3 · 𝐆𝐫𝐲𝐟𝐟𝐢𝐧𝐝𝐨𝐫-𝐒𝐥𝐲𝐭𝐡𝐞𝐫𝐢𝐧-𝐆𝐞𝐦𝐞𝐧𝐠𝐞

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𝐕𝐄𝐑𝐃𝐀𝐌𝐌𝐓, Malfoy! Was machen die Gryffindor-Schwängel denn hier? Ich dachte wir trainieren heute."

Finn Coby, der Sucher meiner Mannschaft, kam, durchnässt vom Nieselregen, auf mich zugerannt. Wütend wischte ich mir eine hellblonde Strähne aus dem Gesicht.

„Tun wir auch. Allerdings gibt es eine Planänderung", antwortete ich missmutig und winkte den Rest des Team herüber. Im Kreis versammelten sie sich um mich herum und warteten gespannt und verwirrt auf meine Worte.

„McGonagall meinte es gäbe Komplikationen mit der Planung , was schlicht und einfach heißt, dass wir uns jetzt mit denen", ich nickte zu den Gryffindors, „rumtreiben müssen. Wir werden mit ihnen trainieren - "
Sofort gab es laute Protestrufe und Gestöhne. Ich hob die Hand, sodass wieder Stille einkehrte. „Wollt ihr ihnen lieber den Vortritt lassen? Dann bitte, verzieht euch ins Schloss." Abwartend blickte ich in die Runde, doch alle blieben. Ich nickte.

„Na, also. Wir trainieren wie immer, was die Idioten machen kann euch egal sein. Konzentriert euch auf euer Team, euer Spiel. Wenn sie euch dumm kommen, gebt ihnen einfach einen kräftigen Tritt gegen den Besen, das war's. Wir wollen nicht schon am Anfang Ärger."

„Ich würde diesen Schlammblütern aber so gerne - "

„Hey", fuhr ich Hugo Delvaux an, „Als Kapitänin hab ich den ganzen Ärger am Hals, wenn ihr Mist baut. Haltet euch zurück!"

Mit diesen Worten nickte ich in die Runde, als Zeichen, dass es losgehen konnte. Als sich meine Mannschaft in die Lüfte hob, sah ich Delvaux nach. Ihn musste ich ganz besonders im Auge behalten. Er war extremst impulsiv und leicht zu provozieren, was unser Team schon hunderte Strafstöße und ihn beinahe seinen Rauswurf aus der Mannschaft gekostet hatte.

Gekonnt befreite ich die Spielbälle.

Als ich ein Bein über den Besen schwang, bemerkte ich Potters prüfende Augen, die mich misstrauisch beobachteten. Ich schenkte ihm nur ein Zwinkern und stieß mich dann vom Boden ab. Der Schlamm spritzte in die Höhe und kalter Regen und Wind klatschte mir ins Gesicht, riss an meinem Zopf, doch es war das beste Gefühl der Welt.

Die Glücksgefühle, die durch meinen Körper pumpten, machten mich schon fast schwindelig und mit einem sanften Ruck zog ich meinen Besen zur Seite, sodass ich auf der Stelle schwebte.

Erstaunlicherweise verlief unser Training ziemlich gut. Die erste halbe Stunde jedenfalls. Hin und wieder verirrte sich ein Gryffindor auf unsere Spielseite, verzog sich allerdings schnell wieder. Nur Potter und Black schienen den Frieden nicht wahren zu wollen. Mehr als einmal bemerkte ich, dass Black, der genau wie ich als Treiber spielte, einen Klatscher in unsere Richtung feuerte und als dieser schließlich fast einen meiner Jäger vom Besen schoss, riss mir fast der Geduldsfaden. So fest ich konnte schlug ich gegen die Eisenkugel, die um ein Haar Bennetts Arm gebrochen hätte.

„Was soll der Scheiß?", rief ich und sauste auf Black zu.

„Weiß nicht, was du meinst", meinte der und grinste Potter zu, der aus kleiner Entfernung zu uns hinübersah. Mittlerweile hatten die Teams aufgehört zu spielen und hörten uns gespannt zu.

„Ach tatsächlich? Dir ist also nicht aufgefallen, dass du versuchst meine Spieler umzubringen?", fauchte ich und schäumte fast vor Wut, als ich meinen Besen direkt neben seinem parkte.

„Die spielen doch sowieso schon so, als wären sie tot."

Blacks Grinsen wurde breiter. Ich umklammerte meinen Schläger so fest, dass meine Knöchel weiß hervortraten. Unfassbar, dass mir sein Grinsen mal gefallen hat.

„Ich warne dich, Black. Behalte deine Klatscher bei dir oder ich vergesse mich!"

Wie aus dem nichts packte Black plötzlich meinen Besenstiel und zog mich so nah zu sich heran, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten.

„Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mich darauf freue, Malfoy", knurrte er und sein Lächeln wurde fieser.

Mit dem Ende des Schlägers drückte ich ihm gegen die Brust, um Abstand zwischen uns zu bringen, damit ich seinen Atem nicht mehr ins Gesicht gepustet bekam.

„Lass ... meinen ... Besen ... los", zischte ich und meine Stimme bebte vor Zorn und Ekel.

„Was, wenn nicht?", raunte er amüsiert und zog meinen Besen nur noch näher zu sich heran.

Ich spannte den Kiefer an, in meinen Kopf raste es. Mein Zauberstab lag sicher verstaut im Mädchenschlafsaal und die Schäden, die der Schläger in meiner Hand anrichten würde, wären zu fatal und würde mich nur in zu große Schwierigkeiten bringen. Das war er mir nicht wert.

Kurzerhand holte ich Luft und spuckte ihm ins Gesicht. Zufrieden sah ich dabei zu, wie das dumme Grinsen verblasste, während meine Spucke eine glänzende Spur auf seiner Wange hinterließ.

„Oh, das hättest du nicht tun sollen!"

Gerade noch rechtzeitig duckte ich mich, als Potters Fluch direkt an meinem Ohr vorbeizischte. Durch den Schock trudelte ich ein paar Meter gen Boden, doch glücklicherweise konnte ich meinen Besen gerade zur richtigen Zeit nach oben reißen.

Dann ging das Chaos erst richtig los. Delvaux gab einen animalischen, gröhlenden Schrei von sich und stürzte mit erhobenem Schläger ziellos auf die Gryffindor-Mannschaft zu, Coby wurde von einem Jäger des anderen Teams angegriffen und sie rangelten keuchend in der Luft. Meine Jäger halfen Delvaux aus der Klemme, der sich gleich mit drei Gryffindors angelegt hatte und mein Hüter beobachtete sprachlos das Geschehen.

Die restlichen Gryffindors hatten sich alle um das kämpfende Knäuel gescharrt und zerrten hin und wieder an Armen oder Beinen, um den Schülerknoten zu lösen und flogen, als alles nichts brachte, im Kreis um die Rangelnden herum.

Wie in Trance sah ich dem Durcheinander über mir zu und mein Gehirn wusste nicht, ob es sich für lachen oder eingreifen entscheiden sollte. Selbstverständlich entschied sich Blacks Erbsenhirn dazu zu lachen, was mir meine Entscheidung leichter machte.

Ich flog auf das Chaos zu, doch bevor ich etwas tun konnte, schoss ein grüner Blitzstrahl vom Boden auf das Gryffindor-Slytherin-Gemenge und das Gerangel stoppte augenblicklich. Es war, als wären alle eingefroren. Ich wandte meinen Blick zu Boden und entdeckte Madam Hooch, die mit vor Wut blitzenden Augen zu uns herauf sah.

Oh Merlin.

*

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐛𝐨𝐚𝐬𝐭 & 𝐛𝐞𝐭𝐫𝐚𝐲𝐚𝐥 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫 حيث تعيش القصص. اكتشف الآن