•PROJEKTVORSTELLUNG•

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In den nächsten Tagen beschäftige ich mich, neben dem Surfen, mit dem Cheerleader Training und unserem Biologie Projekt. Ich habe alle Aufzeichnung erneut überarbeitet. Da ich nicht die Telefonnummern meines Teams besitze, muss ich mit ihnen vor dem Unterricht alles besprechen. Im Großen und Ganzen habe ich die ganze Arbeit geleistet. Sie haben nicht einmal versucht zu helfen. Sie fanden es als nicht angebracht mir bei den Aufzeichnungen zu helfen. Was habe ich auch von ihnen erwartet? Das sie mitarbeiten?

An einem Mittwoch bleibe ich länger in der Schule. Ich habe sie dazu überredet, dass wir nachdem Training die Aufzeichnungen uns gemeinsam ansehen, damit sie einen Plan haben, wovon wir dann reden. Ich lege die Pompons beiseite und hole aus meinem Rucksack meine Aufzeichnung hervor. Um Zeit zu schinden, trinke ich meine Wasserflasche aus und probe schon einmal meinen Text.

Ab und zu schaue ich auf die große Tür. Keine Spur von ihnen. Ich schaue ich auf die Uhr. Nach 16 Uhr. Wenn sie jetzt nicht auftauchen, gehe ich nachhause und versuche den Vortrag allein zu bearbeiten. Ich stehe auf, laufe zur Tür zu und will sie öffnen, doch jemand kommt mir zuvor. Die Tür schlägt mir ins Gesicht und ich falle zu Boden. Schmerzend halte ich mir meine Stirn.

„Könnt ihr nicht aufpassen?", frage ich und stehe auf.

„Kannst du nicht aufpassen, wohin du läufst?", kontert Olivia und geht an mir vorbei.

„Wo seid ihr denn gewesen?" Ich bin wütend.

„Reg dich ab. Wir haben doch noch Zeit. Emma, Aria und ich waren noch schnell beim Football Team", sagt Olivia und setzt sich auf eine der Bänke.

„Wie ihr meint. Ich habe eigentlich die ganze Arbeit gemacht, doch wenn ihr nichts sagt, dann bekommen wir alle eine schlechte Note!", fahre ich sie an.

„Und du kannst es dir nicht leisten, eine schlechte Note zu bekommen. Wir wissen es." Oliva rollt genervt mit den Augen.

„Das brauchst du uns nicht noch einmal zu sagen", sagt Emma. Ich glaube, dass es Emma ist. Sicher bin ich mir nicht.

„Wollen wir anfangen? So kommen wir eher nach Hause."

Nachdem wir alles mehrere Male durchgespielt haben, verabschieden wir uns. Es hat eine halbe Ewigkeit gedauert, bis sie es verstanden haben. Am Ende haben wir es geschafft und es klingt so, als hätten sie ebenfalls etwas beigetragen.

Sie gehen, ohne sich zu verabschieden. Ich packe meine Sachen zusammen und gehe nach draußen. Es ist unangenehm geworden. Der Wind ist kühler geworden und bringt eine Gänsehaut über meine Haut. Statt Nieselwetter regnet es wie aus Kübeln. Der Bus fährt nicht mehr und ein Auto habe ich auch nicht.

Das klügste wäre, wenn ich meinen Dad anrufe. Ich wähle seine Nummer und warte bis er abhebt. Leider meldet sich nur die Mailbox. Frustriert lege ich auf. Der einzige Kontakt der mir noch bleibt ist Noah. Während ich warte, stelle ich mich unter dem Vordach der Schule um nicht nass zu werden. Nach zehn Minuten hält ein Range Rover neben mir. Schnell steige ich in das Auto ein und schließe die Tür hinter mir.

„Hey Cheerleader, wie lief das Treffen?" Er sieht mich amüsant an.

„Sie sind zwar spät gekommen, aber besser so als gar nicht. Zudem bin ich gegen eine Tür gelaufen", sage ich und zeige den blauen Fleck auf meiner Stirn.

Noah versucht nicht zu lachen. „Tut mir wirklich leid, wegen der Beule. Du musst besser aufpassen, wohin du läufst."

„Das weiß ich selber", sage ich schnippisch. „Danke, dass du mich so spontan abholst. Ich wüsste echt nicht, wie ich sonst nachhause gekommen wäre."

„Ich helfe gern einer guten Freundin." Er riskiert einen Blick zu mir und schenkt mir ein kleines Lächeln.

Sein Lächeln ist schon süß. Es ist definitiv einzigartig und ansteckend. Die Gefühle kommen wieder auf. Ich muss es einfach riskieren und mich fallen lassen. Ich habe es schon einmal geschafft und werde es wieder schaffen. Was habe ich schon zu verlieren?

Am nächsten Tag ist es so weit. Unsere Projektvorstellung steht bevor. Im Biologie Zimmer angekommen setzte ich mich zu meiner Gruppe und warte bis wir an der Reihe sind. Alle Gruppen vor uns, präsentieren es mit einer gewissen Art, wo ich gleich sehe das alle Mitglieder mitgearbeitet haben. Nun sind wir an der Reihe.

Ich bereite die Power-Präsentation vor und gebe den anderen ihre Karten. Wir begrüßen die Klasse und ich hangle mich am Inhaltsverzeichnis entlang. Wir zeigen die Anatomie des Auges, die Unterschiede zwischen dem Kuhauge und dem des Manschens, die Vorhergehens Weise des Sezierens sowie unsere Eindrücke. Die anderen drei Mädchen beschreiben ihre Eindrücke während des Sezierens. Dabei schildern sie auch ihre Abneigung.

Die Lehrerin meldet sich zu Wort. „Danke. Das war eine schöne Anschauung. Die Aspekte sind logisch und gegliedert aufgebaut. Ihr vier bekommt eine 2."

Es klingelt zur Pause. Die meisten Schüler gehen aus dem Raum raus. Ich versuche Olivia noch zu erwischen. „Wir haben es geschafft!", sage ich und versuche sie aufzuhalten.

Sie bleibt stehen. „Erzähl das Folgende nicht weiter. Wir möchten uns ebenfalls bei dir bedanken. Du hast uns zusammengehalten und hast dafür gesorgt, dass alles so läuft wie es sollte."

Ich bin sprachlos. Die beliebteste Schülerin, welche komplett von sich überzeugt ist und eine komplette Bitch ist, bedankt sich bei mir. Ich hätte gedacht, dass sie einfach so weiter gehen, ohne mich zu beachten.

„Für die Note, habe ich es gern gemacht."

„Ich weiß!", sagt sie. "Bis zum Training." Ein Hauch von einem Lächeln zeichnet sich auf ihrem Gesicht ab.

Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Ab jetzt werden wir wieder getrennte Wege gehen. Doch mein Instinkt sagt mir, dass ich sie öfters sehen werde, als mir lieb ist.

The Cheer SurferWhere stories live. Discover now