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Bald machten wir uns auf den Weg nach unten in den Hof. Blake ließ mich nicht mehr so richtig los, er war irgendwie zu betrunken um zu bemerken, wie sehr er mir gerade auf die Nerven ging. Ich hatte mir immerhin etwas Luft erkämpfen können und hoffte nun, dass er mich auf dem Weg nach unten vielleicht losließ, indem er mich einfach vergaß oder so. Ich hatte eher mäßiges Interesse an einem Mitternachtskuss. Zumindest was ihn betraf.

Nun schwankte er - leider noch immer mit mir im Arm - die Treppe hinab. In Richtung Tür. Als er sich am Geländer stützen musste, witterte ich meine Chance und entwischte ihm. Dann blieb ich ein paar Sekunden einfach neben ihm stehen. Nein, er schien meine Abwesenheit nicht einmal bemerkt zu haben und offenbar gerade zu vergessen, wo er eigentlich hinwollte. Zeit, erleichtert aufzuatmen. Nun wäre es nett gewesen, Neville wieder zu finden.
Damit ich jemanden hatte, mit dem ich mich unterhalten konnte.

Dies scheiterte allerdings kläglich. Ich hatte mich nach ihm umgesehen, während der Strom an Schülern mich mitgerissen hatte, doch als ich am Hof ankam, erkannte ich, dass ich hier absolut niemanden finden würde. Ich beschloss stattdessen, mich alleine nach vorne ans Geländer zu bahnen. Dank meiner bescheidenen Körpergröße stellte dies kein allzu großes Problem dar, und ich kam passend zum letzten Countdown ganz vorne an.

10... 9.... 8....

Die Menge begann mitzuzählen, es wurde immer lauter und die Spannung stieg.

7... 6... 5...

Ich stimmte grinsend mit ein.

4... 3...

Plötzlich spürte ich eine Präsenz hinter mir, anders als die anderen. Ein Schauer lief meinen Rücken hinab, und auch ohne mich umzudrehen wusste ich, wer da hinter mir stand.

2... 1...

Er legte vorsichtig die Arme um meine Taille und trat noch einen Schritt näher. Ich hielt die Luft an.

Dann, in dem Moment, da alle jubelten und mit den Blicken den ersten Feuerwerkskörpern in die Luft folgen konnte ich nicht mehr. Ich wandte mich in seinen Armen um, und unsere Blicke trafen sich. Ich bebte innerlich, wirre Aufregung, Freude, Hass und Abscheu lieferten sich einen heftigen Kampf. Ich dachte erst, ich wäre nicht sicher, welches meiner Gefühle gewinnen würde, doch im nächsten Moment wurden mir seine Arme, seine Nähe nur allzu bewusst. Ich konnte nicht anders. Ich konnte nicht mehr denken, mein Körper machte sich einfach selbstständig – wieder – als ich meine Hand in seinen Nacken legte und Draco Malfoys Mund zu meinem herabzog. Als sich unsere Lippen berührten, war es, als würde ich innerlich explodieren. Gleichsam mit den Feuerwerkskörpern. Ich vergaß die Leute um mich herum, es war mir egal, uns beachtete sowieso keiner. Draco schnappte keuchend nach Luft, dann zog er mich noch näher heran.

Und für einen Moment war ich glücklich.



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So da wären wir mit einem weiteren Teil.

Und wenn ich damit ein Lächeln auf euer Gesicht zaubern konnte, bin ich hiermit offiziell glücklich 😉

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt