27.:"Ich würde dir vertrauen."

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Ein Handy vibriert. Ich ignoriere es und Kuschel mich enger an Nick. Es ist gestern nicht mehr viel passiert, außer dass Brian, nach unserem Kuss, Wütend abgedampft ist und Mike und Mila sich total für uns gefreut haben. Nick und ich sind dann auch ziemlich schnell nach Hause. Mike ist noch was dageblieben mit Mila. Er meinte, er wartet noch auf was und Mila wollte wohl einfach noch nicht nach Hause. Ich bin echt froh, dass sie kein Problem mit mir und Nick hat. Ich werde jedenfalls nochmal mit ihr sprechen um auf Nummer sicher zu gehen.

Das Handy vibriert schon wieder und ich vergrabe murrend meinen Gesicht in Nicks Brust, was ihn leise auflachen lässt. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken, aber einer von uns beiden bekommt die ganze Zeit Nachrichten" "schon gut", meint er und drückt mich näher an sich "wir können die Zeit ja sinnvoll nutzen", schmunzelt er, während er uns einmal so rollt, dass er über mir liegt, das Gewicht auf seinen Armen abgestützt. "Du idiot", ich muss auch schmunzeln und als er mit selbstgefälligem Grinsen ansetzen will etwas zu sagen, halte ich ihm den Mund zu: "wenn du jetzt mit sowas wie 'dein idiot' ankommst, wie in so scheiß Liebesromanen oder Teeniestorys schmeiße ich dich aus meinem Bett!", warne ich ihn, während ich vorsichtig meine Hände von seinem Mund nehme. Er lacht mal wieder nur. "Ich sag ja gar nichts", schmunzelt er und küsst mich dann vorsichtig. "Du solltest aber nicht vergessen dass wir zusammen sind und ich somit wirklich dein Idiot bin." Das wird mir hier eindeutig zu schnulzig. Ich lächle ihn süß an, woraufhin er mich wieder küssen will. Ich nutze den Moment seiner Unachtsamkeit und schmeiße ihn vom Bett. Ich glaube ich bin Superwoman! Er liegt murrend auf dem Teppich der vor meinem Bett liegt und rollt sich mit dem Rücken zu mir auf die Seite. Ich muss leise kichern: "ich hab dich gewarnt!" Das Handy vibriert wieder und wieder ignorieren wir es. Einer von uns beiden bekommt heute morgen echt viele Nachrichten.

"Dann schlaf ich eben hier weiter", murrt Nick beleidigt vor sich hin und kuschelt sich in die Decke. Mooooment! Er hat sich allen ernstes beim runterrollen meine Decke stibitzt? So ein Arsch! Ich versuche, ihm die Decke wegzunehmen, doch er hält sie fest, während er die Augen geschlossen hat und so tut als würde er schlafen. Ich denke kurz nach um sage dann leise: "Nick? Schläfst du?" Er brummt nur, was mich in dem Glauben lassen soll, dass er wahrhaftig so gut wie schläft. Aber nicht mit mir. Ich stehe auf und stell mich an das Fußende meines Bettes. So, dass er mich nicht sehen kann. "Wenn der Idiot schläft, kann ich mich ja auch hier umziehen", Murmel ich leise zu mir selbst. Es wirkt aber, dann ich merke, wie Nick sich anspannt und versucht, sich unbemerkt zu mir zu drehen. Das ist mein Kommando und ich springe auf ihn drauf. Er keucht unter meinem Gewicht auf. "Du bist ein verdammter pedophiler Stalker", lache ich, während ich ihm, auf ihm sitzend auf die Brust haue. Mittlerweile muss er auch lachen. "So viel älter als du bin ich nicht und du bist auch nicht minderjährig also entspann dich mal!" "Dann bist du eben ein Spanner!" "Dann sei mal froh dass ich nur meine Freundin bespanne und keine fremden Frauen", lacht Nick immer noch.
"Du bist echt ein Idiot," lache ich, aber lege mich auf ihn und Kuschel mich an seine Brust. Er schlingt seine Arme um mich und ich weiß ganz genau, dass er sich seinen Kommentar verkneifen muss. Stattdessen sagt er nur: "ganz wie du meinst." Ich kann sein Grinsen jedoch raushören und auch ich muss grinsen.

"Bist du glücklich?", frage ich Nick plötzlich und sehe zu ihm auf. Dieser öffnet die Augen und sieht mich verwirrt an. "Natürlich, du kleiner Klammeraffe," sagt er liebevoll und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel. "Das ist gut. Ich auch." Murmle ich und Kuschel mich wieder an ihn.

Das Handy vibriert schon wieder. Diesmal ist es jedoch ein Anruf. Ich bin total genervt, weil es mich schon wieder geweckt hat, setz mich auf und Schnapp mir das vibrierende Handy. Es ist Nicks. Und Mike ruft an. "Nick! Dein Bruder ruft dich an," ich schlage ihm auf die Brust, was ihn wohl zu wecken scheint. Ich sitze immer noch auf ihm drauf. "Geh ruhig dran. Und mach mal ein Antiagressionstraining oder so," murrt er, während er sich die Brust reibt. Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Man kann nämlich wirklich meinen Handabdruck auf seiner nackten Brust erkennen. Ich sehe ihn entschuldigend an und nehme den Anruf an: "Mike, du nervst!" "Sry Becca... ist Nick da? Oder vögelt ihr grade?" "Mike was laberst du für einen... warte? Bist du betrunken? Wir haben neun Uhr morgens!", meine ich mit einem Blick auf meine Uhr. Ich setze mich von Nick runter, der mich besorgt anblickt. "Ist doch egal. Ist Nick da oder nicht?" "Ja ist er. Aber was ist los?" "Sag ihm, dass ich meinen Teil des Deals eingehalten habe. Und sie is nich gekommen. Sie is einfach nich gekommen. Obwohl sie gesagt hat dass sie kommt." "Wow, Mike, wovon redest du?" Ich schaue besorgt zu Nick, der mich fragend anblickt. Mike schweigt auf der anderen Seite der Leitung. Ich schüttle den Kopf und gebe Nick das Handy. "Keine Ahnung was los ist aber er meinte er hätte den Deal eingehalten und sie wäre nicht gekommen. Und er klingt echt betrunken!" "Fuck" Nick sieht mich alarmiert an und schnappt sich das Handy. "Mike?" .... "ja alles gut." .... "nein du störst nicht." Er blickt mich entschuldigend an, doch er muss sich nicht entschuldigen. Mike scheint es echt beschissen zu gehen. "Pass auf. Du legst dich jetzt ins Bett und pass bitte auf, dass Jare dich so nicht sieht. Ich bin unterwegs und sofort da." Er legt auf. "Bex, es tut mir echt unglaublich leid aber..." "alles gut," unterbreche ich ihn und schmeiße ihm sein Shirt und seine Hose zu. "Kümmre dich um deinen Bruder." Er sieht mich zweifelnd an, während er sich schnell anzieht. "Das ist wirklich ok für dich?" "Natürlich! Ich mag deinen Bruder und es scheint ihm echt nicht gut zu gehen." "Danke" erleichtert küsst er mich, was mich leicht schmunzeln lässt. "Weißt du wo mein Hoodie ist?" Fragt er, während er sich suchend umsieht. "Ja", gebe ich von mir, Schnapp ihn mir und zieh ihn mir über. "Der bleibt als Pfand hier",grinse ich. Er muss auch lachen. "Glaub mir, ich werde definitiv wiederkommen", sagt er zwischen zwei küssen. "Das ist nämlich mein Lieblingspulli," ruft er über die Schulter, während er mein Zimmer verlässt. Ich muss lachen und folge ihm. "Gut, ich lege ihn in die Küche, dann kannst du ihn dir nachher holen kommen. Ich bin heute Abend mit Brian verabredet," gebe ich gelassen von mir, was ihn zu mir herumfahren lässt. Er erkennt aber sofort meine Lüge und nimmt mich feste in seine Arme. "Und selbst wenn, ich würde dir vertrauen," flüstert er mir noch zu und verlässt dann unser Haus. Mit einem Grinsen, was mein Gesicht nicht mehr verlassen will, kehre ich zurück in mein Zimmer und lass mich auf mein Bett fallen.

Hass auf den ersten Blick?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt