Kapitel 32

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So, jetzt habt ihr es geschafft, dass ich noch ein Kapitel für euch schreibe 😂 Das war es dann aber auch für heute. Nachschub gibt es dann wie gewohnt wieder nächste Woche 😉

• J O N A H •

"Auf Wiedersehen, Mr. Campbell", verabschieden sich die letzten Schüler von mir und verlassen dann auch das Klassenzimmer, um zur verdienten Mittagspause zu gehen. Ich packe meine Unterlagen zusammen und verstaue sie in meiner Tasche. Dann mache ich mich selbst daran, das Zimmer zu verlassen.

An der Tür bleibe ich stehen und überprüfe, ob alles seine Ordnung hat, als mir ein paar Jungs auffallen, die an den Spindschränken stehen und sich angeregt unterhalten. Mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich Zachary und seine Freunde erkenne. Als würde er meinen Blick spüren, schaut er in meine Richtung. Er grinst mich schief an.

Dieser verfluchte...

Seufzend deute ich ins leere Klassenzimmer in der Hoffnung, dass er den Wink versteht. Erst hebt er nur eine Augenbraue, bevor er sich an die Jungs wendet und ihnen etwas sagt. Henry klopft ihm auf die Schulter und geht mit Landon in die entgegen gesetzte Richtung.

Der Dunkelhaarige sieht seinen Freunden kurz hinterher, bevor er sich wieder zu mir umdreht und mit seinem verschmitzten Lächeln auf mich zukommt. "Was gibt es, Jonah?", fragt er frech, als er in Reichweite ist.

Augenverdrehend zeige ich nochmals ins Innere des Zimmers. "Lass den Scheiß. Ich muss mit dir reden", entgegne ich angepisst und blicke mich kurz um. Die wenigen, die durch die Schulgänge wandern, achten nicht weiter auf uns, sodass ich ihn am Arm reinzerren kann und die Tür hinter uns schließe.

Er entzieht ihn mir sofort, als wir allein sind. "Was ist dein Problem? Ich hätte dich nicht als handgreiflich eingeschätzt." "Zach, du bewegst dich schon am Rande der Grenzen. Ich weiß nicht, was in deinem Kopf vor sich geht, dass du sowas tun musst, anstatt auf mich zu hören..."

"Mrs. Graham hat dich also schon über meine Idee unterrichtet", zieht er seine Schlüsse. "Gefällt sie dir etwa nicht?" Sein provokantes Grinsen bringt mein Blut zum Kochen. "Soll das alles nur ein Spiel für dich sein? Findest du es witzig, mich zum Verzweifeln zu bringen?", werfe ich ihm hingegen an den Kopf.

Der belustigte Ausdruck in seinem Gesicht verschwindet augenblicklich, er wirkt auf einmal viel mehr verletzlich. "Du denkst, ich tue das alles, um dir zu schaden? Wie soll ich dir eigentlich noch beweisen, dass es mir mit dir ernst ist?"

"Hör auf, Zachary."

"Nein, Jonah. Wenn ich es mir hätte aussuchen können, würde ich mich sicherlich nicht in dieser Situation wiederfinden. Aber ich habe mich halt in dich verknallt..."

"Zach..."

"Und du willst wissen, warum ich nicht das tue, was du mir sagst? Ich verrate es dir. Weil ich einfach mal das tun möchte, was mir guttut. Und das ist, bei dir zu sein. Verstehst du, was ich dir versuche zu sagen?"

Ich schüttle seufzend den Kopf. Wie kann es sein, dass wir uns immer wieder an diesen Punkt befinden, ohne einen Schritt weiterzukommen?

"Warum wehrst du dich gegen dagegen, anstatt uns eine Chance zu geben? Ist es denn so schwer, deinen Gefühlen nachzugeb..."

"Ja, verdammt. Das ist es!", schneide ich ihm das Wort ab und nähere mich ihm, sodass ich meinen Kopf ein wenig in den Nacken legen muss, um ihm in die Augen sehen zu können. "Für dich ist es vielleicht einfach, für einen Lehrer zu schwärmen. Das beruht aber nun mal nicht auf Gegenseitigkeit, weil ich in einer ganz anderen Situation bin als du. Ich darf keine Gefühle für einen Schüler entwickeln. Es ist einfach falsch!"

In seinen Augen blitzt etwas auf, das mein Herz zerreißt. Er wirkt ehrlich bedrückt über meine Worte.

Verdammt, er macht es uns doch nur noch schwerer, wenn er immer wieder versucht, mir näher zu kommen. Warum versteht er denn nicht, dass es für mich genauso schwer ist?

Ich möchte nicht sowas wie Eifersucht fühlen, wie vorhin in der Bibliothek, wenn irgendwelche Mädchen über Zach schwärmen. Es sollte auch nicht sein, dass ich mich in seiner Gegenwart so geborgen fühle. Wären die Umstände anders, sehe es für uns aus.

Ein Schauer wandert über meinen Rücken, als seine Fingerspitzen die meinen berührt. Mein Blick fällt auf unsere Hände. Seine Finger schleichen über meine Haut, nur ganz leicht, doch genug, um mir eine Gänsehaut zu bescheren.

"Du könntest also einfach so weitermachen, als wäre nichts zwischen uns? Kein Knistern, das jedes Mal aufkommt, wenn wir in einem Raum sind?", fragt er leise, während er einen Schritt auf mich zukommt. Ich halte den Atem an, als er nun ganz nach meiner Hand greift und unsere Finger sich ineinander verschränken.

Wir spielen gerade gefährlich mit dem Feuer. Zwar ist Pause, aber trotzdem könnte jederzeit jemand uns hier drin erwischen. Immerhin ist die Tür nicht verschlossen.

Die Finger seiner anderen Hand umfassen mein Kinn und heben es, sodass ich ihn ansehen muss. "Du möchtest es vergessen, dass wir uns geküsst haben?" Er beugt sich langsam herunter, seine Augen wandern über mein Gesicht zu meinen Lippen. "Erst in der Bibliothek, als ich dich geküsst habe." Sein Griff um mein Kinn wird stärker. "Und dann der gestrige Kuss. Du konntest es gar nicht abwarten, dass sich unsere Lippen berühren." Sein Mund berührt ganz leicht meinen und es macht mich verrückt.

Ich drehe meinen Kopf gerade noch zur rechten Zeit um, sodass seine Lippen nur meine Wange streifen. Sein heißer Atem berührt meine Haut, als er seufzt. "Jonah..."

"Du hast uns in diese Lage gebracht", meine ich mit nun gefestigter Stimme und befreie meine Hand aus seiner. "Bis mir etwas einfällt, weshalb ich es nicht mehr tun kann, werde ich dir helfen, Romeo zu verkörpern. Allerdings auf neutralem Boden."

"Was bedeutet das?"

"Donnerstag im Proberaum. Und ich werde Mrs. Graham bitten, dabei zu sein, damit sie sich ebenfalls ein Bild darüber machen kann. Immerhin ist sie auch die Leiterin der Gruppe und sie hat dich auch für die Rolle vorgeschlagen."

"Vertraust du mir oder dir nicht genug, dass wir die Finger voneinander lassen könnten, dass du jemanden dazu einladen musst?", gibt er brummend von sich und verschränkt die Arme vor der Brust.

"Mach es nicht noch komplizierter, Zachary", entgegne ich und wende mich dann von ihm ab. Er versucht nicht, mich aufzuhalten, als ich die Tür öffne und das Zimmer verlasse. Mir geht es verdammt scheiße, als ich den Flur entlanglaufe, um ihm zu entfliehen.



Das ist wirklich frustrierend. Aber Jonah kann sich doch nicht mehr so sehr dagegen wehren...Er knickt so langsam ein! Das muss er doch merken 😥

Broken Heart [boyxman] | ✔Where stories live. Discover now