5 · 𝐊𝐢𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐫 𝐝𝐮𝐧𝐤𝐥𝐞𝐧 𝐊ü𝐧𝐬𝐭𝐞

1.4K 72 6
                                    

𝐋𝐔𝐂𝐈𝐔𝐒 hielt sich den Bauch vor Lachen. Schon seit fünf Minuten lachte er sich vollkommen schlapp, dabei war mein Bruder eher der Typ für das arrogante Mundwinkel-Zucken und nicht für den Ich-rolle-mich-auf-dem-Boden-und-bekomme-keine-Luft-mehr-Lachanfall. Es war ein höchst seltsamer Anblick, wie er nach Luft schnappte und sich Tränen aus den Augenwinkeln wischte.

„So lustig ist das jetzt auch nicht", sagte ich stirnrunzelnd. Das Quidditch-Desaster wird er mir nun wohl ewig vorhalten.

Moira rieb sich etwas unbeholfen den Arm. „Das könnte noch die Nachwirkung meines Kitzelfluches sein ..."

Ich beobachtete, wie sich Lucius mit hochrotem Kopf an einem der dunklen Sessel hochzog. Zu seinem Glück war der Gemeinschaftsraum vollkommen leer. Was hätte der Lucius-Malfoy-Fanclub wohl dazu gesagt? Mein Bruder hatte tatsächlich einen Fanclub, beziehungsweise eine kleine Gruppe Drittklässler, die ihm am liebsten auf Schritt und Tritt folgen würden und am lautesten lachten, wenn Lucius jemanden ärgerte. Lächerlich, meiner Meinung nach.

„Da ... das k-kriegst du zurück!", keuchte er atemlos, als der Fluch nachließ und deutete anklagend auf Moira. Die kicherte nur listig. „Sah aber so aus, als hätte es dir gefallen!"

Während die beiden sich stritten, verlor ich mich in meinen Gedanken. Ob ich ihnen von Blacks Entschuldigungsversuch erzählen sollte? War das nötig?
Nein. Es war vermutlich sowieso nur ein dummer Streich gewesen, um herauszufinden, wie naiv ich war. Soetwas war üblich für ihn und seine Freunde, sie taten fast nichts anderes, als Scherze zu machen und Streiche zu spielen. Aber wir Slytherins waren natürlich wie immer die Bösen, schon klar.

Es ärgerte mich, dass ich darüber nachdachte. Was interessierte es mich überhaupt? Selbst wenn es ernst gemeint war, was hatte es schon zu bedeuten? Dass er sich geändert hatte? Wer's glaubte wurde selig.

Black hatte mir schon so viel erzählt, vorgegaukelt, mich zu Dingen gebracht, für die mich meine Familie vermutlich verbannen würde, wenn sie es jemals herausfand. Da konnte er sich seine Entschuldigung dahin stecken, wo die Sonne nie schien. Ändern war für jemanden wie ihn ein Fremdwort.

„He, hörst du mir überhaupt zu?"

Eine Hand wedelte vor meinem Gesicht herum.

„Was?"

Moira stemmte etwas beleidigt die Hände in die Hüfte. „Ich habe dich gefragt ob du mit ins Bad kommst, du stinkst wie ein Troll."

Na danke. Ich packte den Saum meiner Quidditchbekleidung und schnüffelte daran. So schlimm roch ich auch nicht, es roch nach Regen und Schlamm. Was mich allerdings störte war der mir so bekannte sachte Hauch eines Männerparfums, den ich schon seit langem verabscheute. Dass Black auch alles markieren musste, wo er ging und stand, bei Merlins Zinken.

„Warum steckst du deine Nase so tief in deine Uniform? Willst du da drin einziehen oder was?", fragte meine beste Freundin genervt und rümpfte die Nase.

Ich spürte wie mir heiß wurde und ich zu schwitzen begann. „Ich stecke meine Nase nicht tief da rein. Ich hab nur dran gerochen."

„Süße, du hast mit geschlossenen Augen den Stoff eingeatmet. Nach was riecht er denn? Schokolade?"

„Wo ist eigentlich mein vermaledeiter Bruder hin?", fragte ich schnell, nachdem ich bemerkt hatte, dass Lucius sich wohl in Luft aufgelöst zu haben schien.

Moira runzelte ein wenig die Stirn über meinen ungeschickten Themenwechsel, doch kommentierte ihn nicht. Zum Glück, denn ich mochte Moira zwar, aber meine Geheimnisse vertraute ich ihr nicht an. Die gehörten nur mir.

𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐛𝐨𝐚𝐬𝐭 & 𝐛𝐞𝐭𝐫𝐚𝐲𝐚𝐥 | 𝐑𝐮𝐦𝐭𝐫𝐞𝐢𝐛𝐞𝐫 Where stories live. Discover now