•FLUCHT NACH AUSTRALIEN•

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Am Abend täusche ich meinem Dad vor, dass ich ins Bett gehe. Ich arrangiere die Kissen so, dass es so aussieht als würde ich schlafen. Leider sieht die Figur missraten aus. Hoffentlich bemerkt er es nicht. Wenn er es doch merken sollte, dann bekomme ich wirklich ein Problem aus welchem ich mich nicht herausreden kann.

Auf leisen Sohlen schleiche ich zur Tür und öffne sie einen Spalt breit. Ich höre wie mein Dad den TV im Wohnzimmer ausmacht und nach oben geht. Auf dem Weg nach oben sieht er mich. Ich meide seinen Blick.

Er hofft, dass ich nicht mehr sauer auf ihn bin. Da hat er sich gewältigt geschnitten. Ich bin in der Tat noch wütend auf ihn. Nach einer Weile schaue ich dann doch auf und sehe, wie er nur wenige Meter vor mir steht. Mein Dad sieht aus, als würde er noch etwas sagen wollen, doch lässt es. Mit einem Kopfschütteln geht er in sein Zimmer und schließt die Tür hinter sich.

Ich lausche noch eine Weile, bis ich mich wirklich versichert habe, dass es ruhig ist. Anschließen drehe ich mich um und schließe leise die Tür. Langsam bahne ich mir den Weg zum Kleiderschrank, wo ich einige Kleidungsstücke in eine große Tasche packe. Mit der Tasche in der Hand schleiche ich ins Bad und packe meine Zahnbürste mit Zahnpasta ein. Danach gehe ich wieder zurück in mein Zimmer, packe meinen Reisepass in die Tasche gefolgt von meinem Ladekabel, Kopfhörer, Portmonee und ein paar Kaugummis.

Ich rufe Lucas an. Vielleicht hat er Zeit mich zum Flughafen zu fahren. Erst nachdem ich ein drittes Mal anrufe, höre ich seine Stimme.

„Hey...Violet. Alles okay bei dir? Warum rufst du mitten in der Nacht an?", murmelt er verschlafen.

„Könntest du mich zum Flughafen fahren?", flüstre ich in den Hörer.

„Was? Warum denn das?"

„Ich brauche Abstand von allem."

„Tut mir leid, aber ich kann wirklich nicht." Ich höre im Hintergrund einer weiblichen Stimme. „Lucas? Wer ist da?"

Ein ungutes Gefühl überkommt mich. Betrügt er mich? Ist er zu Olivia zurück gegangen? Wenn ja, warum?

„Sorry, ich muss auflegen." Er beendet den Anruf.

Ich versuche Aria anzurufen.

„Ja, ich frag Jayden, ob er dich fährt." Es wird still auf der anderen Seite. „Ich habe ihn gefragt. Er würde es machen. Sei in 10 Minuten draußen."

„Danke. Wirklich vielen lieben Dank."

„Ach kein Problem. Schreib, wenn du angekommen bist."

Ich verabschiede mich und lege auf.

Dann gehe ich auf die Internet Seite der Fluggesellschaft und buche ein One-Way Ticket. Anschießend überweise ich online das Geld von meinem Konto. Mit meinen Sachen klettere ich wieder aus dem Fenster. Diesmal noch vorsichtiger und leiser als das letzte Mal. Nach 5 Minuten hält ein Auto vor unserem Haus. Ich laufe schnell zur Tür und steige ein.

Jayden sitzt in Jogginghose und schwarzem Shirt vor mir.

„Hast du deine Schlafsachen an?", frage ich ihn, während ich mich anschnalle.

„Ja, nach dem Anruf habe ich mich sofort auf den Weg gemacht." Er fährt los.

„Danke. Das ist echt nett von dir."

„Kein Problem. Konnte dich Lucas nicht fahren?" Jayden sieht mich kurz an, ehe er sich wieder auf die Straße konzertiert.

„Nein. Er war zu müde." Ich lüge ihn an.

Er nickt und fährt weiter. Nach vierzig Minuten sind wir am LAX Flughafen angekommen.

„Du willst das wirklich machen? Einfach so wegfliegen. Ohne jemanden Bescheid zu geben?" Auf seinem Gesicht sehe ich Zweifel.

„Ich brauche wirklich Abstand von all dem hier. Vor allem von meinem Dad. An dem Ort wo ich hingehe, kennt man mich. Sag den anderen schönen Grüßen."

Er umarmt mich kurz, ehe ich aussteige und in die Eingangshalle des Flughafens. Am Schalter für den Flug nach Australien, stehen nur wenige Menschen. Somit habe ich eine kurze Wartezeit. Ich zeige meinen Reisepass sowie das Als ich drankomme, zeige ich meinen Reisepass und gebe mein Gepäck auf. Mit einem Lächeln überreicht mir die Mitarbeiterin das Ticket. Nach 20 Minuten bin ich durch die Kontrolle und kann nun mich bis zum Flug entspannen.

Ich muss meine Mutter über mein Vorhaben informieren.

„Hallo? Violet? Bist du das?" Sie klingt besorgt.

„Hey Mama, ja ich bin's." Ich räuspere mich.

„Was ist los? Du meldest dich doch sonst kaum?" Ihre Stimme klingt besorgt.

„Ja weißt du, ich wollte dir mitteilen, dass ich dich besuchen komme. Ich weiß noch nicht für wie lange, doch mein Flieger kommt morgen an." Ich kaue auf meiner Lippe, bis ich Blut schmecke.

„Schatz, warum so plötzlich? Was hast du ausgefressen?"

„Ähm das erkläre ich dir, wenn ich bei dir bin."

„Violet, weiß dein Vater davon?"

Ich atme laut aus. „Ja irgendwie schon, doch lass uns das dann bereden. Bitte sag ihm nichts davon."

„Ich muss ihm es sagen. Er macht sich doch auch nur Sorgen um dich."

„Okay, aber erst in 20 Minuten."

„Ich werde ihn jetzt anrufen." Sie legt auf.

Ich muss meinen Kopf von all den Problemen frei bekommen. Das Klingeln meines Handys lässt mich aus meiner Gedankenblase erwachen.

"Ja?"

„Violet? WO. BIST. DU?" Es ist mein Vater.

„Ähm, wenn ich dir das sage, dann würdest du ausrasten. Bitte mach dir keine Sorgen." Es knistert auf der anderen Leitung.

Er seufzt. „Pass auf dich auf."

Mein Flug wird aufgerufen. Ich stehe auf und gehe zum Gate. Im Flugzeugsetze ich mich ans Fenster und schalte mein Handy auf Flugmodus. Anschließend schnalle ich mich an und ziehe meine Beine an meinen Körper. Nach der Sicherheitsanweisung stecke ich meine Kopfhörer ein und schalte meine Playliste an. Kurze Zeit später fliegen wir durch die Wolken.

In 14 h und 35 Minuten bin ich an dem Ort, wo hoffentlich alles wieder besser wird. 







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