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 „Cathy. Die Kette und der Fluch, das warst du, nicht wahr?"

Augenblicklich wich er einen Schritt zurück.

„Darauf willst du also hinaus? Du siehst immer noch den Bösen in mir?"

Ich ging ihm nach. Tat ich das? Sah ich den Bösen in ihm? Oder sah ich einfach nur ihn, ohne zu werten und zu urteilen?

„Ich will nur die Wahrheit herausfinden, Malfoy."

„Die Wahrheit? Das hier ist die Wahrheit! Hier und jetzt!" Mit diesen Worten nahm er meine Hände und sah mich an, wartete auf eine Reaktion meinerseits. Die nicht kam. Zumindest nicht so, wie er erhofft hatte.

Ich hatte mich ihm nicht wieder an den Hals geworfen. Ich hatte ihn nicht einfach wieder geküsst. Aber ich würde ihn auch nicht verdächtigen, wenn er nur sagte, dass er es nicht gewesen war. Und ich wollte das auch glauben. Es deutete nur so viel darauf hin, dass dem nicht so war.


Ich hatte kurz innegehalten, bevor ich zu meiner Antwort ansetzte.
„Draco, ich...", weiter kam ich gar nicht. Plötzlich war er wie ausgetauscht. Sein Gesichtsausdruck verzerrte sich und er fuhr mit plötzlich doppelt so lauter Stimme fort.

„Nichts Draco. Ich würde dich am liebsten ausziehen, hier und jetzt und du... du sprichst von einem Fluch und stellst mich als Monster dar. Weißt du, wie verletzend das ist? Summer, das kannst du nicht machen! Ich dachte beinah, ich könnte dir vertrauen, aber du, du verhältst dich genauso wie am Anfang!"

Ich stellte ihn als Monster dar? War das eben sein Ernst? Kurz flammte Wut in mir auf. Nachdem er mich ewig verarscht hatte als Rebellin und Freak war nun ich die Böse?

Er wich noch einen Schritt zurück, fuhr sich durch die Haare. Wandte den Blick ab. Bei den nächsten Worten war mir, als würde jemand meinen Magen zerquetschen.

„Vielleicht bin ich ja das Monster, für das du mich hältst. Vielleicht wollte ich Cathy umbringen. Wer weiß, vielleicht bist du die Nächste?"

Seine Stimme war unglaublich kalt und es tat weh, so furchtbar weh. Ja ich wusste, wie es war, das Monster zu sein. Und das hier gerade, das war einfach nicht fair und furchtbar falsch und sollte nicht sein. Ich hätte ihn nicht darauf ansprechen sollen. Ich hätte einfach...

„Draco Malfoy." Meine Augen brannten nun und meine Stimme drohte zu brechen. Was, verdammt noch mal, war los mit mir? Ich wollte das mit ihm ausreden, ich wollte das klären. Und nun klärten wir das. Ich musste mir allerdings eingestehen, dass ich gehofft hatte, das Gespräch würde anders enden.

„Nein. Weißt du was? Vergiss was ich vorhin gesagt habe. Das hier-", er deutete auf uns, „Das hier ist soeben zum letzten Mal passiert, hörst du? Wir werden uns nicht mehr treffen, nicht mehr miteinander reden, es sei denn es MUSS sein. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!"

Seine Stimme war hart und kalt und emotionslos und noch bevor er fertig gesprochen hatte drehte er sich um und marschierte davon. Als er die kleine Wolke aus Wärme verließ zuckte er kurz zusammen und schüttelte kaum merklich den Kopf.

Dann ging er weiter, ohne sich noch einmal umzuwenden.

Und ich stand da, allein, die Tränen rannen heiß über mein Gesicht, während ich ihm nachstarrte.

Irgendwann schoss mir ein Gedanke durch den Kopf.
Malfoy hatte nicht beteuert, unschuldig zu sein.


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Es freut mich zu sehen, dass die Geschichte in immer mehr Leselisten rutscht <3 

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt