Kapitel 32

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So, da unsere wunderbare Welt der Technik mal wieder grandios versagt hat, müsst ihr leider noch mehr Fettgedruckes von mir ertragen. Dies betrifft nur diejenigen, bei denen ein Teil des 30. Kapitels mit dem Anfang des 31. Kapitels übereinstimmt. Ich habe bemerkt, dass nur ein Teil der Wattpadaccounte die überarbeitete Version des 30. Kapitels aktualisiert haben. Für alle bei denen das nicht aktualisiert wurde: Kurze Zusammenfassung der Überarbeitung: Mila und ihr Vater steigen aus dem Zug, sie suchen Marc (mit dem Auto), finden kalte Spuren von ihm, ihr Vater vermutet ihn tot, Mila glaubt ihm, hat einen Zusammenbruch...
 Nun aber genug, weiter im Text...

Wie Tiere in Panik rannte ich die Fußgängerzone entlang und versuchte, Passanten auszuweichen, die mich lauthals beschimpften, wenn mir das nicht gelang. Keuchend bog ich um mehrere Ecken und versuchte meinen Vater abzuschütteln, der immer dichter aufrückte. Tränen traten mir in die Augen, von dem schnellen Rennen und aus Angst. Ich hatte keine Ahnung, was mein Vater mit mir anstellen würde, wenn er mich einholen würde und ich wollte es auch lieber nicht ausprobieren... Ich bog um eine weitere Ecke und fand mich in einer fast menschenleeren Gasse wieder. Scheiße, wenn keine Zeugen in der Nähe wären hätte mein Vater keinen Grund seinen Zorn nicht an mir auszulassen. Doch ich konnte nicht mehr umkehren, sonst wäre ich ihm direkt in die Arme gelaufen. Also rannte ich geradeaus weiter. Ich schaute mich immer wieder um und jedesmal war das zornesverzerrte Gesicht meines Vaters ein Stück näher. Plötzlich registrierte ich eine Mauer, die das Ende der Gasse darstellte. War ich in eine Sackgasse gelaufen? Panisch sah ich mich nach kleineren Gassen links und rechts um, doch die Häuser standen dicht an dicht. Nur noch wenige Schritte, dann war ich an der Mauer angekommen. Stolpernd fing ich mich mit meinen Händen an ihr ab. Dann erst wagte ich, mich um zudrehen. Mein Vater hatte sein Tempo verlangsamt und kam nun gemütlich auf mich zu. Angsterfüllt sah ich ihm entgegen. Was würde er mit mir tun? Wollte ich das überhaupt wissen? Mein Vater stand nun direkt vor mir und zwang mich, mich an die Mauer zu drücken. "Mila, meine Tochter, warum rennst du denn weg vor mir?", fragte er und seine Stimme triefte vor Scheinheiligkeit. "Du hast mich verkauft!", schleuderte ich ihm ins Gesicht. Er verzog das Gesicht und meinte in demselben Ton: "Aber, aber, so würde ich das nicht ausdrücken. Aber wenn du das so ausdrücken willst..." Den letzten Satz presste er zwischen den Zähnen hervor. Blitzschnell hatten seine Hände die meinen gepackt und mit Kabelbinder zusammengebunden. Ich keuchte auf. Warum war ich so verdammt hilflos? Was hatte mir das verdammte Training gebracht, wenn ich mich nun nicht mal mehr gegen meinen Vater wehren konnte? Ruhig platzierte dieser nun seine eine Hand neben meinem Kopf und seine andere an meinem Hals. Ganz langsam fing er an, zu zudrücken. Verzweifelt schnappte ich nach Luft. "Nun, wirst du dich mir weiterhin widersetzen oder wirst du endlich die brave Tochter sein?" Seine Hand drückte weiter zu und ich spürte wie ich aus Luftmangel blau anlief. Ich versuchte etwas zu sagen, doch ich brachte kein Wort raus, nur ein undefinierbares Geräusch. Mein Vater kam mit seinem Gesicht immer näher, bis es direkt vor meinem schwebte. "Wie bitte, ich konnte dich nicht verstehen. Willst du die brave Tochter sein?" Er ließ ein kleines bisschen lockerer und die frische Luft ließ meinen Widerstand noch einmal aufleben. Statt zu antworten, versuchte ich, ihm ins Gesicht zu spuckten, was leider kläglich daneben ging und ihn nur noch wütender machte. Er drückte mir wieder alle Luft ab. Mein Blick wurde unscharf und von außen wanderten schwarze Flecken in die Mitte. Mein Kopf dröhnte und mein ganzer Körper schrie nach Luft. Kurz bevor ich das Bewusstsein verlor, ließ mein Vater mich los und ich sackte auf den Boden. Er packte mich wieder am Hals und richtete mich einigermaßen auf. "Also, wie ist deine Antwort, willst du eine brave Tochter sein?" Mein Blick blieb unscharf, mein ganzer Körper tat weh und am liebsten hätte ich mich in Marcs Armen zusammengerollt. "Ja!", flüsterte ich, zu mehr war ich nicht imstande. Mein Vater hatte gewonnen. Zufrieden ließ er mich los und ich rollte mich auf dem Asphalt zusammen, so gut das mit gefesselten Händen eben ging. Ich ließ zitternd Sauerstoff durch meine gequetschte Luftröhre strömen und heulte fast vor Erleichterung. Mein Vater hatte sich vor mir aufgerichtet und sein Handy aus der Tasche geholt. "Ja, ich habe sie immer noch ... Wir können den Austausch hier und jetzt machen ... Weniger Umstände ... Ok, bis gleich, wir warten hier ..." Das war alles was ich verstehen konnte. Eine neue Angst ergriff von mir Besitz. Angst vor den Leuten, die gleich kommen würden und meinen Vater für mich bezahlen würden und mich dann mitnehmen würden. Es gab keinen Zweifel, dass sie zu den Anderen gehörten. So wie ich meine Lage einschätzte, war ich so gut wie tot. Mutlos beobachtete ich meinen Vater der ungeduldig hin und her tigerte. Ich sah den Schlag nicht kommen, genauso wenig wie mein Vater ihn sah. Wie vom Himmel gefallen, krachte meinem Vater blitzschnell ein massiver Holzbalken ins Genick. Ohne einen Laut von sich zu geben, sackte mein Vater in sich zusammen und landete wie ein Sack Kartoffeln auf dem Boden. Verstört schaute ich nach oben, als direkt vor mir eine Person landete. Entsetzt drückte ich mich gegen die Mauer. Die Person war komplett schwarz angezogen und hatte die Kapuze von ihrem Kapuzenpulli tief ins Gesicht gezogen. Er stieß kurz meinen Vater mit dem Fuß an und kam dann zu mir. Er kniete sich vor mich, doch ich erkannte ihn erst, als er sich die Kapuze vom Kopf zog...

Danger (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now