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Ich wurde zur Krankenstation gebracht. Dort wurde ich, als feststand, dass mir nichts fehlte, ausgefragt über das, was eben passiert war, doch ich war viel zu sehr unter Schock, um eine Vernünftige Antwort zu geben.
Irgendwann ließen sie es bleiben.
Irgendwann schlief ich ein.

Als ich in der Nacht von einem Geräusch aus dem Schlaf gerissen wurde, war ich erst einmal orientierungslos, bis ich den Krankenflügel erkannte. Als mir die Geschehnisse wieder einfielen, sprang ich regelrecht aus meinem Bett.

Draco musste auch hier sein. Wenn er denn noch lebte.

Leise huschte ich zwischen den Betten hindurch, bis ich schließlich einen blonden Haarschopf und einen friedlich schlafenden Jungen erkennen konnte, der normal und ruhig atmete und lebte und nicht fast tot war.

Ich seufzte erleichtert auf.

Dies schien er gehört zu haben, denn plötzlich bewegte er sich und hob gleich darauf den Kopf.

„Summer", stellte Draco mit brüchiger Stimme fest. Ich konnte nicht anders. Als ich seinen Blick sah und seine Stimme hörte, stürmte ich zu ihm und setzte mich auf die Bettkante, um ihn nicht zu zerbrechen, als ich ihm in die Arme fiel.

„Oh, Draco, du lebst", hauchte ich erleichtert. Er hielt mich eine Weile einfach schweigend fest, ehe er mich losließ und prüfend ansah.

„Du warst dort, oder? Du hast mich gerettet", flüsterte er. Ich nickte und er zog mich wieder zu sich heran.

„Ich habe die Lehrer reden gehört. Sie haben was von dir gesagt, und dass sie Harry bestrafen wollen, aber Dumbledore braucht ihn", sagte er leise und verächtlich, das Wort brauchen spuckte er regelrecht aus.

„Sie gehen gemeinsam gegen Du-weißt-schon-wen vor", hauchte ich leise in sein Ohr, sodass es niemand, der eventuell noch hier war, hören konnte.

„Gemeinsam? Das heißt, sie haben einen Plan?", fragte er nun beinahe sprachlos. Ich kuschelte mich an seine Schulter, ehe ich antwortete.

„Er hat seine Seele gespalten", wisperte ich. „Und sie müssen alle Teile zerstören. Und sie werden es tun, Draco." Der Schauer, der ihn auf meine Worte hin durchfuhr, war regelrecht spürbar, und ich zog ihn noch enger zu mir hin.

„Sie werden ihn trotzdem nicht aufhalten, wie soll das nur möglich sein?", sagte er mehr zu sich selbst als zu mir. Ich antwortete nicht, sondern hielt ihn einfach nur schweigend fest. Es schien mir, als wäre es das, was er nun brauchte.

„Sie werden nicht so schnell sein. Ich muss trotzdem weitermachen, und wenn Dumbledore nicht mehr ist, was dann? Wer macht dann weiter? Potter allein wird es wohl kaum schaffen", fuhr Draco leise fort und traf mich damit direkt in der Seele. Ja, was war dann? Dann war es vorbei, oder nicht?

Nun lag es an Draco, mich enger zu sich zu ziehen und sein Kinn sanft auf meinem Kopf abzulegen.

„Ich weiß es nicht", wisperte ich, als ich schließlich die Worte dazu fand.

„Oh Summer", erwiderte Draco und seufzte. „Es tut mir so leid, dass ich das tun muss." Vorsichtig richtete ich mich auf und sah ihn an. Auf meinen besorgten Blick ihn streichelte er mit der Hand sanft über meine Wange.

„Aber ich werde auf dich aufpassen. Ich werde mein Bestes geben, ich verspreche es. Ich werde dich beschützen." Kurz sah ich ihn einfach sprachlos an. Was er da sagte, war unkontrollierbar und auch unmöglich und doch, ich wollte mich an die Hoffnung klammern, dass Draco mich schützen konnte und dass die ganze Sache irgendwie gut ausging.

Vorsichtig lehnte ich mich ein wenig näher zu ihm, unschlüssig, ob es eine gute Idee war, da zog er mich auch schon zu sich hin und presste seine Lippen auf meine. Es war ein verzweifelter Kuss, beinah, als würden unsere beiden Leben davon abhängen, und irgendwie taten sie das auch.

Als Draco mich auf seinen Schoß zog und die Arme um meinen Körper schlang, wollte ich, dass die Welt stehen blieb und der Moment für immer uns gehörte und für eine Weile... tat sie das auch, oder es fühlte sich zumindest so an.

„Draco?", flüsterte ich. Als Antwort wurde ich nur noch enger an ihn gezogen. Ich schloss die Augen. Bei ihm zu liegen, an ihn gekuschelt und in seinen Armen, war ein Versprechen, welches wir beide halten wollten.

Es war der friedvollste Moment, den ich seit einer Weile erleben durfte und ich war mir sicher, Draco ging es nicht anders.

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt