25.:Mike grübelt

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Er hatte den ganzen Tag bei Becca verbracht. Grade ist er auf dem Weg nach Hause.
Er macht sich Aorgen um sie, zwar kennen sie sich noch nicht lange, aber durch ihre mentale Verbindung hat er das Gefühl, sie dennoch sehr gut zu kennen. Zur Zeit lässt sie die Verbindung jedoch nicht mehr zu und zieht sich allgemein immer mehr zurück. Wenn er bei ihr ist, ist aber alles wie immer. Er kommt zuhause an und öffnet die Türe.

"Nickyboy! Da bist du ja", begrüßt ihn sein Zwillingsbruder freudig. "Mit Becca alles gut? Du warst doch sicher bei ihr, oder?" Nick lächelt schwach. "Ja, war ich. Alles gut. Hatte wohl was Bauch- und Kopfschmerzen. Sie musste aber jetzt noch zur Arbeit." "Dann ist ja gut. Wie läuft es sonst so?", erkundigt Mike sich bei Nick. Die zwei streiten sich zwar schonmal, jedoch wissen sie, dass sie dem Anderen vertrauen und immer aufeinander zählen können.

Nick seufzt. "Ich weiß nicht. Wenn ich bei ihr bin ist immer alles perfekt aber sonst ist sie immer sehr distanziert." "Meinst du, dass das an eurer Hass- Geschichte liegt?", überlegt sein Bruder. "Ich glaube nicht. Gehasst haben wir uns eigentlich immer nur, wenn wir uns in die Augen gesehen haben. Wir konnten uns ja auch schon ganz am Anfang, als wir uns noch umbringen wollten, mental unterhalten und haben uns immer super verstanden. Außerdem hat sie glaube ich gar keine Probleme mehr mit dem Hass." "Hm... du denn?" "Manchmal. Aber nicht so wie vorher. Wenn ich sie sehe, spüre ich, wie der Hass anfängt sich zu bilden, wie Wasser, dass kurz vorm kochen ist. Aber sobald ich ihre Stimme höre oder wir uns berühren, hört es sofort auf. Daher kommt es meistens nicht dazu, dass es anfängt zu kochen." "Oh man Bruder... dich hat es ja echt erwischt", lacht Mike, während er Nick auf die Schulter klopft. Nick kratzt sich verlegen im Nacken und schweigt.

"Du widersprichst mir nicht?", wundert sich Mike. So hat er Nick noch nie erlebt. "Ich weiß nicht... habe mich noch nie so wohl gefühlt wie bei ihr und ich wäre am liebsten den ganzen Tag bei ihr. Auch wenn wir mal nur reden. Sie ist einfach... besonders! Ach keine Ahnung... ich weiß nur noch, dass ich sie nie im Leben verlieren will und ihr Verhalten momentan macht mir einfach Sorgen. Ich denke erst, dass ich einfach zu aufdringlich bin. Wenn ich aber bei ihr bin, habe ich manchmal die Hoffnung, dass sie mich genauso liebt wie ich sie." Mike grinst nur blöd. Nick seufzt, dreht sich um und will die Treppe hoch in sein Zimmer gehen. "Sag es ihr", hält sein Zwilling ihn auf. "Was?" "Na, dass du sie liebst!"

"Bist du behindert? Vor einer Woche wollte ich sie noch umbringen und heute sag ich, dass ich sie liebe?"
"Du bereust es, wenn du es nicht tust, glaub mir", erwidert Mike leise. Ist das eine Anspielung auf seine Ex?
"Du hast Emily also wirklich geliebt?" "Und tue es immer noch."
"Warum hast du es ihr nicht gesagt?" "Aus dem selben Grund wie du. Ich hatte Angst, dass sie es nicht erwidert, ich alles überstürze und somit alles kaputt mache. Ich weiß nicht wie das ganze geendet wäre, hätte ich es ihr gesagt, aber vielleicht hätten wir einen Weg gefunden und uns nicht getrennt." "Es ist sicherlich noch nicht zu spät", will Nick ihn aufmuntern.

Er hatte nicht gewusst, dass Mike Emily wirklich liebt. Er hatte schon oft eine Freundin, aber nie wirklich lange. Er dachte, es wäre wieder so eine Geschichte und nicht so ernst, wie es Mike aber anscheinend war. "Sie hat doch schon längst einen neuen", murmelt Mike. "Wundert dich das? Mike, du warst immer mehr der Playboy! Kein Mädchen das mit dir zusammen war hat sich viel versprochen. Was meinst du, wie viele von den Mädels mit einer Zukunft mit dir gerechnet haben? Sie wussten, dass du es nicht ernst meintest, auch wenn sie es sich gewünscht hätten. Ich denke bei Emily war es genauso. Ihrem Blick nach zu urteilen, hat sie dich mindestens genauso geliebt, wie du sie. Wenn sie jetzt wen Neues hat, dann nur um sich selbst zu beweisen, dass sie ohne dich klar kommt."

Mike grübelt.

"Ich gestehe ihr meine Liebe, wenn du Becca fragst, ob sie mit dir zusammen sein will." "Dein Ernst? Du machst eine Wette dadraus?", muss Nick jetzt lachen. "Wir sind doch sonst beide zu feige", lacht Mike ebenfalls und hält Nick die Hand hin. Dieser schlägt, immer noch lachend, ein. "Deal"

"Was habt ihr schon wieder ausgefressen?", kommt Nicks Vater in den Flur und sieht die Zwillinge neugierig an. Die zwei grinsen sich nur verschwörerisch an und sagen, wie aus einem Mund: "Nichts"
Nick muss lachen, er fühlt sich in seine Kindheit zurückversetzt, wo Mike und er immer Streiche ausgeheckt haben. Sie haben immer dicht gehalten und die Strafen gemeinsam ertragen. Nie wurde gepetzt. Jetzt erst wird ihm klar, wie sehr er seinen Bruder liebt und vermisst hat. "Wollt ihr mit essen?", fragt Jack lachend nach. "Klar", grinst Mike und will schon losgehen. Nick hält ihn aber am Arm fest: "Wir kommen sofort nach." Jack geht nickend vor in Richtung Küche. Mike sieht Nick fragend an. "Man, ich hab dich echt vermisst in Amerika und bin verdammt froh, dich zu haben!", gibt Nick zu. Mike grinst "ich liebe dich auch, Bro!", und zieht seinen Zwilling in eine Umarmung.

Hass auf den ersten Blick?حيث تعيش القصص. اكتشف الآن