelt seine Aussage. "Bitte, Felix", nuschelte ich während ich vor meinem Kleiderschrank stand und einen vernünftigen Anzug raussuchte. "Was?" "Bitte sei wenigstens heute Abend gut drauf. Ich will den Tag doch mit niemand anderem als mir die verbringen." "Oh tut mir leid, dass es mir wichtig ist ob wir zusammen sind oder nicht, selbst wenn du in eine andere Stadt ziehst", murmelte er beleidigt und sah auf seine Finger. "Lix", quengelte ich und ging auf ihn zu, doch er ignorierte dies. Ich seufzte und bedeckte sein ganzes Gesicht mit Küssen, bis er seinem ernsthaften Blick nicht mehr stand halten konnte und anfing zu lachen. "Komm schon, mein Schatz. Ich weiß es wird schwer. Aber wir haben noch den ganzen Sommer zusammen. Wir müssen da doch jetzt nicht drüber reden." Er nickte widerwillig. Meine Mutter stürmte im nächsten Moment in mein Zimmer. "So, ich halte das nicht mehr aus. Entweder ihr kümmert euch darum dass Fiona sich für ein Kleid entscheidet oder sie kommt nicht mit auf den Ball. Ich hab keine Lust mehr", regte sie sich auf. Verwundert sahen Felix und ich uns an. Wir gingen keine Sekunde später rüber in Fionas Zimmer und sahen wie sie verzweifelt auf ihrem Bett lag und ihren Kopf unter ihrem Kissen versteckte.
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"Schau mal, wie wäre es mit dem? Mit hellrosa kann man nie was falsch machen auf 'nem Abiball", erzählte ich. Schon wieder schüttelte sie den Kopf. "Und das?" Ich hob das dunkelblaue mit langen Ärmeln hoch. "Ich probier das mal an."

Felix und ich warteten vor der Zimmertür und schlugen ein. "Endlich ein Kleid für dass sie sich wenigstens etwas begeistert", sagte ich erleichtert. "Ja, eins von zwanzig", schnaubte Felix genervt. "Fertig?", rief ich Fiona zu. "Nicht reinkommen, ich will es wieder ausziehen!" "Nein, wir wollen es sehen!" Felix machte die Tür auf.

Fiona sah aus wie eine kleine süße Prinzessin. Ihre dunklen Haare die zu einem unsauberen Dutt zusammengebunden waren und dem dunkelblauen Kleid sahen perfekt an ihr aus. Das einzige was mich schockierte, waren ihre Arme.
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Noch 4/5 Kapitel.......

DANN TEIL 2!💗
Zumindest wenn ihr einen wollt!
Sonst ist es ein Open End..

Meinung zum Kapitel? Was denkt ihr wie sich Felix fühlt und was bei Fiona los ist?

Falls ihr Fragen an die Charaktere habt, könnt ihr sie in die Kommentare schreiben und ich mach dann ein extra "Kapitel" indem sie dann drauf antworten.
ZB:
"Frage an: Rewi. Möchtest du mit Felix zusammen bleiben?" Oder sowas. Ihr dürft alles fragen, was ihr über die Personen wissen wollt, an jeden und so viel wie ihr wollt.

Rewilz || Geschwister sollen sich nicht küssen!Where stories live. Discover now