•FREUNDE FÜRS LEBEN•

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Sonnenstrahlen tanzen auf meinem Gesicht. Ich liege in meinem alten Bett. Um mich herum steht meine Vergangenheit. Seite an Seite mit der Gegenwart und Zukunft.

Müde stehe ich auf und gehe zur Balkontür. Ich habe gestern Nacht vergessen die Rollläden herunterzumachen. Ansonsten wäre ich jetzt noch im Land der Träume.

Draußen kann ich sehen, wie die Sonne langsam über dem Pazifik aufgeht. Mit einem Ruck öffne ich die Balkontür und trete heraus. Eine leichte Prise weht mir ins Gesicht.

Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und strecke mich ausgiebig. Wenn ich so lange auf die Wasseroberfläche schaue, möchte ich umso mehr in ihr eintauchen.

Mit dem Gedanken gehe ich zurück in mein Zimmer und schließe die Tür. Da die Temperatur in der Mittagszeit ihr am höchsten ist, ziehe ich alle Rollläden herunter, um es einigermaßen kühl zu haben. Ich gehe in mein Badezimmer und fange mir die Zähne zu putzen. Anschließen nehme ich eine kalte Dusche, um wach in den Tag zu starten. Meine Haare kämme ich gut durch und binde sie in einen hohen Zopf.

Nur in meinen Schlafsachen bekleidet, gehe ich die Treppe herunter. Ich rieche den Duft von frisch gemachtem Rührei mit Paprika und Käse. Hungrig folge ich dem Duft und komme auf die Terrasse, wo meine Mutter schon auf mich wartet.

Sie sitzt an einem Tisch der mit viel Obst, diversen Brötchen, Aufstrich sowie Säfte gedeckt ist. Ich setzte mich neben sie.

„Guten Morgen, mein Schatz. Wie hast du geschlafen?"

Ich nehme mir Rührei und ein Brötchen. „Ganz gut."

Sie lächelt mich an.

„Ist etwas?"

„Nein, nur ich bin erstaunt, wie du dich verändert hast. Surfst du noch?"

„Ja, erst hat es mir Dad verboten, doch nach einer geraumen Zeit hat er das Verbot aufgehoben."

Sie legt ihr Besteck beiseite. „Warum hat er es dir verboten?"

„Du weißt ja noch was mit Keira passiert ist. Er hatte Angst, dass mir das gleiche widerfährt."

„Hast du noch Kontakt zu Keira oder Taylor?"

Ich schüttle den Kopf. „Leider nicht."

„Ihr geht es wieder besser. Es war ein komplizierter Oberschenkel Bruch. Doch nach ein paar Wochen und jeder Menge Therapie ging es aufwärts. Wie wäre es, wenn du heute surfst? Das Wetter eignet sich perfekt dafür und vielleicht sind sie ja auch draußen auf der Suche nach der einen Welle?"

Ich schaue auf das Meer. „Vielleicht."

Sie geht ins Haus und kommt kurze Zeit später mit einem Surfboard zurück. Es ist mein altes Surfboard, welches ich vor fast einem Jahr benutzt habe. Begeistert und gerührt zugleich stehe ich auf und laufe zu ihr, um das Brett anzufassen.

Ich sehe ungläubig zu ihr. „Du hast es noch?"

„Natürlich. Nur weil dein Vater und ich uns geschieden haben, heißt das doch noch lange nicht, dass ich deine Sachen wegwerfe und verleugne."

„Danke! Du bist die Beste." Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange.

„Ab nach oben mit dir."

Ich renne die Treppen hinauf. In meinem Zimmer krame ich nach einem alten Bikini und ziehe ihn mir an. Unten sitzt meine Mutter noch am Tisch und trinkt in Ruhe ihren Kaffee.

„Viel Spaß. Sag den anderen einen Gruß von mir."

Ich gehe an ihr vorbei und steige auf das Geländer. Zuerst werfe ich das Board auf die Wasseroberfläche, ehe ich hinterher springe. Ich tauche in das kühle Nass und atme erleichtert aus, als ich an der Oberfläche wieder auftauche. Ich greife nach meinem Board. Mit einem Ruck ziehe ich mich aufs Board und paddle los.

The Cheer SurferWhere stories live. Discover now