•EIN DATE MIT NOAH? PART 1•

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Die Zeit rückt näher, wo ich mich für neue Fächer für das zweite Halbjahr entscheiden muss. Es sind simple Gedanken die ich hege. Aber es beschäftigt mich. Ich mache das für meine Zukunft. Ich sitze in der vorletzten Reihe im Bus und krizle auf meinem Block herum. Ich wäre mit Noah gefahren, doch er sah am Tag des Spiels nicht gerade begeistert aus. Besonders, da ich auf den Schultern von Lucas Price saß.

Trotz der neuen Bekanntschaften, halte ich mich bedeckt. Ich sehe ein paar Jungs aus der Mannschaft. Sie winken mich zu sich, doch ich lehne höflich ab. Ich kenne sie nicht gut genug, um mich gleich zu ihnen zu setzten. Es könnte verzweifelt rüberkommen. Verzweifelt bin ich nicht.

An der Schule steige ich aus und laufe mit den Massen ins Gebäude. Zwischen all den Schülern kommt mir April entgegen. Sie begrüßt mich mit offenen Armen.

„Ich kann es nur wiederholen. Du warst unglaublich!", sagt sie und zieht mich aus der Menge.

„Zum fünften Mal, danke", sage ich während wir die Gänge entlanglaufen.

„Der Lippenstift stand dir ausgezeichnet. Wieso trägst du ihn nicht öfters?"

„Ich bin kein Fan von Make-Up. Rot finde ich zu gewagt."

„Trau dich! Nach der Vorstellung kannst du dir das wirklich leisten", sagt sie und kichert. „Am Ende bekommst du noch eine Einladung zum Prom Ball von einen der Footballer."

„Sei nicht albern. Das wird definitiv nicht passieren."

„Lass dich überraschen."

Der gesamte Tag besteht aus Tests. Literatur über „Gatsby". Gefolgt von Mathematik. Da ich eine der Ersten war, welche den Test abgegeben hat, muss ich auf die anderen warten. Ich hole mein Block heraus und kritzle weiter. Ich zeichne umher, bis das gesamte Blatt voll ist. Ich blättere es um und finde einen Zettel auf der nächsten Seite. Wo kommt er so plötzlich her? Es muss eine geheime Botschaft sein. Ein Liebesbrief. Oder eine Drohung. Ich entfalte ihn so, dass nur ich ihn lesen kann.

"Violet, ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll. In den letzten Tagen habe ich über unsere Freundschaft nachgedacht. Ich möchte mehr als nur dein platonischer Freund sein. Würdest du dir vorstellen mit mir heute Abend auf ein Date zu gehen?

Bitte ankreuzen: Ja/ Nein/ Vielleicht"

Der Absender ist anonym, doch ich kann mir schon denken von wem er geschrieben ist. Noah. Er hat wirklich Gefühle für mich entwickelt. Ich habe ihn bis jetzt nur als Freund gesehen. Ein Kumpel zum Reden. Mehr nicht. Ein paar Schmetterlinge waren schon in meinem Bauch. Doch reichen sie um eine Beziehung aufzubauen? Ich weiß nicht was ich machen soll. Soll ich zusagen und ihm dadurch Hoffnung machen? Oder ablehnen und ihm das Herz brechen und die Freundschaft aufs Spiel setzten.

Ich soll mich mehr trauen und mehr aus meinem Leben machen, als das Leben eines Mauerblümchens zu leben.

Also setzte ich mein Kreuz bei „Ja". Vielleicht werden sich mehr Gefühle mit der Zeit entwickeln.

Ich versuche den Zettel so unauffällig wie möglich zu seinem Besitzer zurückzubringen. Die Antwort schafft es in den Rucksack. Kurze Zeit später erlöst uns die Klingel von der Reise der Algebra.

Zur Mittagspause sind die Gänge wie immer voll. Die Schüler strömen alle in eine Richtung. Da heißt es mit dem Strom schwimmen oder du gehst unter. In der Menge begegne ich auch Olivia, Emma, Aria, Jayden, Jacob und Lucas. Sie nicken mir kurz zu, wobei Lucas mir ein Zwinkern schenkt. Ich erröte leicht und bete, dass er es nicht sieht. Doch Jacob scheint es bemerkt zu haben und stupst ihn von der Seite an. Super! Jetzt weiß er, dass ich ihn attraktiv finde. Wieso bekomme ich diese Gefühle, wenn ich ihn sehe und nicht Noah? Weil er vergeben ist? Oder ein Bad Boy ist?

Ich drehe mich um und laufe schneller zum Eingang der Cafeteria. Dort muss ich mich zu unserem Tisch durchkämpfen. Völlig außer Atem setzte ich mich auf meinem Platz. Jeden Tag kann ich das nicht mitmachen. Irgendwann platzt mir noch der Kragen.

Der Rest der Gruppe kommt mit der Zeit auch bei mir an. Sie sehen genauso aus wie ich. Genervt. Noah stellt mir einen Teller hin. Ich schaue zu ihn.

"Damit du uns nicht vom Stuhl fällst", sagt er.

"Danke." Ich nehme die Gabel, welche er mir gibt und fange an meine Spagetti zu essen. Sie sind nicht so übel, wie ich gedacht habe.

"Könntest du mir noch einen Löffel geben? Mit der Gabel geht es nicht so gut."

"Klar, hier." Er reicht mir den Löffel und sieht mich intensiv an.

"Erneut, danke."

Über den Zettel verliert er währen der Pause kein Wort. Auch ich halte mich zurück. Schließlich möchte ich nicht, dass sich unsere Freunde unnötig Hoffnungen machen. Am Ende werden sie noch enttäuscht.

Nach der letzten Schulstunde gehen wir alle von den Umkleiden auf den Parkplatz. April und Alyssa fahren mit dem Bus, doch Noah hat mir angeboten bei ihm mitzufahren. Ich willige ein.

Während der Fahrt reden wir nicht. Nur das leise Summen aus dem Radio ist zu hören.

"Danke, für die positive Antwort", sagt er. „Wäre es dir recht, wenn ich um sieben bei dir bin?"

"Ist ne gute Zeit. Was machen wir?", hacke ich neugierig nach.

"Das wird eine Überraschung. Doch ich würde mich trotz allem warm anziehen."

„Werd ich mir merken."

Mehr reden wir nicht. Ich bin mal wieder kühler gegenüber ihm geworden. Es ist ungewollt. Ich bin mir nur unsicher. Ich weiß nicht was ich will. Freundschaft oder mehr?

Zuhause gehe ich sofort in mein Zimmer und mache meine Hausaufgaben. Auch wenn ich in wenigen Stunden ein Date nach ein paar Jahren habe, geht die Bildung vor.

Nach einer halben Stunde bin ich fertig und beginne mich für heute Abend zurecht zu machen. Eine heiße Dusche lässt mich entspannen. Nach dem eincremen suche ich mir warme Sachen heraus. Einen Überziehpullover und kurze Hose. Letztendlich beschließe ich den Pullover meiner alten Schule zu tragen. Das Team Maskottchen ist auf der Vorderseite aufgedruckt. Die West High Sharks. Das beste Australien Football-Team des Bezirks. Ich habe es geliebt mit meinen Freunden die Spiele anzusehen und darauf zu wetten ob wir gewinnen oder verlieren. Oft habe ich einige Dollars verloren. Ich sprühe noch schnell etwas Parfum auf meinen Hals, ehe ich die Treppe hinunter gehe.

The Cheer SurferDonde viven las historias. Descúbrelo ahora