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Ich hatte die Bombe platzen lassen. Das bedeutete, dass sie nun darüber beschied wussten, dass wir über ihr kleines, nicht gelungenes Vorhaben bescheid wussten. Ihre Blicke sprachen in jenem Moment Bände;

Hermine saß einfach nur da, ihre Zeitung gesenkt und sah mich an, als könnte sie nicht glauben was ich so eben von mir gegeben hatte. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie zwei Dinge ganz genau; Sie alle waren aufgeflogen und sie alle hatten meine Freundschaft ein für alle mal verloren gehabt.

Ron dagegen hatte aufgehört zu kauen, obwohl sein kompletter Mund voller Essen gewesen war und sah zu Harry, etwas hilfesuchend und unsicher darüber, was die Drei jetzt machen sollten. Doch auch er wusste ganz genau, dass Ausreden ihn nicht weit bringen würden- Weder bei mir noch bei Malfoy.

Harry- Er richtete seine schwarze, halbmondförmige Brille und faltete seine Hände auf dem Tisch vor sich, bevor er aufsah und schwer schluckte.

Und zu guter letzt gab es da Ava- Sie hatte ihre Ellenbogen auf den Tisch und ihr Gesicht in ihre Hände gestützt und sah noch blasser aus, als sie es durch ihre schwarzen Haare sowieso schon tat.

Freunde-

So sah ich sie einst.

Sie waren wichtige Menschen in meinem Leben gewesen. Eine Art zweite Familie, die ich vom ganzen Herzen liebte. Sie waren einst Menschen gewesen, denen ich blind vertraut hätte.

Alles was sie jetzt für mich waren-

Fremde.

Fremde von denen ich nicht ansatzweise wusste, wer sie in Wahrheit gewesen waren. Fremde, die mir nichts weiter bedeuteten und denen ich nicht und niemals wieder mein Vertrauen schenken würde.

„Anstatt darüber zu schmollen, dass wir euch durchschaut haben-" Draco trat wieder neben mich und legte seinen Arm um meine Schultern „Solltet ihr lieber zu euren Taten stehen. Sind die Eigenschaften von euch Gryffindor's nicht Mut und Ritterlichkeit? Davon sehe ich gerade nichts. Oder wie siehst du das, mein Schatz?"

Grinsend sah ich ihn an; „Da gebe ich dir recht. Das sind keine Eigenschaften, die ich gerade sehe."

„Was hätten wir machen sollen?" Platzte es urplötzlich aus Hermine heraus „Als du zurück nach Hogwarts gekommen bist und uns erzählt hast, dass du Draco zu deinem Mann nehmen musst, da wollten wir dir einfach helfen. Du sahst Anfangs so unglücklich darüber aus. Wir haben das-"

„Sag jetzt nicht, dass ihr das für mich getan habt!" Fiel ich ihr ins Wort „Denn damit belügt ihr mich und euch selbst."

„Aber das haben wir-" stammelte Harry „Wir haben das einzig und allein für dich getan."

„Du gehörst zu uns." Zustimmend nickte Ron „Und nicht zu den Malfoy's."

„Ihr habt das nicht für mich getan. Ihr habt das einzig und alleine für euch selbst getan, weil ihr Draco nicht ausstehen könnt." All die angesammelte Wut sprudelte förmlich aus mir heraus „Nur habt ihr eine Kleinigkeit bei eurem Plan vergessen- Ich hätte Draco so oder so heiraten müssen, selbst wenn er mich betrogen hätte, denn es geht hierbei um das Leben meiner gesamten Familie. Wenn ich ihn nicht heirate, dann steht ihr Leben auf dem Spiel. Sein Vater will mich in seiner Familie wissen, aus Macht heraus. Einzig und alleine aus Macht."

„Du hast mir erzählt, dass Draco mit seinem Vater reden würde, wenn du die Hochzeit nicht wollen würdest." Kam es erneut von Granger „Daher dachten wir, dass deine Familie somit außer Gefahr sei."

„Ihr seit tatsächlich dümmer als ich dachte." Malfoy zog mich noch näher an sich „Ja, dass hätte ich getan. Für D/N. Aber wer sagt, dass mein Vater eingewilligt hätte? Und dann auch noch wegen so einem Kindergarten? Denn das, was hier gerade geschieht, ist für ihn der reine Kindergarten. Und wenn ich ehrlich bin; Auch ich finde es lächerlich. Die Chance hat sich euch wohl geboten, als Ava euch erzählt hat, was mein Vater ihrer Familie angetan hat. Und ihr seit direkt auf ihren Plan eingegangen. Ohne euer Hirn ein einziges mal zu benutzen und darüber nachzudenken, welche Folgen das für D/N und ihre Familie haben könnte!"

„Dem schließe ich mich an-" stimmte ich zu „Das was ihr getan habt, nur weil ihr Draco oder seine Familie nicht ausstehen könnt, ist lächerlich. Sollte es an seinem Haus liegen- Wenn es euch nicht aufgefallen ist, bin auch ich in Slytherin. Sollte es an etwas anderem liegen- Dann werdet verdammt nochmal fertig damit und hört auf, anderen dadurch ihr Leben zu zerstören oder es sogar zu gefährden. Das einzige, was ihr damit an Gutem getan habt ist, dass ihr mir mit eurem Handeln die Augen geöffnet habt. Denn ab diesem Tag möchte ich nichts mehr mit euch zu tun haben. Ihr seit gestorben für mich."

Mit diesen Worten drehte ich mich um, griff nach Draco's Hand und lief gemeinsam mit ihm nach Draußen.

Mein Blut kochte und mein Herz schlug wie wild-

So sauer war ich gewesen.

„Du kannst froh sein, dass ich keinen von ihnen geschlagen habe." Presste Draco, offenbar genau so sauer hervor „Das werden sie noch bereuen."

Ja-

Das würden sie definitiv bereuen.

Draco Malfoy- Der Junge den ich lieben mussteWhere stories live. Discover now