•PARTY, SEX, DROGEN•

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Wie stelle ich es an in einer Woche unbemerkt aus dem Haus zu kommen? Für mich ist die Party wichtig. Alle meine Freunde werden anwesend sein. Was würden sie sagen, wenn man selbst nicht auftaucht? Zudem werden haufenweise Fotos gemacht, welche dann in den sozialen Medien auftauchen und man wird nicht verlinkt. Das kann ich mir nicht leisten. Nicht jetzt.

Ich muss ihn dazu bekommen zu dem Zeitpunkt, wo mich Lucas abholt, schlafen zu gehen. Wenn ich erwischt werde, weiß ich nicht welche Strafe ich als nächstes bekommen werde. Womöglich Hausarrest auf Lebenszeit.

Jeden Tag werde ich jetzt zur Schule gefahren und auch wieder abgeholt. Es nervt jede Minute mit ihm im Auto zu verbringen. Was sollte der Kommentar über meine Haare? Ich kann doch machen was ich möchte. Sie gefallen mir ebenso besser.

Olivia und Aria haben schon versucht mit ihm zu reden. Sie haben ihn sogar vorgeschlagen, dass Lucas mich sofort nach der Schule nach Hause fahren würde, doch das hat er sofort abgelehnt. Ich habe ihn noch nie so erlebt. Mit ihm kann ich überhaupt nicht reden. Er ist so stur. Das habe ich wohl von ihm.

Gestern hat mir Olivia ein Geschenk in der Schule überreicht. Es ist ein neues Outfit für die Party, welche heute Abend stattfindet. Ein schwarzes, enganliegendes Kleid mit einer rosafarbenen Jacke aus Kunstpelz.

Zuhause verstecke ich die Sachen unter meinem Bett. Natürlich nur für den Fall, dass mein Dad reinkommt. Die Tür geht auf und der Teufel in Person kommt in mein Zimmer.

"Was machst du hier in meinem Zimmer?", frage ich gelangweilt nach.

"Die Frage ist, was machst du da?" Er verschränkt seine Arme vor der Brust.

Ich drehe mich um. "Ähm...gar nichts." Dabei versuche ich so unschuldig wie möglich zu klingen.

„Du weißt, dass du das Haus nicht verlassen darfst. Du kannst dir gerne heute Abend eine Pizza bestellen. Vielleicht kommt Noah vorbei. So musst du nicht allein den Samstagabend verbringen."

Ich meide seinen Blick. "Auf keinen Fall. Ihm erlaubst du zu mir zu kommen, aber meinen Freunden nicht. Das ist ungerecht."

"Sie passen nicht zu dir, Violet. Sprich doch mal mit Noah." Er versucht auf mich einzureden.

"Mit ihm möchte ich aber nicht reden." Damit wende ich mich von ihm ab und gehe ins Badezimmer. Ich lasse extra laut die Tür ins Schloss fallen. Ein Beweis, dass ich keine Lust habe zu reden.

Ich warte noch einen Augenblick, bis ich seine entfernenden Schritte höre, ehe ich die Dusche anstelle. Er soll schließlich nicht mitbekommen, dass ich am späten Nachmittag duschen gehe. Mit einem Handtuch um meinen Körper husche ich in mein Zimmer und verriegle die Tür.

Ich ziehe das Outfit an und schminke mich für Party. Ich lege den Lippenstift beiseite, als mein Handy vibriert. Es ist Lucas.

„Was gibt's?", frage ich flüsternd nach.

"Ich stehe vor deinem Haus. Dein Dad scheint nicht in den vorderen Räumen zu sein."

Erleichtert atme ich aus. „Ich komme gleich."

Schnell packe ich die nötigen Sachen in die Tasche und hänge sie mir um. Mit leisen Schritten verlasse ich mein Zimmer und horche auf der Treppe, ob die Luft rein ist. Der Fernseher ist laut gestellt. Vom weiten kann ich meinen Dad schnarchen hören. Es wäre zu riskant vor seiner Nase aus dem Haus zu gehen. Er könnte Aufwachen und dann wäre es mit der Party.

Schnell gehe ich wieder nach oben und schließe leise die Tür. Ich öffne vorsichtig das Fenster und klettere auf das Dach. Auf allen vieren gebeugt, robbe ich um das ganze Haus bis zur Vorderseite. Ein kurzer Blick nach unten genügt, um leichte Panik zu bekommen. Ich darf nicht herunterfallen. Mit zusammengekniffenen Augen versuche ich das Regenrohr herunter zu klettern.

The Cheer SurferWhere stories live. Discover now