Prolog

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 1746

Zusammen mit meinen Brüdern Valentin und Markus war ich auf dem Markt. Nachdem ich bei meinem letzten Besuch hier überfallen wurde, mussten mich die beiden begleiten.

Ich schaute auf meine Liste was ich alles brauchte. Ja ich konnte lesen und schreiben. Mein Vater hatte es immer als Pflicht gesehen das auch Frauen schreiben können. Aber mit dieser Einstellung war er im Jahre 1746 sehr alleine. Also was brauchten wir denn jetzt alles? Getreide zum Brot backen, Eier hatten wir von unseren Hühnern. Das konnte ich tauschen. Genauso wie Gemüse. Wir hatten von Karotten und Kartoffeln zu viel, dafür brauchten wir aber anderes Gemüse für einen Eintopf. Für eben diesen brauchten wir einen neuen Topf. Der letzte war bei einer hitzigen Diskussion zwischen meinen Brüdern zu Bruch gegangen. Ich hatte sieben Brüder, daher war das kein Wunder das es mal zu Streitereien kam.

"Wir gehen guten Wein kaufen", erklärte mir Markus und war schon mit Valentin verschwunden. Ich seufzte. Sie tranken nur noch.

Als ich mich wieder umdrehte, stand ein Mann vor mir. Er war groß und hatte blonde, längere Locken, sowie einen Vollbart. Seinem Aussehen zu folge musste er in den dreißigern sein. Ich weiß nicht wieso, aber ich konnte mich nicht mehr von ihm abwenden. Es war als stünde ich unter einem Bann! Als würde er mich dazu zwingen in diese hellbraunen Augen zu starren. das gehörte sich nicht. ich sollte mich umdrehen und weg rennen! Aber ich konnte nicht.

"Guten Tag. Ich bin Lothar von Supplinburg. Sie kennen mich. Ich bin ein Freund Ihres Vaters", sagte er mit einer tiefen, melodischen Stimme.

Ich kannte ihn nicht trotzdem wiederholte ich was er sagte. auch vor meinen Brüdern Valentin und Markus versicherte ich, das ich Lothar kennen würde. Bis die zwei ihn zu uns mit nach Hause einluden.


"Wer ist das?", brüllte mein ältester Bruder Conrad jetzt schon zum dritten Mal. Conrad ist 35 und nach dem unserer Eltern verstorben waren galt er als Hausherr. Er hatte das Sagen. Vor dem Tod unserer Eltern war er ein sehr freundlicher und liebevoller Mensch gewesen. Aber der Tod unserer Eltern hatte alle meine Brüder verändert. Sie waren zu kalten, fast schon emotionslosen Wesen geworden. Es war schrecklich zu sehen was aus ihnen geworden war. David war der zweit Geborene. Er ist 29. er war sogar schon einmal verheiratet gewesen, aber als sie zu weit ging und ihn sogar schlug, prügelte er sie zu Tode. Wir leben im Jahr 1746, er durfte es! Aber seit dem redete er kaum noch. Jacob und Kasper, die Zwillinge, kamen nach David auf die Welt. Sie sind 26 und früher hatten sie mir immer Streiche gespielt. Sie versuchten uns immer noch alle mit ihrer guten Laune anzustecken und aufzuheitern, dabei schafften sie es selbst kaum noch noch überhaupt zu lächeln. Philipp ist der einzige, der sich nicht verändert hat. Er ist 22 und hat sich früher schon hinter seinen Büchern versteckt. Er tat es immer noch. Markus (19) und Valentin (18) waren Jacob und Kasper sehr ähnlich. Zumindest früher, jetzt verdrängen sie ihren Schmerz mit Wein, Schnaps und Frauen in den Freudenhäusern. Und ich? Ich versuchte wie meine Mutter zu werden. Sie war die perfekte Partie für einen Mann. Meine Mutter hatte sich um den Haushalt gekümmert, acht Kinder auf die Welt gebracht und davon sieben Söhne, die sie liebevoll aber streng erzogen hatte und als gute Ehefrau versuchte sie alles um ihrem Ehemann das Leben so schön wie möglich zu machen. Aber damit ihr euch auch ein bisschen vorstellen könnt wie wir aussehen eine kleine Beschreibung. Wir acht Kinder sahen alle eigentlich genau wie unsere Mutter aus. Wir hatten hellbraune, gelockte Haare, die schon fast honigfarben wirkten und braune Rehaugen.

"Ich bin Lothar von Supplinburg", antwortete der Fremde ruhig.

Wie eine Schallplatte mit Sprung wiederholte ich ununterbrochen, dass ich ihn kennen würde und er ein Freund unseres Vaters sei.

"Was haben Sie mit unserer Schwester gemacht?", fragte Jacob während Kasper mich zu einem Stuhl führte, auf den ichmich setzen konnte.

"Ich habe eure Schwester hypnotisiert. aber ihr Körper wert sich dagegen, deswegen hört sie nicht auf das zu sagen was ich ihr gesagt habe. Sie kennt mich nicht und ich bin auch kein Feund eures Vaters", erklärte Lothar wieder. er war immer noch ganz ruhig.

"Was wollen Sie dann von uns?", knurrte David. Er war schon wieder sauer, so wie eigentlich immer.

"Euch helfen. ich bin kein Mensch. Ich könnte auch euch zu einem meiner Sorte machen. Nie wieder hungern, weil die Ernte ausgeblieben ist. Nie wieder Geldsorgen und den Tod eurer geliebten Eltern würdet ihr auch überwinden."

"Zu was würdet Ihr uns machen?", fragte Philipp.

Ich hätte am liebsten geschrieen. Ich wollte so bleiben wie ich war!

"Zu einem Vampir."

Meine Brüder stimmten zu. Ich dagegen floh. Ich wollte kein Monster werden! Panisch rannte ich durch den Wald. Ich schrie um Hilfe, aber niemand hörte mich oder reagiert auf meine Schreie.

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Das ist meine erste Geschichte hier auf wattpad. Also bitte seid gnädig mit mir. Ich entschuldige mich hier mit auch schon einmal für alle Rechtschreibfehler! Für Kritik oder Verbesserungvorschläge bin ich immer offen. Immer her damit!

Eure face-to-face



268 Jahre 16Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt