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Oh mein Gott... Ich muss mich wohl bei allen entschuldigen, dass ich aufgehört haben zu schreiben. Ich hatte eine schwere Zeit und das alles hier dann komplett vergessen. Ich hätte nie erwartet, dass so viele Leute das hier lesen würden...

Ich werde versuchen, die Geschichte in nächster Zeit noch zu beenden. Für alle, die es vielleicht noch interessiert und für alle, die es erst finden :) 

Ich hoffe, es gefällt <3 

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Als meine Augen die von Draco Malfoy trafen, zuckte ich zusammen.

„Was willst du hier?", wagte ich zu fragen, nachdem wir der kurze Moment des Schweigens unangenehm lang geworden war. Er blinzelte und die Pause, bis er antwortete, zog sich ewig, auch wenn es eigentlich nicht sonderlich lang gewesen sein konnte.

„Keine Ahnung", antwortete er zögerlich. „Nach dir sehen, oder so." Ich zog eine Augenbraue hoch. Malfoy zog einen Stuhl heran und setzte sich.

„Nach mir sehen", echote ich. Er verzog das Gesicht. Ob er lächelte oder die Augen rollte? Keine Ahnung. Vermutlich beides.

„Du kamst mir anders vor die letzten Tage. Seit... Unserem Gespräch", erklärte er.

„Anders." Wow. Wie einfallsreich von mir, doch ich hatte keine Ahnung, wie ich reagieren sollte. Ich hätte nie erwartet, dass er ein Gespräch mit mir suchen und beginnen würde. Abgesehen davon, dass wir uns normalerweise hassten und das das zur Gewohnheit geworden war, kam mir seine Ansage während des Spaziergangs doch relativ deutlich vor. Er wollte nicht, dass jemand von unserem Kontakt erfuhr. Da konnte er mich doch weiter angiften und verspotten, oder?

Malfoy, der mir schräg gegenüber saß, stütze die Arme auf den Tisch und beugte sich zu mir vor. „Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt, dass du mich die ganze Zeit prüfend anstarrst? Dass du mir folgst?" Hoppla. Ich hätte nicht erwartet, dass er einem ‚niederen Wesen' wie mir überhaupt Beachtung schenkt.
„Ich bin doch nicht dumm, Summer", sagte er mit gedämpfter Stimme. „Was willst du von mir?" Er sah mich forschend an.

Jetzt wäre der perfekte Moment, um ihn zur Rede zur stellen. Wir waren allein, niemand belauschte uns und er hatte mich gefragt, was ich von ihm wollte. Doch in genau diesem Moment konnte ich mich auch einfach nicht konzentrieren. Malfoy war mir so nah, zu nah. Seine hellen grauen Augen starrten mich an und ich konnte das Muster darin erkennen. Mein Nacken begann zu kribbeln als ich bemerkte, dass ich seinen Atem hören konnte, denn es war komplett still um uns herum.

Was wollte ich gerade noch?

Meine Hand, die ebenfalls auf dem Tisch lag, zitterte und ich wollte sie in meinen Schoß ziehen, um es zu verbergen, doch Malfoy war schneller. Seine Hände schossen vor und umfassten meine Hand, nicht gerade vorsichtig, aber auch nicht zu fest. Fordernd. Eine Geste, die ganz klar nach einer Antwort verlangte.

Doch ich konnte nicht. Ich musste den Blick abwenden. Mir gefiel die Eigenheit dieser Situation, dieser kurze, beinah intime Moment zwischen uns, zu gut um noch klar zu denken. Und das beunruhigte mich. Eben deshalb stand ich auf und entzog dabei meine Hand aus seinem Griff. Widerwillig ließ er los, die Augen auf den Tisch gerichtet. Doch als ich bei ihm vorbei gehen wollte, ergriff er noch einmal meinen Arm.

„Warte", sagte er und stand auf, trat etwas näher, sodass er dicht vor mir stand. Zu dicht um klar zu denken. Verdammt, was war los mit mir? Wieso hatte er so eine Wirkung auf mich? Und wollte ich nicht misstrauisch sein? Wie auch immer... Meine Nervosität behielt klar die Oberhand. „Ist es wegen dem Kuss?"

Ja. Ja vermutlich war ich wegen dem Kuss so schräg drauf. Jetzt im Moment. Aber deshalb hatte ich ihn nicht verfolgt. Ich glaubte vielmehr, dass er etwas mit Cathys Fall zu tun hatte. Das sollte ich sagen. Doch ich tat es nicht. Stattdessen wollte ich den Blick abwenden, doch Malfoys Hand verhinderte dies, denn sie lag an derselben Stelle, wo sie sich auch bei unserem letzten Kuss befand. Ich musste an etwas andres denken. Pfannkuchen oder Muffins. Essen. Ich musste in den Speisesaal, und zwar sofort, das war eine super Idee.

Doch meine Beine rührten sich nicht. Nur meine Hände waren fürchterlich am Zittern. Malfoy tat einen Schritt auf mich zu. Zu nah. Ich wich zurück. Noch immer zu nah. Malfoy folgte mir und ich tat noch einen Schritt. Dann spürte ich – leider – eine Tischkante in meinem Rücken. Großartig.

Malfoy stand so nah, dass ich seinen Atem in meinem Gesicht spürte. Der Blick in seinen Augen hatte sich verändert. Anfangs hatte er forschend und suchend gewirkt. Leicht verunsichert, misstrauisch. In diesem Moment dachte ich, etwas Tieferes zu erkennen, ein undefinierbares Verlangen. Im nächsten Moment wurde meine Vermutung bestätigt, als sich seine Lippen auf die meinen legten und er den Abstand zwischen uns schloss. Die rasche Bewegung brachte mich zum Straucheln (ja, das funktioniert auch mit einem Tisch hinter sich). Malfoy fing mich auf und zog mich wieder zu sich heran. Seine Hände lagen an meiner Taille, während er mich weiter küsste. Ich sollte denken. Doch ich hatte einfach keine Chance. Das hier... Das war zu stark. Mein Körper löste sich aus seiner Starre. Ich legte den Kopf etwas schräger und öffnete meine Lippen. Und meine Rechte Hand fuhr nach oben und legte sich in Malfoys Nacken, ohne dass ich sie bewusst steuerte. Er reagierte sofort auf meine Bewegung. Zog mich kurz noch näher, dann hob er mich vorsichtig hoch und setzte mich auf den Tisch, trat zwischen meine Oberschenkel. Das alles ohne den Kuss zu unterbrechen.

Ihm entfuhr ein Seufzen, in dem ich meinen eigenen Wunsch erkannte, ihm näher zu sein. Und das brachte mich schließlich wieder zur Vernunft. Ich versuchte, mich von ihm zu lösen, was beim zweiten Anlauf gelang, und schob ihn vorsichtig von mir weg. „Malfoy...", begann ich vorsichtig und stockte, als er meine Hände in die seinen nahm. „Was... was tun wir hier?", fragte ich. Er sah mich kurz weiter mit einem verträumt-verlangenden Blick an, dann zuckte er zusammen und seine Augen verdunkelten sich.

„Ist es das, was du wolltest?", fragte er. Seine Stimme war kalt. Fürchterlich kalt und abweisend, als hätte ich ihn verraten.

„Nein, ich..." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich war so durcheinander. Ich... keine Ahnung. Ich wollte ihn doch zur Rede stellen. Nun, das war nun nicht mehr ganz so möglich.

Vielleicht war es zickig oder kindisch, doch in diesem Moment schien es mir das einzig Mögliche. Ich drehte mich um und eilte davon.

Am Ende des Ganges sah ich mich noch einmal um. Malfoy starrte mir nach. Er sah traurig aus.

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt