14 · 𝐆𝐞𝐰𝐢𝐬𝐬𝐞 𝐕𝐨𝐫𝐳ü𝐠𝐞

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𝐍𝐀𝐂𝐇𝐃𝐄𝐌 sich Sirius wenig später mit einem letzten misstrauischem Blick auf Severus verabschiedet hatte, um rechtzeitig in seine nächste Unterrichtsstunde zu kommen, herrschte Schweigen zwischen mir und Sev, während wir ihm hinterher sahen.
Dann spürte ich seinen Blick wieder auf mir.

„Ihr seid jetzt also ein richtiges Paar?"

Seine Stimme klang unsicher mit einem leicht verächtlichen Unterton. Ich drehte mich zu ihm um.

„Ja ... nein ... ich weiß nicht. So richtig haben wir nicht darüber geredet", sagte ich und kratzte mich am Kopf.

Severus nickte und rieb sich über die Stirn. „Ich meine, es ist dein Leben, Elle, aber ... verdammt ... du weißt wie hirnrissig das ist oder? Du kennst seinen Ruf?"

Ich schwieg und sah auf meine Zehen. Natürlich kannte ich seinen Ruf. Schließlich hatte ich schon mehr als genug Erfahrung damit machen müssen. Es war wirklich hirnrissig. Verrückt. Ich seufzte frustriert. Ich wusste, dass es nicht richtig war. Dass ich naiv war. Er hatte mich schon einmal betrogen, warum sollte er es nicht wieder tun? Allerdings waren dir damals wohl auch kein Paar gewesen. Waren wir jetzt ein Paar? Meinte er es ernst?

„Elle?"

Ich sah auf. Severus betrachtete mich und der Ernst in seinen Augen machte mich nervös. „Wie stellt ihr euch das vor?", fragte er.

Ich blinzelte. „Was meinst du?"

„Er hat sich gegen die dunklen Künste gestellt und ist ein Gryffindor", er senkte die Stimme, „Deine Familie gehört zu den engsten Verbündeten des Dunklen Lords. Wie soll das funktionieren? Ihr habt völlig verschiedene Wertvorstellungen." Sein Blick wurde besorgter. „Irgendwann wird es rauskommen. Verstecken kann man sich nicht ewig."

Ich spürte, wie meine Händen begannen zu zittern und mein Herz zu klopfen, wenn ich über Severus Worte nachdachte. Er hatte recht. Wieso musste er immer recht haben? Doch nicht alles, was er gesagt hatte, entsprach der Wahrheit.
Ich biss mir auf die Lippe und warf ihm einen kurzen Blick zu, während ich mich auf meine nächsten Worte vorbereitete.

„Unsere Wertvorstellungen sind sich vielleicht gar nicht so unähnlich", sagte ich leise und schon im selben Moment wünschte ich mir, es niemals gesagt zu haben.

Severus sah mich an. Die Sekunden zogen sich und ich konnte seinem undefinierbarem Blick nicht mehr standhalten. Seine rabenschwarzen Augen machten mich plötzlich unruhig und ich begann in Schweiß auszubrechen.

„Du bist also auf deren Seite?", fragte er schließlich monoton.

Erst schüttelte ich den Kopf, dann hielt ich inne und nickte. „Ich denke schon, ja." Jetzt war es sowieso schon zu spät, da konnte ich ihm auch gleich alles sagen. „Ich meine", fuhr ich fort, als er schwieg, „Findest du nicht auch, dass die Dinge, die wir tun ... die von uns erwartet werden ... Findest du sie nicht auch etwas grausam? Fast schon unmenschlich?"

Meine Stimme begann vor Aufregung zu wackeln und mein Herz pochte so stark, dass ich befürchtete mich übergeben zu müssen.

„Bis vor ein paar Wochen warst du noch anderer Meinung."

Er sah mich nicht an, sondern hielt den Blick aus dem Fenster zur unserer Rechten gerichtet. Doch als er sprach, war seine Stimme so kalt, dass sie mir eine Gänsehaut bescherte und ich bezweifelte sofort all meine Entscheidungen. Ich hätte ihm nichts sagen sollen. Nichts.

„Doch ich weiß, was du meinst, Elle. Die andere Seite hat ... gewisse Vorzüge", meinte er und seine Stimme wurde wieder sanfter. Sein Blick verlor sich in der Leere.

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐛𝐨𝐚𝐬𝐭 & 𝐛𝐞𝐭𝐫𝐚𝐲𝐚𝐥 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt