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„Du siehst nicht sonderlich glücklich aus." Flüsterte Cedric mir zu, während Mcgonagall uns irgendetwas über Reparus lehrte.

Malfoy hatte sich zu Goyle gesetzt gehabt, ohne mir etwas davon zu sagen und so hatte Cedric sich neben mir niedergelassen gehabt-

Ganz toll.

„Bin ich auch nicht." Entgegnete ich ebenso leise „Im Gegenteil. Ich könnte gerade Wände zerschlagen."

Mein Blick wanderte zu Ava, die neben Lavender Brown saß und meinen Verlobten mehr oder weniger anstarrte, als sei er ein Stück Frischfleisch.

„Eifersüchtig?" Kicherte er.

„Sieh sie dir an. Sie macht ihm ununterbrochen schöne Augen. Sogar wenn ich dabei bin."

„Und? Denkst du, dass er etwas von ihr will?"

„Er hat sie als Schlammblut bezeichnet-" ahnungslos zuckte ich mit den Schultern „Also denke ich eher nicht. Aber man weiß ja nie."

„Sieh sie dir an." Er deutete mit seinem Finger unauffällig in ihre Richtung „Blasse Haut. Pech schwarze Haare. Ebenso blasse Lippen. Sie kann dir nicht ansatzweise das Wasser reichen. Du bist anders. Wunderschön. Volle, farbenfrohe Lippen. Das süßeste Lächeln aus ganz Hogwarts. Malfoy wäre ziemlich dämlich, wenn er dich gehen lassen würde für jemanden wie sie. Und außerdem; Seit ihr nicht so etwas wie verlobt?" Er gab mir mit seinem Ellenbogen einen kleinen Stups in die Seite „Du solltest dich abregen."

„Cedric Diggory!" Fluchte ich leise „Du bist unglaublich."

„Das brauchst du mir nicht zu sagen." Ironisch verdrehte er die Augen „Das weiß ich auch so."

„Es wundert mich, dass du in Hufflepuff und nicht in Slytherin bist." Lächelte ich und schrieb die Notizen von der Tafel ab, da die Professorin gerade zu uns herüber sah.

„Autsch." Grinste er und rückte dann etwas näher an mich heran „Wie wäre es mit etwas Ablenkung nach dem Unterricht? Ein Butterbier zum Bespiel?"

„Hört sich gut an. Aber leider bin ich nach dem Unterricht schon mit Harry, Hermine und Ron in der Bibliothek verabredet. Aber wenn du willst; Komm doch mit."

Eine kleine Weile überlegte er, doch dann nickte Cedric schließlich „Warum eigentlich nicht?"

„Super-" lächelte ich „Dann müssen wir ja nur noch den Unterricht überstehen."

———

„Wie ich sehe, hast du noch jemanden mitgebracht." Hermine lächelte Diggory freundlich zu.

„Mit dem Ex in der Bibliothek." Lachte Ron.

Ein warnender Blick von mir ließ ihn jedoch schnell wieder verstummen.

Wir sammelten einige Bücher zusammen, verteilten unsere Hefte auf den Tischen und ließen uns auf den davor stehenden Stühlen nieder.

„Das sieht nach Spaß aus-" witzelte Harry herum „Was könnte ich mir an einem freien Nachmittag schöneres vorstellen?"

„Damit ist nicht zu spaßen, Harry. Es ist unser letztes Jahr." Ermahnte Granger ihn „Das bedeutet, dass-"

„Wir lernen müssen, wenn wir bestehen möchten." Beendete ich ihren Satz „Das predigst du uns seit Anfang des Jahres. Und langsam haben wir es verstanden."

„Was hältst du von der neuen, Diggory?" Wechselte Weasley das Thema.

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten; „Sie ist- sonderbar."

„Da sind wir schon zwei, die das so sehen." Hermine nickte ihm zu „Denn ich sehe das ganz genauso wie du. Sie ist tatsächlich ziemlich eigenartig."

„Zu Dritt." Korrigierte ich sie „Vergiss bloß nicht, was ich von dieser kleinen Göre halte."

„Wie ich heute Morgen schon erwähnt habe-" lächelte Potter und richtete seine Brille „Sie ist ganz süß."

„Hört sich so an, als würdest du etwas von ihr wollen-" stellte Cedric fest „Ist das so?"

„Uhm-" Ron sah entsetzt aus, als hätte er etwas gesehen, was ihm ganz und gar nicht gefiel „Selbst wenn er das wollen würde. Ich denke, dass hat sich so eben erledigt."

„Was meinst du?" Hakte ich irritiert nach.

Er deutete mit dem Finger hinter mich und augenblicklich drehte ich mich um. Mein Herz stach, als würde man es erdolcht haben. Mein Atem setzte für einen Augenblick lang aus. Tränen sammelten sich in meinen Augen.

Wie konnte er mir das antun?

Wie konnte er das tun, nach allem was zwischen uns geschehen war?

Nach allem, was er mir versprochen hatte.

Einige Meter von uns entfernt standen Draco und Ava. Sie an einem Regal gelehnt und er vor ihr, als wäre er in einer Art Trance gewesen. Seine Lippen auf den ihren, beide strahlend.

Hektisch kramte ich meine Sachen zusammen, blind vor den Tränen in meinen Augen.

„D/N-" nuschelte Hermine doch ich achtete nicht weiter auf sie.

Meine Gedanken drehten sich ausschließlich darum, wie er mir all das antun konnte. Wie er sein Wort brechen konnte. Wie er mich belügen konnte, als wäre es das Normalste der Welt gewesen. Noch vor wenigen Stunden hatte er sie ein Schlammblut genannt. Er hatte behauptet, dass ich mir keine Sorgen machen musste. Er hatte genervt reagiert- War das eine Art Spiel gewesen? Seine Art, mir eins auszuwischen? Hatte er mir all seine Gefühle nur vorspielt gehabt?

Und dann lief ich an ihnen vorbei. Raus aus der Bibliothek. Doch ich kam nicht sonderlich weit. Jemand griff nach meinem Arm und hielt mich davon ab, weiter zu laufen.

„D/N." Wisperte Cedric und schloss mich in seine Arme „Das tut mir so leid."

Ich wollte nicht umarmt werden. Wollte niemanden um mich herum haben, der mich zutextete. Doch ich gab nach, schmiegte meinen Kopf gegen seine Brust und ließ den Tränen nun vollkommenen, freien Lauf. Und es fühlte sich gut an. Die Trauer überkam mich. Es war, als wäre mein Herz in tausende Teile zersprungen. Als würde es niemals irgendjemand reparieren können.

Nach einer kleinen Weile löste ich mich wieder von ihm und sah in seine mitfühlenden, tröstenden Augen.

„Ich muss meine Sachen aus unserem Zimmer holen bevor er wiederkommt."

„Und wo willst du dann hin?"

„Zu Hermine. Ich kann nicht mit ihm in einem Zimmer bleiben. Nicht nach dem was er getan hat."

Zustimmend nickte er und hielt mir seinen Arm hin; „Lass uns deine Sachen holen."

Draco Malfoy- Der Junge den ich lieben mussteTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon