40 · 𝐖ü𝐭𝐞𝐧𝐝𝐞𝐬, 𝐛𝐥𝐚𝐬𝐬𝐠𝐫ü𝐧𝐞𝐬 𝐅𝐞𝐮𝐞𝐫

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𝐃𝐀𝐒 einzig Schlechte, das mir während meiner Zeit bei Rose und Rick widerfahren war, waren meine Träume. Alpträume, um genauer zu sein.

Jede Nacht sah ich etwas anderes, eines grauenhafter als das andere. Ich sah meine Familie sterben, sah, wie der Dunkle Lord sie quälte, während Moira hämisch lachend daneben stand. Ich sah einen alten Mann, der um sein Leben bettelte, bevor ihn der tödliche Fluch traf. Ich spürte die Schmerzen des Cruciatus Fluches jedes Mal aufs Neue, spürte wie mein Blut kochte und meine Sehnen rissen. Träumte von einem weinenden und schreiendem Severus, dessen Stimme triefte vor emotionalem Schmerz, weil er nicht wusste, was er tun sollte. Die Verzweiflung legte sich um jeden meiner Träume wie ein dunkler schwerer Umhang, den ich einfach nicht abziehen konnte.

Es war wie einer dieser Träume, in denen man versuchte zu rennen, doch je stärker man sich anstrengte, desto tiefer versank man im Boden. Bis man schließlich aufgab.

In der Nacht des fünften Tages wachte ich schweißgebadet auf. Mein Herz raste, mein Puls pochte in meinen Ohren und meine Brust hob und senkte sich hektisch. Meine Wangen waren tränennass, doch ich erinnerte mich nicht mehr daran, was ich in dieser Nacht geträumt hatte. Ich war froh darüber, denn es konnte nur etwas Schlimmes gewesen sein.

Ich hatte gedacht, mein Traum hatte mich aufwachen lassen, doch als ich ein Geräusch hörte, setzte ich mich stirnrunzelnd auf. Es hörte sich an wie ein Rumpeln. Ich schlug die Decke zurück und tapste barfuß zur Tür, die ich leise öffnete. Das Geräusch ertönte ein weiteres Mal. Es kam aus dem Wohnzimmer. Womöglich hatte Rose sich noch ein paar Gläser Wein genehmigt? Das tat sie gerne, wie ich in den letzten Tagen bemerkt hatte.

Aus dem Wohnzimmer drang gedämpftes Licht und ich beschloss zur Sicherheit einen kurzen Blick hineinzuwerfen und dann wieder zu Bett zu gehen. Als ich näher trat, hörte ich jedoch jemanden reden und mein Blut gefror mir in den Adern.

„Und du bist dir zur hundert Prozent sicher, dass es dieser Kamin war?"

Es war Moira. Moira war hier. Genau hier. Nur ein paar Meter entfernt. Das Adrenalin schoss mir in die Adern und meine Hand begann zu zittern. Wie hatten sie mich gefunden?
Die Panik kroch mit den Nacken hinauf und biss sich fest. Mein Zauberstab! Wo war mein verdammter Zauberstab? Das Herz rutschte mir in die Hose. Er lag auf meinem Nachttisch.

„Ja ... ich bin mir sicher", hörte ich Lucius genervt antworten und meine Brust zog sich zusammen. Als wäre der Verrat meines großen Bruders eine scharfe Klinge, stach er in mein Herz und ließ es bluten. Er hatte mir doch das Leben gerettet, warum lieferte er mich jetzt aus? Was hatten sie ihm angetan?

So leise ich es mit meinen zitternden Knien schaffte tapste ich einen Schritt rückwärts. Dann noch einen. Ich brauchte meinen Zauberstab, sonst könnte ich mich sofort ergeben.

„Das hoffe ich für dich. Komm, wir müssen die kleine Schlange suchen, die Alte hier hat ja kein Wort verraten." Eine dumpfes Geräusch ertönte, das sich anhörte, als hätte jemand etwas schweres weiches zu Boden fallen lassen. Übelkeit stieg in mir auf, doch ich versuchte nicht daran zu denken, was das schwere Weiche Etwas sein konnte.

„Warte - was sollen wir mit ihr machen? Ich meine -"

„Lass sie liegen."

Schritte näherten sich mir und mein Puls begann zu rasen. Ich würde niemals schnell genug an meinen Stab kommen. Doch er war mein einziger Schutz!

Bevor ich mich umdrehen konnte, um alle Vorsicht fallen zu lassen und zu meinem Zauberstab zu rennen, packte mich eine Hand am Arm und zog mich in ein Zimmer hinein. Ich erschrak mich so sehr, dass mir die Luft weg blieb. Mir blieben nur ein paar Sekunden, in denen ich in Ricks blasses Gesicht sehen konnte, als sich alles um mich herum zu drehen begann und sich mein Körper anfühlte, als würde er durch einen zu engen Schlauch gepresst werden.

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐛𝐨𝐚𝐬𝐭 & 𝐛𝐞𝐭𝐫𝐚𝐲𝐚𝐥 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫 Where stories live. Discover now