•DAS DATE MIT LUCAS•

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Heute gehe ich auf das Date mit Lucas. Ich bin nervös. Der Abstand zu Noah fällt mir immer noch schwer. Ich sollte lernen loszulassen und mich auf etwas Neues einlassen. Auch wenn ich gern mit meinen alten Freunden reden würde, doch die Wahrscheinlichkeit eine vernünftige Antwort zu bekommen ist gering. Ich habe neue Freunde und ein Date mit dem beliebtesten Jungen der gesamten Goodwin High.

Mir bleiben noch drei Stunden, bis Lucas vor der Tür steht. Ich schalte den TV aus und gehe ins Badezimmer. Erleichtert lege ich mich in die heiße Badewanne. Der Schaum bedeckt mich und fällt in kleinen Flocken auf den Boden. So könnte ich Stunden lang verbringen.

Mit einem Handtuch umwickelt sowie einer Maske auf dem Gesicht kehre ich aus der Oase der Entspannung zurück und lege meine Sachen raus. Da sich der Pier am Strand befindet und es relativ warm ist, kann ich leichte Kleidung anziehen. Mein Make-Up fällt wie jeden anderen Tag aus. Dezent mit einem Eyecatcher. Nachdem ich mi meine Haare zu einem Zopf gebunden habe und ein paar Spritzer meines Parfüms aufgelegt habe, läutet die Klingel. Ich packe meine Sachen in eine kleine Tasche und gehe leise die Treppenstufen herunter.

Auf der Hälfte der Stufen bleibe ich stehen und schaue in zwei unterschiedliche Gesichter. Mein Dad sieht mich mit einem gezwungenen Lächeln an. Seine Augen strahlen nicht. Ich glaube ihm ist es unangenehm, dass ich mit Lucas ausgehe. Er wiederum schenkt mir sein schönstes Lächeln. Lucas zieht mich in eine lange Umarmung. Mein Dad unterbricht die Nähe mit einem Räuspern.

„Sie soll um 22 Uhr wieder hier zuhause sein. Kein Alkohol, keine Drogen und lass deine Hände bei dir. Habe ich mich klar ausgedrückt?" Er sieht ihn mahnend an.

„Natürlich, Sir." Mein Dad schaut ihn mit einem strengen Blick an, ehe er uns gehen lässt.

Gemeinsam laufen wir zu seinem Tesla. Er ist hält mir die Tür auf und ich steige in das moderne Auto ein. Nur kurze Augenblicke später sitzt Lucas neben mir und startet den Motor. Die Route führt uns direkt am Meer entlang auf der CA-1 N und der CA-1 S.

Lucas lässt die Fenster herunterfahren. Frischer Wind weht durch das Auto und lässt meine Haare im Wind wehen. Im Radio läuft leise Musik. Eine angenehme Stille breitet sich aus. Wir beide sind in Gedanken verloren. An und zu wirft mir Lucas einen Blick zu.

Von der Ferne aus kann ich die Lichter des Santa Monicas Pier sehen. Sie sehen aus wie eine eigene kleine Stadt, in der man sich verlieren kann. Nachdem Lucas einen Parkplatz gefunden hat, steigen wir aus und gehen in die Richtung des Piers. Je näher wir darauf zu gehen, desto lauter wird die Musik der Fahrgeschäfte. „Wo willst du als erstes hin?", fragt er.

„Ist mir egal, wohin willst du denn?"

Seine Augen leuchten auf. „Komm mit." Er umschließt seine Finger mit meinen und zieht mich zu einer Achterbahn. Sie ist zwar klein, dafür hat sie enge Kurven. Er bezahlt zwei Karten und gemeinsam steigen wir in einen der Wagons. Kurze Zeit später rollt er los. Die ganze Fahrt über, werden wir hin und her gewirbelt.

Nach diesem Geschäft fahren wir noch die Seaside Schaukel. Wir laufen auf den Pacific Plunge zu, wobei ich erst beim näheren Betrachten erkenne, um was es sich handelt. Wir werden uns im freien Fall befinden.

Panik steigt in mir auf. Ich schaue angsterfüllt zu Lucas. „Hey, alles wird gut. Es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Ich halte auch Hand."

„Wenn ich tot bin, dann bringe ich dich um."

