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Mein Herz war kurz vorm explodieren gewesen.

„Was?" Stammelte ich und sah ihn fassungslos an.

Wow.

„Ich liebe dich." Wiederholte er sich und lächelte schwach.

Wow.

Einen Moment lang war ich ahnungslos dessen, was ich fühlen oder denken sollte. Draco Malfoy offenbarte mir seine Gefühle. Es war unglaublich gewesen, keine Frage. Doch zugleich beängstigte es mich. Wenn ich dasselbe für ihn fühlen würde, würde ich ihn heiraten müssen und ihm somit alles opfern, was ich besaß; Meine Freiheit.
Würde ich es nicht tun, so fühlte sich ein Leben ohne ihn dennoch nicht vollständig richtig an. Und nicht nur das; Ich würde meine gesamte Familie in Gefahr begeben. Denn auch wenn Draco und ich eine Absprache gehabt hatten, so wusste keiner von uns, was sein Vater dazu sagen würde. Vermutlich wäre es ihm egal gewesen.
Meine Gedanken kreisten um seine Worte, die Zukunft und um meine Gefühle. Eines dieser Gefühle offenbarte sich mir immer mehr. Als hätte ich es zu lange unterdrückt gehabt, so wollte es nun vollständig an die Oberfläche gelangen. Und ich gab diesem Gefühl nach.

Dann küsste ich ihn.

Seine Hände fuhren um meine Taille und er zog mich noch näher an sich heran. Dieser Moment fühlte sich unglaublich an. Das warme Wasser um uns herum, seine Ringe dennoch deutlich auf meiner Haut zu spüren, die plätschernde Geräusche, unser immer schwerer werdender Atem.

Seine Lippen lösten sich nach einer kleinen Weile von meinen und wanderten weiter zu meinem Hals, hinauf zu meinem Ohr; „Ich will dich, D/N. Ich will dich jetzt und hier."

Ein Grinsen überkam mich.

Seine Hände fuhren meinen Rücken hinauf und er öffnete die Schleife meines Bikinioberteils. Es glitt über an Schultern hinunter und landete hinter uns auf meinem Bademantel.

———

„Ich habe dir gesagt was ich für dich empfinde aber du nicht, was du für mich fühlst." Stellte Malfoy einige Zeit später fest, als wir wieder in unserem Zimmer angekommen waren.

Langsam zog ich mir mein Schlafanzug an „Und was genau willst du jetzt hören?" Mit langsamen Schritten ging auf das Bett zu und legte mich hin. Müdigkeit machte sich in meinen Körper breit.

„Das, was du fühlst." Sein Kopf tauchte plötzlich über mir auf und blonde Haarsträhnen hingen vereinzelt in mein Gesicht.

„Draco." Liebevoll sah ich ihn an „Ich habe dir gesagt, dass ich etwas Zeit brauchen werde. Damit will ich dir nicht sagen, dass ich nicht das selbe empfinde. Lediglich, das ich etwas Zeit benötige um meine Gedanken zu sammeln."

„Zeit? Wofür brauchst du Zeit, wenn dir einer der gut aussehenden Jungs in Hogwarts sagt, dass er dich liebt."

„Aussehen ist manchmal nicht alles, weißt du."

„Aber du stimmst mir zu." Meine Hand griff zu einem Kissen und ich zog ihm damit eins über. „Was denn?" Lachte er.

„Ich will einfach sehen, ob du das ganze wirklich ernst meinst und das ist nicht mit einem Ich liebe dich getan, Malfoy. Es ist in letzter Zeit einfach zu viel passiert. Du hast Dinge gesagt, sie aber nicht eingehalten." Leise seufzte ich „Wir sollten jetzt wirklich schlafen gehen. Also, gute Nacht." Mit diesen Worten drehte ich mich auf die andere Seite und schloss die Augen.

Und auch er schwieg.

———

„Das hast du wirklich zu ihm gesagt?" Flüsterte Hermine und sah zu Harry und Ron, die gegenüber von uns in der Bibliothek saßen und sich hitzig über etwas unterhielten.

„Ja. Ich meine, denkt er wirklich ein Ich liebe dich klärt das Ganze? Sicherlich nicht."

Sie legte eine Hand auf meine Schulter „Ich bin so stolz auf dich. Wirklich!"

„Danke." Stammelte ich und blätterte weiter in meinem Buch.

„Hermine. Lässt Amortentia riechen was man begehrt oder was man sich am meisten wünscht?" Fragte Harry und unterbrach somit unser Gespräch.

„Was man begehrt. Slughorn sagt zwar, dass es keine echte Liebe vorher ruft, aber da bin ich anderer Meinung." Antwortete sie ihm ohne groß über ihre Antwort nachdenken zu müssen.

Es war typisch für sie gewesen, schließlich nannten wir sie nicht umsonst das wandelnde Buch.

„Siehst du!" Prahlte Ron.

„Wie kommt ihr denn jetzt darauf?" Kicherte ich.

„Hast du es noch nicht mitbekommen? Morgen werden wir in Slughorns Unterricht Amortentia brauen." Erklang eine Stimme hinter mir und eine Hand legte sich auf meine Schulter.

Kalte Ringe zeichneten sich deutlich auf meiner Haut ab. Der ganze Raum roch auf einmal nach grünen Äpfeln und Pfefferminz. Ein Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit.

Die anderen sahen mit stumpfen Gesichtern hinter mich, doch ich blätterte unbeeindruckt in meinem Buch weiter „Verfolgst du mich etwa, Malfoy?"

„Vielleicht bin ich auch einfach nur an etwas Lektüre interessiert." Spottete er.

„Ziemlich unwahrscheinlich." Nuschelte Hermine, sodass nur ich es, gerade so, hören konnte. Und ich hatte große Mühe dabei, mir ein Lachen zu verkneifen.

„Aber nein, ich verfolge dich nicht. Ich bin aus einem ganz anderen Grund hier." Erklärte er sich schließlich.

„Und dieser Grund wäre welcher?" Ron sah ihn genervt an.

„Nun ja, Weasley, ob du es glaubst oder nicht; Ich wollte mich bei Potter und Granger für mein gestriges Verhalten entschuldigen."

Stille trat ein.

Niemand sagte etwas.

Hermine und Harry warfen sich einen vielsagenden Blick zu und auch ich war mehr als nur irritiert gewesen.

Draco Malfoy wollte sich für sein Verhalten entschuldigen.

Was war da passiert.

Normalerweise würde er nicht einmal im Traum daran denken.

Ob er so versuchte mir zu zeigen, dass es ihm wirklich ernst gewesen war?

„Also. Nehmt ihr meine Entschuldigung an?"

„Wenn du sie wirklich ernst meinen solltest-" antwortete sie ihm „Dann ja."

„Mir fällt es selbst schwer zu glauben, dass ich das hier tue, aber ja. Ich meine es vollkommen ernst."

„Wenn es dir so schwer fällt, wieso machst du es dann?" Kam es von Harry.

Eine gut gestellte Frage.

„Sagen wir es mal so, Potter, manche Menschen verändern einen."

„Ist das so?" Ron warf mir einen fragenden Blick zu, doch ich achtete nur auf mein Buch.

„Ja. Das ist so." Draco reichte Harry die Hand „Frieden?"

„Frieden!" Potter schlug ein und schüttelte sie.

———

„Ist Malfoy etwa verliebt?" Fragte Harry in die Runde, als wir uns auf den Weg zum Mittagessen machten.

„Kann schon sein." Antwortete Ron ihm „Wobei es mir schwer fällt zu glauben, dass er wirklich Gefühle haben kann, die nicht ihm selbst gelten."

„Jeder Mensch hat Gefühle. Nur manchmal bedarf es an Wunder oder spezielle Menschen um sie zu erwecken." Hermine zwinkerte mir zu.

„Genug von Malfoy. Was steht heute noch an?" Wechselte ich das Thema.

Draco Malfoy- Der Junge den ich lieben mussteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt