53.: "Ein Glück, dass wir uns nicht getötet haben"

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"Nick?" Ich öffne die Augen, als sein Griff sich um mich etwas löst und ich merke, dass er sich nach hinten dreht. "Emily und ich fahren jetzt mit Jare nach Hause. Ich gehe davon aus, dass du heute Nacht hier schläfst?", fragt Mike ihn leise. Nick sieht mich fragend an und ich lächle einfach nur glücklich, bevor ich mich wieder enger an ihn kuschle und erneut meine Augen schließe. Von der einen Seite wärmt er mich, von der anderen das Feuer. Nick redet noch kurz mit Mike, bis dieser sich dann schließlich von uns verabschiedet.

Ich merke, wie es generell immer leerer wird und irgendwann sitzen nur noch meine Familie, meine Bands, Mila und Nick am Feuer. Ich Rutsche von Nicks Schoß runter und Geselle mich zu den anderen Jungs, wo ich mir eine Gitarre schnappe und noch ein paar Lieder mit ihnen spiele. Ich bin glücklich und dann muss ich manchmal einfach Musik machen.

Ich lasse meinen Blick durch die Runde schweifen: Nick sieht mich einfach nur verträumt an, weshalb ich ihm die Zunge rausstrecke, was ihn zum Lachen bringt. Mila und Clark knutschen und meine Eltern sitzen Arm in Arm da und lauschen der Musik. Mit und mit gehen auch Elijah, Scott und Nico. Irgendwann auch meine Eltern, Mila und Clark und zu guter letzt auch Sven. Übrig bleiben Nils, Nick und ich. Als ich meine Gitarre beiseite lege und mich auch auf den Weg mache, hält mich Nils kurz auf "ich wollte euch noch was sagen" er blickt mehr zu Nick als zu mir, jedoch höre ich dennoch aufmerksam zu. "Ich will nicht, dass es komisch zwischen euch und uns ist, weil ich die Sache mit Becca hatte. Das hat mir nichts bedeutet. Versteh mich nicht falsch, Becca, du bist einfach Bombe, aber wir hatten beide nie Gefühle füreinander. Du hast von Anfang an klar gestellt, dass du was von einem Anderen und mich nur als Ablenkung willst und ich wollte einfach nur Sex. Es hat ja auch gut geklappt, doch es ist eindeutig, dass ihr beide zusammen gehört und das macht mich wirklich froh, denn es unterstützt meinen romantischen Glauben, dass es für jeden Pott irgendwo einen Deckel gibt, sogar für so kaputte wie euch. Ihr passt einfach zusammen wie Arsch auf Eimer. Ich will damit nur sagen, Nick, dass ich mich unglaublich für dich freue und du dir keine Sorgen machen musst, denn mehr als Freundschaft wird zwischen Becca und mir nicht mehr sein. Ihr seid einfach füreinander bestimmt." Hätte mir vorher jemand gesagt, dass Nils jemals so eine Rede schwingen würde, hätte ich gelacht und es einfach lächerlich gefunden. Doch das hier war nicht lächerlich. Das war ehrlich und kam vom Herzen, weshalb ich ihn auch feste umarmen muss. Er erwidert meine Umarmung, sieht dennoch aber immer noch in Nicks Richtung. Auch ich schaue ihn, nachdem ich mich gelöst habe herausfordernd an, er scheint aber nur perplex zu sein. "Nick?" Frage ich etwas verwirrt. Er blickt auf. "Ich hätte nie gedacht, dass ich einen anderen Kerl finde, der genauso auf Romantik und Kitsch steht wie ich", grinst er, und schlägt bei Nils ein, was diesen ebenfalls Grinsen lässt. Sehr erleichtert, nebenbei bemerkt. Ich muss lachen. "Ich wusste, dass ihr euch gut versteht" die zwei lachen ebenfalls, Nils verwuschelt meine Haare und Nick verschränkt unsere Finger miteinander.

Gemeinsam gehen wir ins Haus rein. Bevor wir unsere Zimmer betreten, halte ich Nils auf: "was haben du und Sven jetzt eigentlich vor?" Er überlegt kurz. "Übermorgen fahren wir zurück nach Deutschland und dann sehen wir mal weiter" ich nicke nur und folge Nick, der schon vorgegangen ist, in mein Zimmer.

"Irgendwie komisch wieder hier zu sein", meint Nick leise, als wir uns im Zimmer gegenüber stehen. Ich bin plötzlich total nervös und weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich zucke also nur mit den Schultern und sehe auf den Boden. "Alles ok?" Besorgt tritt Nick näher und hebt behutsam mein Kinn an, um mir in die Augen zu sehen. Bei seiner Berührung zucke ich zusammen. Zum einen, weil ich nicht auf eine Berührung vorbereitet war, zum anderen, weil mich jedesmal, wenn er mich berührt, warme Blitze und das Gefühl von dem Zähflüssigem Honig durchströmen. Unsicher nimmt Nick seine Hand weg. "Du weißt, dass ich auch noch nach Hause kann, oder? Ich will wirklich nicht, dass es zwischen uns komisch wird." Ich versuche zu lächeln. "Ist es das nicht schon? Zwischen uns beiden war es doch schon immer komisch." Er blickt mich fragend an. "Naja, entweder, wir wollen uns gegenseitig an die Wäsche oder an die Gurgel." Das bringt Nick zum lachen und auch ich muss Grinsen. "Ich liebe dich und ich will mit dir Zusammensein und ich würde mich sehr freuen, wenn du die Nacht bei mir schlafen würdest." Stell ich einige Fakten klar. Nick streckt die Arme aus. Ich nehme die Einladung sofort an, kuschel mich an seine Brust und atme tief seinen Bekannten und beruhigenden Geruch ein. "Ich bin sehr froh, dass ich wieder hier bin", nuschle ich an seine Brust. Er verstärkt seinen Griff um mich und raunt mir ein 'und ich erst' ins Ohr, bevor er kleine Küsse darunter verteilt. Ich kicher leise und hätte mich dafür selbst Ohrfeigen können. Ich bin keines der Mädchen, die kichert. Ich werde plötzlich wieder ernst als mir bewusst wird, wie sehr ich auf ihn reagiere. "Nick?" Er blickt fragend auf und antwortet mit einem 'Hm?' "Ich... ich will mit dir schlafen... das klingt echt blöd aber ich will seit ich dich damals oberkörperfrei im Bad gesehen habe mit dir schlafen..." Nick löst sich von mir und lacht. "Kurz danach haben wir uns fast getötet" "zu recht, du hattest mein Motorrad umgeworfen" ich funkel ihn böse an "aber als ich realisiert hatte, dass du Oberkörper frei bist und gecheckt habe, dass du verdammt heiß aussiehst, habe ich kurz vergessen, warum ich so sauer bin." Er grinst mich schelmisch an. "Ein Glück, dass wir uns nicht getötet haben." Ich hebe fragend meinen Blick. Auf was will er hinaus? "Sonst hättest du das nie wieder sehen können", grinst er frech und zieht sich einfach sein Oberteil aus. Ich sehe ihn völlig perplex an uns starre natürlich erstmal jeden einzelnen Muskel mindestens eine Ewigkeit an. Dann schließe ich die Augen und schüttle grinsend den Kopf. "Du hast Recht", gebe ich leise von mir, während ich mich ihm nähere. "Es wäre wirklich zu schade gewesen", Hauche ich letztendlich an seine Lippen und küsse ihn fordernd.

Hass auf den ersten Blick?Where stories live. Discover now