Nur zögernd betrete ich das Fahrgeschäft. Wir setzten uns nebeneinander und er greift nach meiner Hand. Beruhigend fährt er mit seinem Finger über meine. Es beruhigt mich ein wenig. Doch die Angst ist immer noch da. Die Fahrt beginnt wir werden hochgezogen. Mit jedem Meter, dem ich vom Erdboden entfernt bin, bekomme ich mehr Angst. An dem höchsten Punkt bleiben wir stehen. Mein Herz springt mir fast aus der Brust. Ich kaue auf meiner Lippe herum.

„Hey, schau mich an. Sie die Sonne geht unter." Lucas deutet mit der anderen Hand auf den Sonnenuntergang. Ich habe mich die ganze Zeit mit der Entfernung zum Boden beschäftigt und mir die grausamsten Unfälle ausgemalt, dass ich das Schönste ignoriert habe. Das Meer ist in orangen Tönen getaucht und glitzert in den letzten Sonnenstrahlen. Ich bin so von diesem banalen Phänomen gebannt, dass ich nur kurz Aufschreie, als wir heruntergestoßen werden. Wir steigen aus und laufen zwischen den anderen Fahrgeschäften entlang.

„Wohin jetzt?", frage ich ihn.

„Wie wäre es, wenn ich dir ein Teddybär schenke?"

„Wenn du das schaffst?" Ich sehe ihn herausfordernd an.

„Glaubst du mir das etwa nicht? Ich werde es dir zeigen."

Wir gehen zu einem Basketball Stand. Dort zahlt er für 4 Würfe. Den Ersten Korb trifft er. Ebenso den zweiten. Insgesamt hat er drei von vier Körben getroffen. Somit bin ich jetzt die Besitzerin eines großen, braunen und flauschigen Teddybären.

„Der ist süß. Ich glaube ich nenne ihn Lucas."

Er grinst mich an. „Wie wäre es, wenn wir Riesenrad fahren?"

Ich nicke stimmend ein. So laufen wir gemeinsam zum Riesenrad, welches uns mit seinen leuchtenden Farben magisch in den Bann zieht. Wir setzten uns in eine Gondel. Den Teddybär setzte ich an Rand der Gondel. So rutsche ich automatisch näher zu Lucas. Er legt einen Arm um meine Schulter und zieht mich zu sich. Das Riesenrad beginnt sich zu drehen und wir werden in die Lüfte gehoben. An der Spitze angekommen, bleibt die Gondel stehen. Von dieser Höhe haben wir die perfekte Aussicht. Die bunten Fahrgeschäfte und der Strand liegen weit unter uns. Das bunte Treiben auf dem Pier gerät in Vergessenheit. Was zählt ist der Augenblick. Lucas und ich.

Lucas legt seine Hände auf meine Wangen. „Weißt du eigentlich, wie perfekt du bist?"

Ich sehe ihn sprachlos an. So etwas hat selbst Noah nicht gesagt.

„Ich bin froh, dass dich Olivia und die Mädels ins Boot genommen haben. Ohne sie wären wir uns nie begegnet." Er fährt mit seinem Daumen über meine Lippen. „Es war die richtige Entscheidung, dich von deinen Freunden loszusagen. Sie verstehen dich nicht und haben dich nie unterstützt. Doch ich unterstütze dich. Das werde ich immer tun."

Seine Augen wandern zu meinen Lippen. Er hält inne, ehe er sich meinen Lippen nähert, bis diese mit seinen verbinden. Ich schmelze in den Kuss hinein. Er unterscheidet sich von denen, welche ich mit Noah geteilt habe. Leidenschaftlicher. Verlangend. Lustvoller.

Das Ruckeln der Gondel unterbricht uns. Langsam lösen wir uns voneinander. Lucas legt seine Stirn an meine und lächelt. Ich kann mir ein Lächeln ebenfalls nicht verkneifen. Es ist ansteckend.

Nachdem Riesenrad gehen wir in eine Fotobox. Ich setzte mich auf seinen Schoß und zusammen posieren wir für die Kamera. Es ist merkwürdig ihm so nah zu sein. Nachdem wir mehrere Fotos gemacht haben, beschließen wir diese gerecht aufzuteilen. Lucas steckt sich seine direkt ins Portemonnaie. „Damit ich es immer bei mir trage."

Meine Wangen färben sich erneut rot und ich schaue verlegen beiseite. Er greift nach meiner Hand und zieht mich zum Meer. Ich lehne mich an ihn an und genieße für den Augenblick meine Entscheidung.

The Cheer SurferWhere stories live. Discover now