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„Also. Hab ich das richtig verstanden Du und Malfoy trefft euch gleich auf dem Astronomieturm?" Fragte Hermine mich aufgeregt.

„Zumindest hat er das so auf den Zettel geschrieben."

„Und hast du eine Ahnung, warum oder was er von dir will?"

„Nein." Mein Blick wanderte zur Uhr und ich stellte fest, dass ich nur noch zehn Minuten bis zu unserem Treffen hatte.

Meine Nervosität stieg ungemein.

Als hätte Hermine meine Gedanken gelesen sagte sie schließlich; „Nun geh schon los. Aber erzähl mir Morgenfrüh beim Frühstück alles, ohne Ausnahmen!"

Meine Antwort war ein stummes Nicken gewesen.

Sie nahm mich noch einmal in den Arm „Viel Glück, denke ich. Du schaffst das schon, Süße."

„Danke Hermine." Langsam ließ ich wieder von ihr ab und schenkte ihr ein letztes Lächeln. Dann ging langsam los.

Aus irgendeinem Grund war ich ziemlich aufgeregt gewesen. Mein Herz pulsierte lautstark in meiner Brust, umso weiter ich lief.

Warum wollte er mich treffen?

Und wieso auf dem Astronomieturm?

Leise schlenderte ich die steinernen Stufen nach oben. Es war kühl, nahezu eiskalt. Meine Schritte halten dunkel von den Wänden wieder. Mit einem Quietschen öffnete ich schließlich die hölzerne Tür, als ich endlich oben angekommen war.

Leise, klassische Musik kam mir entgegen. Kerzen standen auf dem Boden verteilt. Rosenblätter lagen um sie herum.

Was bei Merlins Bart war hier los?

„Magst du Tanzen?" Flüsterte plötzlich eine Stimme neben mir in mein Ohr und ich zuckte zusammen.

„Draco!"

Als ich ihn ansah stellte fest, dass er ein blaues Hemd zu einer blauen Jeans trug. Er sah verdammt gut darin aus, anders als sonst.

„Also?" Fragte er noch einmal und riss mich total aus meinen Gedanken.

Er hielt mir seine Hand hin.

„Wieso nicht." Vorsichtig legte ich meine in seine.

Somit zog er mich weiter in den Raum und legte seine eine Hand an meine Hüfte, seine andere lag immer noch in meiner. Langsam fingen wir an uns zur Musik zu bewegen. Behutsam legte ich meinen Kopf gegen seine Brust und stellte fest, wie atemberaubend die Aussicht gewesen war;
Die Sonne ging am Horizont unter und der Himmel erstrahlte dadurch in den verschiedensten orange-rot Tönen. Bäume wogen sich langsam durch den Wind hin und her. Nebenbei nahm ich seinen Geruch nach grünen Äpfeln wahr. Es war perfekt gewesen. Als würde dieser Moment nur ihm und mir gehören und keiner konnte ihn uns jemals nehmen.

Eine ganze Weile schaukelten wir so vor uns hin, bis das Lied an sein Ende kam und ein anderes einsetzte. Somit löste ich mich von ihm und sah ihm tief in seine Augen. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, was er noch nie zuvor getan hatte.

„Ist irgendetwas?" Fragte er, nachdem ich vermutlich etwas irritiert ausgesehen hatte.

Ein kleines Lächeln überkam meine Lippen „Ich wusste nur nicht, dass du süß sein kannst."

„Du weißt so einiges noch nicht." Er zog mich mich weiter zu einer Art steinernen Fensterbank.

Darauf standen ebenfalls Kerzen und ebenso einige Schalen voller angerichtetem Obst. Die Bank war so breit gewesen, dass wir uns Beide nebeneinander setzten konnten, während wir ab und zu ein Stück Weintraube oder Apfel aßen. Meinen Kopf lehnte ich dabei gegen seine Schultern und mein Blick wanderte hinaus in die Ferne. Es fühlte sich gut, nahe zu richtig an. Es fühlte sich nach zu Hause an. Hier in Hogwarts mit Draco auf dem Astronomieturm.

„D/N?"

Langsam blickte ich wieder hinauf, erneut direkt in seine Augen. „Ja?"

„Kann ich dich etwas fragen?"

„Natürlich."

