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Enjoy <3

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Ich saß wartend im Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Bald war es soweit. Der Zug war bereits in Hogwarts angekommen, sie mussten nur noch vom Bahnhof zum Schloss kommen.

Ja, ich vermisste meine Freunde. Seit meinem Streit mit Malfoy waren sechs Tage vergangen, in denen ich nicht wirklich viel zu tun gehabt hatte.
Ich hatte viel Zeit in der Bibliothek verbracht, mit einsamen Spaziergängen, oder auch in meiner anderen Form (versteckt natürlich). Auf Malfoy hatte ich nur zwei Mal beim Essen einen Blick erhaschen können.
Und ich hatte viel geweint. Ich wurde mir meiner widersprüchlichen Gefühle nicht klar. Und das machte mich psychisch fertig.
Ich fragte mich immerzu, was er nun dachte. Ob er mich hasste. Auch wenn der Gedanke eigentlich irrelevant war, da ich nicht einmal wusste, ob ich ihm trauen konnte, schwirrte mir der Gedanke nun immer wieder im Kopf herum.
Hasste er mich?
Ich hasste mich selbst dafür.

Mit niemandem über das sprechen zu können, was vorgefallen war, machte mich schier wahnsinnig. Gut, das konnte ich mit den anderen ebenso wenig, doch deren Gespräche lenkten mich zumindest ab und ihre gute Laune war ansteckend.

Nur dass es diesmal nicht weit war mit der guten Laune.
Die finsteren Gesichter konnte sogar ein Blinder erkennen.
„Hey... Ist etwas passiert?", fragte ich zögerlich.

„Todesser", erklärte Harry nur finster. Ich saß mit einem Schlag aufrechter.
„Was? wo?", fragte ich entsetzt. Meine Gedanken rasten. Waren wir alle in Gefahr?

„Nein nein, beruhige dich", erklärte Harry nun, „Sie haben uns bei Ron zuhause angegriffen, hier ist alles in Ordnung."

„Sie haben das Haus niedergebrannt!", rief Ron aufgebracht. „Scheißkerle, ich versteh gar nicht, warum sie Malfoy nicht aus der Schule schmeißen, wenn seine Eltern doch beide Todesser sind!"

Okay, Ron war sehr aufgebracht. In dieser Sache war Malfoy allerdings unschuldig.

„Aber er war die ganze Zeit hier in der Schule, er hat nichts gemacht", erwiderte ich sachlich.

Ich versuchte, möglichst neutral zu bleiben. Wir wussten alle nicht, ob Malfoy schuldig war. Und auch wenn ich im Moment furchtbar widersprüchlich zu Malfoy empfand, von der Sache mit der Kette und meinem Verdacht wollte ich Harry dennoch nicht erzählen.
Er dachte viel zu subjektiv dafür, so gefangen, wie er von seiner Wahnvorstellung von Malfoy als Todesser war.

„Er kann hier genauso gut planen", erklärte Harry. Genau das meinte ich vorhin. Dennoch hatte er ja nicht Unrecht.
Meine Gedanken verwirrten sich immer mehr.

„Wieso verteidigst du ihn überhaupt?", fragte Harry nun an mich gewandt. Ich erstarrte kaum merklich.
Nur nicht rot werden, dachte ich mir und blinzelte, bevor ich antwortete. Die Antwort schmerzte mich und gleichzeitig erkannte ich den Wahrheitsgehalt in ihr.
Es war das, was ich Malfoy auch hätte sagen sollen. Oder noch sagen musste.

„Weil ich weiß, wie es sich anfühlt, als Monster und Freak behandelt zu werden. Und das werde ich niemandem antun, bevor ich nicht handfeste Beweise habe."


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Damit hätten wir ein weiteres Kapitel, leider eher kurz. Bald wird es ein wenig spannender... ;)

Feuer - A Draco Malfoy FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt