20 · 𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐥𝐨𝐬 𝐯𝐨𝐫 𝐆𝐥ü𝐜𝐤

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𝐌𝐄𝐈𝐍𝐄𝐑 Mutter schien ein Freudenschrei entflohen zu sein und mein Onkel klopfte dem überraschten Lucius jubelnd auf die Schulter, doch von all dem hörte ich nichts. Es war als würde jemand meinen Kopf Unterwasser drücken, die Stimmen waren dumpf und undeutlich, einzig und allein mein Herzklopfen schallte laut durch meine Brust.

Das dunkle Mal? Aber ich konnte doch nicht - ich war doch kein -

Mir wurde schwindelig und ich musste heftig blinzeln.

Eine Hand die sich sachte auf meine legte, holte mich wieder in die klare Welt zurück. Mein Blick schoss zu Severus, der mich besorgt beobachtete. Ich hatte mich vor Schreck in seinen Arm gekrallt und wohl nicht mehr losgelassen.

„Sie ist ganz sprachlos vor Glück!", rief meine Mutter strahlend aus und ich zwang mich meine weiß hervortretenden, verkrampften Hände von Severus Arm zu lösen und in die Runde zu schauen. Es war eine Qual meine Lippen zu einem Lächeln zu bewegen, doch es schien gut genug zu sein, um meine Familie zu überzeugen. Bei unserem Gast sah es jedoch anders aus.

Mit blitzenden Augen hatte der Dunkle Lord die Reaktionen auf seine Neuigkeiten beobachtet und ruhig von seinem Glas genippt.

„Du scheinst nicht erfreut zu sein, Mädchen", sagte er plötzlich entspannt und augenblicklich legte sich das wilde Gerede der anderen. Stille breitete sich um den Tisch herum aus und alle Blicke richteten sich auf mich.

Mir wurde plötzlich heiß und kalt zugleich und ich hatte das Gefühl, meine Brust würde sich zusammenziehen. Mein Mund öffnete sich, doch es kamen keine Worte heraus.

„Lucielle", raunte Mutter mir über den Tisch hinweg warnend zu, „Antworte ihm."

Angstschweiß sammelte sich auf meiner Stirn und meine Hände begannen zu zittern.

„Ich - also - ich", krächzte ich und räusperte mich, um meine Stimmbänder in Schwung zu bringen, „Ich bin nur so ..." Mein Gehirn ratterte und suchte nach den richtigen Worten. Die dunklen Augen des Lords brachten mich völlig aus dem Konzept und ich hoffte, dass er meine Angst nicht riechen konnte. „Überrascht", würgte ich schließlich hervor und vergrub meine zitternden Hände unter meinen Oberschenkeln, sodass man sie nicht sah.

Ich wusste sofort, dass er es mir nicht abkaufte. Das sagten mir seine Augen. Sie waren kaum merklich zusammengekniffen, doch seine Lippen zierten ein schmales, böses Lächeln.

„Nun, eure Eltern haben mir in den letzten Jahren immer wieder voller Stolz berichtet, wie ihr mit den dreckigen Schlammblütern und Muggelliebhabern in eurer Schule umgeht. Selten wissen junge Zauberer über die Bedeutung reines Blutes und Geistes so gut Bescheid, wie ihr es scheinbar tut. Ihr tut dem Namen Malfoy alle Ehre."

Ein bitterer Geschmack breitete sich auf meiner Zunge aus und mir wurde speiübel.

„Mit solch einer großen Ehre hätten wir niemals gerechnet, mein Lord", raunte Lucius ehrfürchtig und neigte demütig den Kopf. Seine Wangen waren vor Aufregung rot angelaufen und ich konnte den Anblick nicht mehr ertragen. Ich senkte den Blick und brachte kein Wort mehr heraus, was man hoffentlich als respektvolles Schweigen aufnahm.

„Noch habt ihr sie nicht, Lucius. Die Erzählungen eurer Eltern sind zwar sehr ausführlich, doch ich mache mir gerne mein eigenes Bild. Vor allem, wenn es um meine Diener geht."

Was er damit genau meinte, erklärte er nicht, doch ich konnte es mir denken und es bereitete mir noch mehr Bauchschmerzen. Eins war sicher: Unbeobachtet würde ich in Hogwarts nicht mehr sein.

„Doch nun wird es Zeit, dass ich mich dem jungen Snape widme. Unter vier Augen", sagte er und fixierte Severus, der sich sofort anspannte.

Mutter, Vater und Onkel Asterix erhoben sich augenblicklich, Lucius folgte ihnen zögernd. Ich starrte Severus an und er sah zurück. Lass mich nicht allein, sagte sein Blick und seine Hand zuckte, als würde er mich festhalten wollen. Mein Herz zog sich zusammen, weil ich ihn auf keinen Fall allein auf sich gestellt lassen wollte, schon gar nicht mit dem Dunklen Lord.

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐛𝐨𝐚𝐬𝐭 & 𝐛𝐞𝐭𝐫𝐚𝐲𝐚𝐥 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫 Where stories live. Discover now