„Was fühlst du gerade?"

Ohne lange zu überlegen antwortete ich ihm; „Sicherheit und Geborgenheit."

Er lächelte und nahm meine Hand „Das mit Cedric vorhin tut mir leid. Ich bin eigentlich nicht immer so ein riesiges Arschloch, weißt du?"

„In den ersten Jahren sah das noch anders aus." Kicherte ich.

„Das habe ich dir doch erklärte." Er rollte genervt mit den Augen, jedoch auf eine ironische Art und Weise „Ich habe einfach nur keine Ahnung gehabt, wie ich mich in deiner Nähe verhalten soll, weißt du? Du lässt mich Sachen fühlen, die ich vorher noch nie gefühlt habe. Glück, zum Beispiel. Ich habe einfach eine andere Art an Erziehung genossen und nie eine wirkliche Wahl gehabt. Was man auch daran sieht, dass ich nicht einmal die Chance habe selber zu entscheiden, wen ich lieben und heiraten möchte. Selbst diese Wahl reißt mein Vater mir aus den Händen." Draco sah hinaus in die Ferne „Manchmal fühlt es sich so an, als würde ich nie eine Wahl haben etwas zu entscheiden. Und manchmal habe ich diese wahnsinnige Angst, so wie er zu werden. Verstehst du?"

Zaghaft nickte ich; „Aber das wirst du nicht. Ihr mögt zwar Verwand sein, euch eine Blutgruppe teilen. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ihr hier drin gleich seit." Meine Finger legten sich an sein Herz.

„D/N. Ich möchte dich kennenlernen. So richtig kennenlernen. Nicht dieses; Man verbringt ein paar Schultage zusammen und redet gelegentlich mal miteinander. Nein. Ich möchte wissen wie du tickst, wer du wirklich bist. Und vor allem möchte ich, dass du mich so kennenlernst, wie ich wirklich bin. Eigentlich bin ich tatsächlich ganz anders als vermutlich die ganze Schule denkt."

„Ich dachte, dass hätten wir schon geklärt?"

„Schon. Ich wollte es dir nur noch einmal vor Augen geführt haben. Und dir zudem sagen, dass das mit Diggory und Potter vielleicht etwas zu übertrieben war. Du hast alle Freiheiten der Welt, solange du noch nicht meine feste Freundin bist. Falls es überhaupt jemals dazu kommen sollte."

„Du hast diese Freiheiten auch." Erinnerte ich ihn.

„Ich möchte niemand anderen als dich, verstehst du?"

Meine Wangen erhitzen sich deutlich spürbar.
„W-Wie meinst du das ?" Stammelte ich verlegen.

„Das habe ich dir doch bereits im Anwesen erklärt. Seit Tag eins will ich dich an meiner Seite wissen."

„Wieso bin ich dann nicht jetzt schon an deiner Seite?"

„Weil ich dir eine Wahl lassen möchte und will, dass du dir sicher bist mit dem was du willst und fühlst. Daher zwinge ich dich auch nicht dazu, zu mir zu stehen und mir mit gesehen zu werden. So, wie wir es eigentlich vereinbart hatten. Ich merke, dass du noch nicht so weit bist. Und deswegen habe ich dir auch den Deal vorgeschlagen. Zudem möchte ich, wie bereits gesagt, dich selbst besser kennenlernen."

„Denkst du denn, es könnte sich etwas an deinen Gefühlen zu mir ändern?"

Irritiert sah er mich an; „Nein. Das denke ich nicht. Das merke ich alleine daran wie schön ich es finde neben dir einschlafen und aufwachen zu können." Draco lächelte und strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr „Hat dir eigentlich schon Mal jemand gesagt, wie schön du Morgens aussiehst, wenn du gerade erst aufgewacht bist?" Seine Finger wanderten an mein Kinn und er hob es vorsichtig an „Und wie wunderschön du generell bist?" Seine Stimme wurde immer leiser „Du bist so perfekt, D/N."

Dann küsste er mich. Mein Herz schlug wie wild, meine Hand griff fester in seine. Die Musik spielte in dem Moment das perfekte Lied. Es kam mir vor, wie in einem Film.

War es das?

War das Liebe?

Draco Malfoy- Der Junge den ich lieben mussteHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin