55 | bullying

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>> R E W I <<

"Und wie stellst du dir das vor? Willst du die Schule wechseln? Abbrechen? Weiter machen?" Felix sah nervös zwischen seinem Vater und mir hinterher. "Stress den armen Jungen doch nicht so", sagte meine Mutter. "Ich will mein Abi fertig machen", stammelte Felix unsicher. "Hoffe ich für dich", Peter storcherte wütend in seinen Nudeln. Als könnten die armen Maccaronis was dafür. "Denkst du, du schaffst das auch ohne Basti? Eine Fernbedienung zu führen, kann durchaus schwierig sein." Verwundert schaute ich meine Mutter an. "Wie kommst du denn darauf dass Felix und ich 'ne Fernbeziehung führen werden?" Fragte ich erstaunt. "Das würde ich auch gerne wissen", skeptisch legte Vida ihre Gabel auf den Tisch. Meine Mutter grinste uns an. Oh Gott, nein, was kommt jetzt?

"Du wurdest in Tübingen angenommen", sie sprang freudig auf. "Was?" rief ich entsetzt. "Ich habe dich bereits angemeldet und sie haben deine Noten gesehen und sind begeistert von dir!" "Mama, ich hab noch nicht mal alle meine schriftlichen Klausuren hinter mir?" Sagte ich aufgebracht. "Dein Schnitt liegt bei 1,5 und verschlechtern wirst du dich nicht, du hast ab September einen Platz! Sebastian, seit du 10 Jahre alt bist hast du die Broschüre von der Tübinger Universität unter deinem Kopfkissen gehabt, es war schon immer dein Traum." "Ja, bis ich 15 war. Jetzt bin ich 18 und- und vielleicht hab ich ganz andere Pläne und hab meine Interessen geändert!" Felix sah mich verzweifelt an. Bevor ich noch etwas sagen konnte, schon Fiona ihren Stuhl lautstark zurück und rannte heulend in ihr Zimmer. "Was ist eigentlich mit Fiona los?" Mischte sich Peter ein. "Die ist seit Wochen so drauf", maulte Vida. "Wegen dem Fotoshooting?" Fragte meine Mutter. Wir schüttelten alle den Kopf. "Das hat doch letztendlich gar nicht statt gefunden", ich verdrehte die Augen.

"Zurück zum Thema. Du musst diese tolle Chance annehmen. Es gibt dort so tolle Möglichkeiten", schwärmte meine Mutter. "Basti, du darfst dir so etwas wirklich nicht entgehen lassen", sagte nun auch Vida. "Ja, vor allem die tollen Studiengänge. Es ist eine der besten Universitäten in Deutschland." "Mama, ich"- "Du solltest da wirklich hingehen." Überrascht schaute ich meinen Freund an. "Was?" "Ja. Bitte geh' dort hin."

Felix konnte vor unseren Eltern wirklich gut spielen. Er wirkte so selbstsicher und überhaupt nicht traurig. Doch ich kannte ihn. Ich wusste dass es ihn innerlich verletzte und er dass nicht wollte. Ich war hin- und her gerissen. Felix oder Studium? Wieso eigentlich nicht beides? "Nein, Felix, ich will das nicht", murmelte ich. "Doch, Schatz", nuschelte er so leise, dass ich es fast nicht verstand. "Mama, könntest du sowas vielleicht in Zukunft nie, nie, nie wieder machen?" Sagte ich an sie gewandt. "Du machst mir damit alles kaputt!" Motzte ich sie an. "Rewi sie hat doch Recht." "Nein, Felix. Hat sie nicht! Und wir wissen beide genau wie es enden wird, wenn ich nicht mehr hier bin. Und ich will nicht Schuld dafür sein", zickte ich ihn jetzt auch noch an. Ohne etwas zu sagen, verließ er das Esszimmer.

"Peter?" sagte meine Mutter. "Deine Kinder sind Drama-Queens."
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"So 'ne Fernbeziehung kann doch auch gut laufen", versuchte Felix mich zu überreden, während wir Händchen haltend durch den Schulgang in der Pause liefen. "Lix, können wir dieses Thema einmal lassen? Du wirst dein Abi hier machen und ich werde auf dich warten solange. Fertig, aus, Ende. Wir reden wann anders darüber, mach mir jetzt keine schlechte Laune", grummelte ich. Er schien es akzeptiert zu haben, denn er erwiderte darauf hin nichts mehr. "Ich hab gleich Bio", nuschelte er und wechselte so das Thema. "Hast du noch Zeit zum Mittagessen?", fragte ich. "Ja, denke schon." Wir machten uns auf den Weg in die Cafeteria, holten uns Tabletts und stellten uns dann an. Danach suchten wir uns einen freien Tisch und setzten uns schweigend dort hin und fingen an zu essen. Manchmal würden wir von Leuten beobachtet. Überwiegend halt wegen Felix, er war immer noch eine Art Attraktion unserer Schule. Ihn schien das nicht zu stören, er war das ja scheinbar 'gewohnt'. Ich schmunzelte leicht bei der Vorstellung, dass Felix auf dieser Schule wie ein Star behandelt wird. Blödsinn, was hier abgeht. "Was ist dass den da vorne?", riss mich seine Stimme aus den Gedanken. "Hm?" Ich folgte seinem Blick und sah wie auf dem Schulhof Zettel verteilt wurden. "Die verkaufen doch bloß die Karten für den Abiball", winkte ich ab. "Oh Gott, ich freue mich so darauf", verträumt blickte Felix mich an. "Felix. Du hast dein Abi dieses Jahr noch nicht", erinnerte ich ihn daran. "Aber du. Und es wird so ein süßer und romantischer Abend wenn du und ich perfekt gekleidet in den-" "Es reicht, Spasti", ich lachte leicht und bewarf ihn mit eine Pommes. Empört blickte er mich an. "Wir werden gehen. Ob du willst oder nicht", er drückte mir einen Kuss auf die Schläfe und ich konnte schon vom Augenwinkel die Blicke sehen und die Mädchen, wie sie sich freuten. Ich provozierte dies, in dem ich ihn sanft, aber dennoch kurz auf den Mund küsste. "Ich muss los. Bis später", er nahm seinen Rucksack, räumte das Tablett weg und lächelte mir noch ein letztes Mal zu, bevor er die Cafeteria verließ. Ich hatte eine Freistunde, weswegen ich mich nicht beeilen musste und in Ruhe fertig aß. Gedankenverloren lief ich über den Pausenhof. Ich es gab gerade so viele Sachen gleichzeitig, um die ich mir Sorgen machte. Meinen Vater, von ihm habe ich seit einer Woche überhaupt nichts gehört. Mein Studium, die Fernbeziehung und.. Fiona.

Genau in dem Moment als ich an meine kleine 'Schwester' dachte, sah ich sie. Umringt von anderen Mädchen und Jungs. Warte.. was..? Sie nahmen ihr die Tasche weg, warfen sie hin und her und leerten sie danach mitten auf dem Hof aus. Sofort schaltete sich mein Beschützerinstinkt ein und ich ging auf die Gruppe von Sechstklässlern zu. Als sie mich erblickten, ließen sie alles stehen und liegen und rannten in das Gebäude. Fiona sah mich mit zittrigen Augen an. Sie packte einfach alles schnell ein und bevor ich auch nur irgendwas sagen konnte, rannte sie den anderen Kindern hinterher.

Wurde sie gemobbt?
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Wichtig:
• So, viel zu viel auf einmal, oder? Idk ich wollte eigentlich dass sich Fiona in Rewi "verliebt" (also wie sich halt 'ne 12 jährige in 'nen 18 jährigem verlieben kann, nh = schwärmen)

• Naja.
Die Story nähert sich dem Ende zu aaaaaber...
Höchstwahrscheinlich wird es Teil 2 geben!
SEID GESPANNT!

• Feedback liest sich gern! Bei mehr Rewilz Sucht: lest euch doch mal mein Oneshot Buch durch. Heute erst geupdatet. :)

Rewilz || Geschwister sollen sich nicht küssen!Where stories live. Discover now