15 · 𝐍𝐮𝐫 𝐦𝐚𝐥 𝐟ü𝐫 𝐤𝐥𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐉𝐮𝐧𝐠𝐬

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𝐕𝐄𝐑𝐒𝐓𝐄𝐂𝐊𝐓 im Schatten einer alten Eiche am Rande des Verbotenen Waldes, ließ ich sie nicht aus den Augen. Zusammen mit einigen Gryffindors, darunter James Potter und seine Freunde, fuhr sie auf Schlittschuhen über den See, dessen Hälfte sie selbst eingefroren hatten und genossen den Schnee der sachte auf sie hinab rieselte. Zwischen all dem Weiß stach ihr rotes Haare wie eine Feuerwand heraus und ich konnte langsam verstehen, was Severus in ihr sah. Abgesehen von ihrer Schönheit hatte Lily Evans etwas besonderes an sich, eine Aura, die niemanden daran zweifeln ließ, dass sie gutherzig war und Mut hatte. Selbst von meiner Entfernung aus hörte ich ihr warmes, helles Lachen.

Ich runzelte die Stirn und dachte darüber nach, was die Leute wohl sahen und fühlten, wenn sie mir begegneten? Welche Aura hatte ich? Was strahlte ich aus? Gutherzigkeit würde es wohl kaum sein.

„Ich weiß ja, dass wir uns noch nicht in der Öffentlichkeit zeigen wollen, aber mich und meine Freunde dann so zu beobachten, als wärst du ein kranker Stalker ist dann schon etwas auffällig", raunte mir jemand ins Ohr und zwei Hände schlangen sich von hinten um meinem Bauch.

Ich hatte seine Schritte schon gehört, weshalb ich lächeln musste und mich an ihn lehnte. „So oft, wie du dich in den Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit drängst, bettelst du geradezu nach einem Stalker", sagte ich und grinste, als er mir daraufhin mit seinen Fingern gegen den Kopf schnipste.

Bevor er etwas Fieses entgegnen konnte, drehte ich mich blitzschnell in seinen Armen um und pflanzte ihm einen kurzen, neckischen Kuss auf die Lippen. Daraufhin zog er mich an sich heran und wir endeten in einer wilden Knutscherei, die meine Eingeweide ganz durcheinander wirbelte.
Die Eiche über uns bot uns genug Schutz und Schatten, weshalb ich mir keine Sorgen machte, dass man uns erwischte.

Schweren Herzens musste ich ihn allerdings doch wegdrücken, um nach Luft schnappen zu können. Mit roten Wangen, geschwollenen Lippen und einem strahlendem Glitzern in den Augen sah er auf mich herab.

„Macht Spaß dich mal sprachlos zu machen", grinste ich schwer atmend und strich ihm eine seiner dunklen Strähnen hinters Ohr.

„Ach, ich könnte auch während des Küssen Romane vortragen, aber das würde wahrscheinlich die Stimmung kaputt machen", entgegnete er ebenso grinsend.

Doch mein Grinsen schwand, als ich an die Stelle sah, die ich freigelegt hatte, als ich die Strähne zur Seite gestrichen hatte. Ein etwa zehn Zentimeter langer Schnitt zierte seine Wange.

„Was ist das?", fragte ich verwirrt und berührte ihn sachte mit meiner Fingerspitze. Sirius zuckte zusammen, was mir meine Vermutung, er wäre frisch, bestätigte. Schnell zog ich den Finger wieder weg. „Was hast du gemacht?"

Sirius machte eine abwinkende Handbewegung und ließ sich die Strähnen wieder ins Gesicht fallen. „Nichts worüber du dir Sorgen machen müsstest."

Er wollte mich wieder in einen leidenschaftlichen Kuss ziehen, doch ich wand mich aus seiner Umarmung. „Alles, worin du verwickelt bist, ist irgendwann ein Grund zur Sorge, Sirius."

„Oh, Elle", seufzte er und lehnte sich gegen den Stamm der Eiche, „Ich bin doch in nichts verwickelt."

„Und woher stammt die Wunde dann?" Misstrauisch verschränkte ich die Arme und fixierte seine Augen, die sich alle Mühe gaben, meinen nicht zu begegnen.

„Du weißt doch, Männer sind Idioten, da passiert sowas schon mal", murmelte er und begann an der Baumrinde rumzuzupfen.

„Du hast dich geprügelt?", fragte ich und biss mir zweifelnd auf die Unterlippe. Ich trat näher an ihn heran und nahm sein Gesicht in die Hand, um mir den Schnitt näher anzusehen. Es war weniger ein Schnitt als ein Kratzer. Ein tiefer Kratzer wie von scharfen Krallen oder Klauen. „Mit wem? Edward mit den Scherenhänden?"

„Genau", antwortete Sirius und seine Wundwinkel hoben sich, „Müsstest mal sehen, wie ich ihn zugerichtet habe."

Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und boxte ihn sachte gegen die Brust. „Spaß beiseite, Sirius. Wer hat dich verletzt?"

Er zog mich wieder nah an sich heran und legte seine Stirn gegen meine, sodass er mir direkt in die Augen sah. „Du, weil du mich dich nicht küssen lässt."

Ich verdrehte die Augen, doch ließ es zu, dass er seine Lippen auf meine legte. Diesmal war es kein stürmischer und wilder Kuss, sondern ein ganz sanfter und weicher. Das Herz in meiner Brust schien anzuschwellen und meine Knie wurden weich. All die Übung, die er in den letzten Jahren hatte, hatte ihn wirklich einen Meister diesem Fach gemacht. Dies wiederum ärgerte mich und versetzte meinem angeschwollenen Herzen einen leichten Tritt.

„Was ist?", lachte Sirius, als ich mich wieder von ihm löste.

Ich zwang mir ein Lächeln auf und versuchte meine Gedanken an all die anderen Mädchen zu vertreiben. „Nichts. Ich habe nur Angst, dass man uns sieht", log ich und lugte über seine Schulter.

Wie auf Kommando rief jemand Sirius Namen und ließ mich zusammenzucken. Sirius seufzte und schloss genervt die Augen. „Ich sollte wohl zurück gehen", sagte er, als er sie wieder öffnete.

„Ja", sagte ich nur und trat verlegen einen Schritt zurück, doch Sirius schüttelte tadelnd den Kopf.

„Noch nie etwas von einem Abschiedskuss gehört?"

Lächelnd verdrehte ich die Augen und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund, aus Sorge seine Freunde würden sich auf die Suche nach ihm machen.

„Sie sind so ziemlich die unromantischste Hexe, die mir je untergekommen ist, Miss Malfoy", meinte Sirius mit gespielten Ernst.

Bei seinem unzufriedenem Gesichtsausdruck kam mir eine Idee und ich begann verführerisch zu grinsen. „Unromantisch nennen Sie mich also, Mister Black?"

Ich kam wieder ganz nah an ihn heran, strich mit meinem Finger sanft seine Kieferlinie entlang und stellte mich ein wenig auf die Zehenspitzen, um an sein Ohrläppchen zu gelangen. Von dort wanderte ich mit sachten, kleinen Küssen langsam sein Gesicht entlang, was ihm ein zufriedenes Grummeln entlockte, während er entspannt die Augen schloss.

Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Ich hatte ihn genau da, wo ich ihn haben wollte. Kurz bevor ich seine Lippen erreichte und ihm somit einen erlösenden Zungenkuss geliefert hätte, stoppte ich. Dann kam ich so nah an seine Lippen heran, dass er meinen Atem spüren konnte, doch bevor sich unsere Lippen trafen, schlug ich blitzschnell eine andere Richtung ein und leckte ihm wie ein Hund quer über das Gesicht.

Fluchend zuckte Sirius zurück und ich brach in Gelächter aus. „Du Biest", beschwerte er sich beleidigt, doch konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, „Das zahle ich dir heim!"

„Was? War dir das etwa nicht romantisch genug? Ich kann es gerne nochmal versuchen", bot ich mit gespieltem Erstaunen an und schlang meine Arme um ihn, doch er drückte mich lachend weg.

„Bloß nicht! Ich bitte dich niemals wieder darum, romantisch zu sein, du Schrumpelfeige."

Ich kicherte und gab ihm dennoch einen Kuss, den er sofort erwiderte. „Geh jetzt, sonst sehen sie uns wirklich noch", sagte ich schließlich leise, nachdem wir uns wieder voneinander gelöst hatten.

„Wann treffen wir uns wieder?", fragte Sirius und zwirbelte eine meiner Haarsträhnen zwischen seinen Fingern.

Hinter seinem Rücken sah ich zwei Gestalten in der Ferne in unsere Richtung kommen. „Bald", antwortete ich nur abgelenkt und schob ihn aus unserem Versteck. „Bis dann", sagte ich noch lächelnd und drückte seine Hand, die meine festhielt.

Bald", äffte Sirius mich flüsternd nach und verdrehte die Augen, doch schenkte mir ein Lächeln, ehe er mich los ließ, „Ich sorge dafür, dass diese bald nicht mehr lange dauert."

Grinsend sah ich zu, wie er aus dem Schatten heraustrat und wenig später seinen Freunden zurief. „Ich musste nur mal für kleine Jungs!"

***

Hallöchen Popöchen (;

Ich hoffe die kleine Elle-Sirius-Aktion hat euch gefallen!

Übrigens Fröhliche Weihnachten nachträglich <3

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐛𝐨𝐚𝐬𝐭 & 𝐛𝐞𝐭𝐫𝐚𝐲𝐚𝐥 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt